Olpe. Im Heimat-Check schimpfen viele Olper über die Parkplatz-Not im Zentrum und den Wohngebieten. Wie wollen die Parteien die Situation verbessern?

Die Parkplatz-Suche in Olpe ist eine Qual. So empfinden offenbar viele Bürgerinnen und Bürger, wie der Heimat-Check unserer Redaktion zeigt: Mit einer Durchschnittsnote von 3,51 haben die 440 Befragten aus Olpe die Kreisstadt im Vergleich zu den Nachbarorten auf einen Abstiegsplatz verwiesen.

In den Kommentaren beklagten sich viele vor allem über die Parkplatz-Not in der Innenstadt. „Olpe ist so eine schöne Stadt mit, Gott sei Dank, noch recht vielen kleinen Einzelhändlern. Aber die schlimme Parkplatzsituation schreckt mehr und mehr Leute ab. Gerade nach einer solch großen Krise muss es den Leuten möglichst bequem gemacht werden wieder in Olpe einzukaufen.“, schrieb ein Befragter.

Wie die Parteien das Thema nach der Kommunalwahl angehen wollen, zeigen ihre Stellungnahmen, die wir auf dieser Seite präsentieren.

CDU: Wir benötigen weiteren Parkraum und digitale Technik

„Auf die Nutzung des Pkws können und wollen wir auch in den nächsten Jahren in den ländlichen Räumen nicht verzichten. Deshalb macht es keinen Sinn, das Auto als Verkehrsträger generell zu verteufeln. Wir benötigen auch weiteren Parkraum. Daher setzen wir uns für den Bau einer Parkpalette am Freizeitbad und eines Parkplatzes an der Martinstraße ein. Wir setzen uns dafür ein, digitale Techniken zur Verkehrssteuerung, z.B. zur Erleichterung bei der Parkplatzsuche oder zur Steuerung und Dezentralisierung des Nahverkehrs einzusetzen. Wir sind davon überzeugt: Die Digitalisierung wird dabei helfen, den Individualverkehr mit dem Pkw zu verringern und Ressourcen zu schonen. Sie wird dabei helfen, unsere Stadt barrierefreier zu machen.“ – CDU Olpe

UCW: Müssen neue Verkehrskonzepte diskutieren

„Der Parkdruck in der Innenstadt und manchen Wohngebieten wird im Wesentlichen durch drei Faktoren verursacht:

1) Einkaufsverkehr. Hier ist es nach Einführung der Parkgebühren zu einer gewissen Entlastung gekommen.

2) Pendler und Schüler, die mit dem Auto nach Olpe kommen.

Mittelfristig müssen Lösungen durch neue Verkehrskonzepte diskutiert werden. Dies macht aber erst Sinn, wenn das städtebauliche Entwicklungskonzept Innenstadt vorliegt. Auch der von der UCW beantragte Aufbau eines kommunalen Mobilitätsmanagements kann zur Entschärfung beitragen.

3) Zugeparkte Wohnstraßen wegen fehlender öffentlicher Parkplätze. Dieses Problem muss bei der Planung neuer Baugebiete berücksichtigt werden.“ – UCW Olpe

SPD: Köstengünstiges Parken und gutes Parkleitsystem

„In unserer Region ist Mobilität fast immer mit dem Auto verbunden. Deswegen muss es auch ausreichend Gelegenheiten geben, dieses zu parken. Auf der anderen Seite dürfen diese Parkmöglichkeiten nicht zu Lasten von Anwohnern in Wohngebieten oder auch von Geh- und Radwegen fallen. Wir als SPD Olpe setzen uns für kostengünstiges Parken und ein gutes Parkleitsystem in Olpe ein.“ – SPD Olpe

Grüne: Pendlerparkplätze und Fahrradstraßen in der Innenstadt

„Parkplätze gehören grundsätzlich an den Stadtrand, für neue geschaffene Parkplätze in Stadtrandlage müssen Parkplätze in der Innenstadt weichen, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten. Neue Parkplätze sollten mit Ladeoption sowie PV-Überdachung zur Energiegewinnung ausgestattet werden. Kostenlose Pendlerparkplätze für ArbeitnehmerInnen fehlen in Olpe, diese könnten bevorzugt an Fahrgemeinschaften vergeben werden. Fahrgemeinschaften fördern (Konzepte zur Parkplatz- und Verkehrsminderung), mehr Platz fürs Rad (Öffnung der Einbahnstraßen in beide Richtungen); die Innenstadt in eine Tempo-30-Zone ändern und Fahrradstraßen einführen. Dadurch erhöhte Attraktivität des Radfahrens, mehr Fahrradstellplätze – Verkehrswende.“ – Grüne Olpe

FDP: 150 neue Parkplätze an Martinstraße und am Freizeitbad

„Olpe ist laut Heimat-Check die Einkaufsstadt Nr. 1 im Kreis Olpe. Wer diesen Platz behalten und gegenüber autobahnnahen Zentren wie Siegen eine Chance haben möchte, muss den Kunden (und Pendlern) eine Chance – also auch ausreichend Parkplätze – geben, das Angebot der heimischen Geschäfte zu nutzen. Sicher kann man nicht vor jeder Ladentür Parkplätze einrichten. Weil aber Parkraum fehlt, sollen an der Martinstraße (Höhe Kaufland) und beim Freizeitbad insgesamt 150 neue Parkplätze entstehen. Für uns ist klar, dass öffentlicher Parkraum, gerade wo er knapp ist, nicht überall kostenlos sein kann. Das zu erstellende Verkehrskonzept für Olpe muss die Parkraumsituation unter Beachtung aller Verkehrsmittel berücksichtigen.“ – FDP Olpe

OLO: Kostenloser ÖPNV innerhalb der Stadtgrenzen

„Das Zentrum sollte auto- und abgasfrei werden! Stadt ist immer auch ein urbaner Raum für Begegnungen und um miteinander in einen Austausch zu kommen. Davor drücken wir uns, wenn wir uns hinter unseren Windschutzscheiben verstecken. Wir sind für eine Dezentralisierung der Parkplätze in Kombination mit einem kostenlosen ÖPNV innerhalb der Stadtgrenzen. Ergänzt werden soll diese innerstädtische Verkehrsentlastung durch diverse Pilot-Projekte in Korporation mit E-Scooter- und Fahrrad-Verleihern. Eine schöne Aussicht wäre, wenn in allen Parkstreifen Bänke stehen würden? Wie würden unsere Städte aussehen, wenn jede Straße ein Fahrradweg wäre und an jeder Kreuzung Spielplätze gebaut würden.“ – Offene Liste Olpe