Kirchhundem. Mit dem Ziel, alle Wahlbezirke zu gewinnen, geht die CDU in Kirchhundem in den Wahlkampf. Frauen sind unter den Kandidaten aber Mangelware.

Die CDU Kirchhundem geht mit breiter Brust in den Kommunalwahlkampf 2020 und hat ihren Führungsanspruch in der Gemeinde erneuert. „Wir wollen mit unserem parteilosen Bürgermeister Björn Jarosz wieder die absolute Mehrheit im Gemeinderat erringen“, gab Fraktionsvorsitzender Michael Färber, der die Reserveliste der Union anführt, das Ziel aus.

Ganz oben auf der Agenda steht die kommunale Zusammenarbeit mit anderen Kommunen, vor allem Lennestadt. Aus diesem Grund trafen sich Kandidaten und Spitzen der Union bei Bratwurst, Bier und Spätzle zur Wahlkampfauftaktversammlung symbolisch am Steinernen Kreuz, auf der Gemeindegrenze zwischen den beiden Nachbarkommunen. „Durch die Nutzung der Digitalisierung können viele Dienstleitungen schneller, unbürokratischer und mit weniger Aufwand zusammen erbracht werden“, so Färber. In der letzten Ratsperiode seien dagegen funktionierende Strukturen eher abgebaut worden.

Alle Direktkandidaten leben in ihrem Wahlbezirk

„Wir machen Politik nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern mit ihnen“, steht ebenfalls weit oben. Die CDU wolle bei Besuchen und in Bürgerversammlungen direkt erfahren, wo der Schuh drückt. Dafür sei es wichtig, dass die 13 Direktkandidaten alle auch in ihrem Wahlbezirk wohnen, leben und dort fest verankert sind. Das schaffe keine andere Partei, sie etwas Besonderes und „wir sind stolz, dass das geklappt hat“, so der Fraktionsvorsitzende, der den Dialog mit den anderen Fraktionen fortsetzen will, um die Beschlüsse des Rates auf eine breite Mehrheit zu stellen.

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Dass unter den 13 Direktkandidaten, die allesamt über die Reserveliste abgesichert sind, mit Christin Schwermer (Heinsberg) nur eine Frau ist, entspricht sicher nicht der neuen Gleichstellungslinie der Partei. Mit Katharina Suerbier, Selina Schweitzer und Dr. Barbara Schäfer stehen immerhin drei Frauen auf den Plätzen 14 bis 16. Bei der letzten Kommunalwahl, bei der die Union 12 von 13 Wahlbezirke direkt holte, zogen zwei Listenplätze.

Gemeindeunionsvorsitzender Bernhard Schwermer schwor seine Truppe auf die heiße Wahlkampfphase ein. „67 Tage und der Rest von heute, wir stehen wie eine Wand hinter Björn Jarosz und wollen mit ihm ein besseres Kirchhundem gestalten.“ Der Bürgermeisterkandidat nahm den Ball auf. Nur gemeinsam hätten er und die CDU eine Chance. Er werde in den nächsten Wochen in allen Orten unterwegs sein, aber den Bürgern nicht auf die Pelle rücken. Die Bürgern könnten von ihm ein Maximum an Zuverlässigkeit erwarten. „Wir müssen zu unserem Wort stehen.“

Kein Hauen und Stechen gegen Mitbewerber

Landratskandidat Theo Melcher gab sich geradezu staatsmännisch: „Ich danke allen, dass sie sich für ein Amt zur Wahl stellen. Dieses Engagement ist heute nicht mehr selbstverständlich.“ Und ohne diese Bereitschaft ginge das Gemeinwesen den Bach runter. Corona habe alle aus dem gewohnten Trott herausgeholt, nun gelte es die positiven Entwicklungen aus der Coronazeit mitzunehmen. „In der Krise ist gute Arbeit geleistet worden, im Bund, im Land und auch im Kreis.“ Er sei stolz auf die vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen in der Kreisverwaltung, betonte Melcher und versprach den Bürgern: „Wenn wir gebraucht werden, sind wir da.“

Das Selbstbewusstsein in der Union scheint zu stimmen, die Christdemokraten wollen agieren statt reagieren, sich auf eigene Stärken besinnen statt auf die politische Konkurrenz zu blicken. So fiel der Name der anderen Parteien und Wählergemeinschaften während der Veranstaltung kein einziges Mal, auch nicht der Name des amtierenden Bürgermeisters, es gab kein Hauen und Stechen gegen die Mitbewerber. Das war schon mal anders.