Attendorn. Zwei Senioren sind beim Baden im Biggesee verschwunden. Einsatz wird nach vier Stunden abgebrochen. Bei der Polizei ist keine Anzeige eingegangen.
Update. 9. August, 15 Uhr: Die zwei Senioren, die am Freitagabend in der Waldenburger Bucht in Attendorn schwimmen waren und danach nicht mehr gesehen wurden, sind wohl unbemerkt wieder ans Land geschwommen. Davon geht die Polizei zumindest am Sonntagmittag aus. Ein Sprecher der Polizei teilt auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass zwischenzeitlich keine Vermissten-Anzeigen eingegangen sind.
Zwei Senioren, die am Freitag gegen 13.15 Uhr in der Waldenburger Bucht im Biggesee baden waren, sind seitdem verschwunden. Mitarbeiter des DLRG, die zu diesem Zeitpunkt den dortigen Wachtposten besetzten, beobachteten wie der Mann und die Frau verdächtig weit hinausschwammen. Als sie sie kurze Zeit später nochmal in den Blick nahmen, konnten sie die Senioren nirgendwo mehr entdecken und alarmierten den Notruf. Zwischenzeitlich waren bis zu 80 Rettungskräfte inklusive Polizeihubschrauber im Einsatz, um die beiden Vermissten zu finden. Doch auch nach stundenlanger Suche rund um das Ufer sowie auf und unter Wasser konnten die Einsatzkräfte niemanden finden.
„Wir haben uns bei der Suche zunächst auf das Ufer entlang der Waldenburger Bucht konzentriert, bis hinauf zum Biggedamm und der Anlegestelle“, so Christian Schnatz, Pressesprecher der Feuerwehr Attendorn. Auch auf den einzelnen Stegen, die zu dem Attendorner Yacht- und Ruderclub gehören, seien die Einsatzkräfte unterwegs gewesen, um die Mitglieder zu fragen, ob sie zwei Senioren aus dem Wasser haben kommen sehen. Ergebnislos. Deswegen habe man laut Schnatz schnell den Fokus aufs Wasser gelegt. Die Polizei setzte einen Hubschrauber über dem Einsatzgebiet ein, DLRG und Feuerwehr suchten auf dem Wasser nach den vermissten Senioren. Bis zu acht Taucher der Feuerwehr Hagen und Köln waren parallel in einer Tiefe von bis zu 15 Metern unterwegs. Zwei sogenannte Sonarboote, die mittels ausgesandter Schallimpulse Gegenstände – oder eben auch Körper – unter Wasser orten können, wurden ebenfalls bei der Suchaktion genutzt.
Voraussichtlicher Einsatz am Montag mit Leichenspürhunden
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Gegen 16 Uhr – also knapp drei Stunden nach Eingang des Notrufs – wurde das Einsatzpersonal heruntergefahren auf etwa 20 Personen. „Da wir keine gesicherten Informationen, keine Anhaltspunkte haben, wo sich die Vermissten eventuell aufhalten könnten, haben wir das Einsatzaufkommen reduziert“ erklärt Schnatz. „Falls sich die Beiden tatsächlich noch im Wasser befinden sollten, dann liegt die Überlebenschance nach so langer Zeit praktisch bei Null.“
Am späten Nachmittag wurde die Suche eingestellt. „Schnatz: Eventuell wird die Bereitschaftspolizei am Montag dann nochmal mit Einsatzbooten und Leichenspürhunden nach den Vermissten suchen. Für das Wochenende ist das aber nicht vorgesehen.“
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Während des Einsatzes wurde die Feuerwehr zwischenzeitlich von einem Vater angesprochen, der seine 13 und 14 Jahre alten Kinder vermisste. Der Junge und das Mädchen tauchten nach kurzer Zeit aber wieder auf.
DLRG mit vier Booten auf Streife
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„Wir merken momentan, dass wir wieder stärker gebraucht werden“, hatte Manuel Plugge von der DLRG-Ortsgruppe Attendorn bereits am Freitagvormittag im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. An Tagen, an denen die Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke liegen, würden allein vormittags schon bis zu 60 Menschen gleichzeitig in der Waldenburger Bucht baden. Dementsprechend groß sei momentan die Alarmbereitschaft bei der DLRG.
Die DLRG-Ortsgruppen im Kreis Olpe besetzen insgesamt vier Wachstationen am Bigge- und Listersee: in Sondern, am Sonderner Kopf, am Yachtclub Listersee und an der Waldenburger Bucht. „Wir sind grundsätzlich an den Wochenenden im Sommer auf dem Wasser unterwegs und fahren mit vier Booten Streife“, erklärt Plugge. Wenn es die personelle Situation zulasse, werde auch das unbewachte Strandbad Schnütgenhof von der DLRG-Ortsgruppe Welschen Ennest kontrolliert.
Im Hinblick darauf, dass die Hitzewelle in der kommenden Woche anhalten wird und die Freibäder aufgrund der Corona-Auflagen nur begrenzt Schwimmgäste aufnehmen können, werde die DLRG auch unter der Woche verstärkt im Einsatz sein, hatte er bereits angekündigt.
In den vergangenen zwei Wochen hätten drei Personen aus dem Wasser gerettet werden müssen.