Olpe. Premiere für Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten: In Olpe spielten sie ihr erstes Konzert seit Beginn der Corona-Pandemie.
Ernst Hutter und seine Egerländer Musikanten beendeten am Sonntagabend das Musikfestival in der „Brings Drive-in-Arena“, auf dem Gelände der Firma Hufnagel Service, die von der Telekom gesponsert wurde. Zwei Stunden Programm präsentierten die 21 Musiker ab 19.30 Uhr den Fans in den 105 Autos. Die 25 Musikstücke waren ein Auszug aus dem Tournee-Programm, das bei dem gemischten Publikum – alle Altersgruppen waren vertreten – bestens ankam. Anstellen von Klatschen war Hupen dafür ein Beweis.
„Das hat uns emotional viel bedeutet, dass wir hier spielen dürfen“, sagte Dirigent Ernst Hutter, der nach dem abrupten Ende der Europa-Tournee am 8. März in Belgien „an einer Depression vorbei gegangen sei“, wie er den Zuhörern freimütig gestand. Der Nachfolger von Ernst Mosch versprach, im nächsten Jahr wieder in die Region, und zwar nach Elspe, zu kommen.
WP-Leser gewinnen VIP-Ticket und Meet & Greet
Gegenüber unserer Redaktion sagte Ernst Hutter, dass er ein Auswahlorchester habe und aus einem Pool von 35 Musikern auswählen kann. Wenn möglich, teilte er für dieses Autokino-Konzert Musiker aus der näheren Region ein, so zum Beispiel den Posaunisten Patrick Raatz aus Lennestadt. Die von weiter her kamen, hatten sich nach dem Konzert im Hotel Diehlberg am See in Sondern einquartiert. Neben den Musikern waren auch das Gesangsduo Katharina Praher und Nick Loris sowie Moderator Edi Graf zur Location auf der Griesemert gekommen. Moderator Edi Graf war zufrieden, wieder aktiv zu sein und gab frei und offen zu, dass nach dem Tourneeabbruch 2856 Stunden nichts mehr lief.
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Große Freude herrschte bei der Gewinnerin des VIP-Tickets unserer Zeitung, Sandra Ohm aus Iseringhausen, die mit ihrem Mann Stefan Ohm, Sohn Linus Kästel und dessen Freund Julius Reißner auf der Griesemert eintraf und den PKW in der ersten Reihe, vor der Bühne, platzieren durfte. Linus Kästel (17) spielt im Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Iseringhausen Posaune und sein Freund Julius Reißner (19) Trompete. Beide kennen die Egerländer Musikanten sehr gut, waren aber noch nie bei einem Live-Konzert dabei. Ihre Väter sind übrigens Berufsmusiker bei der Bundeswehr.
Auch viele junge Besucher im Publikum
Dass ein großer Anteil an jungen Besuchern dabei war, ist auch damit zu begründen, dass sie teilweise selbst in Musikzügen aktiv sind. So zum Beispiel fünf junge Musiker aus Aschaffenburg, die im Musikverein Edelweiß Straßbessenbach sowie bei den Goldbacher Musikanten ihrem Hobby nachgehen. Sie erzählten, dass die Egerländer Musikanten alle zwei Jahre nach Aschaffenburg kommen. Ihr Autokennzeichen „AB“ – so gaben sie zum besten – sei übrigens die Abkürzung für „Anfang Bayern“.
Zahlreiche Fans kamen – wie unschwer an den Autokennzeichen zu erkennen war – aus dem Kreisgebiet. So traf unsere Redaktion auch eine Gruppe aus dem Repetal. Zu ihnen gehörte Heldens Brudermeister Georg Schulte, der sagte, dass dieses Konzert für ihn der Schützenfestersatz sei. Ein besonders großer Fan der Egerländer ist seit seiner Kindheit Hubert Menke, der mit Heinrich Klens und Philipp Menke ebenfalls zur Repetal-Gruppe gehörten. „Das ist unsere Musik“, sagte Dieter Fricker, der mit Frau Gerda, Lore Rüsche und Waltraud Pfeiffer mit dem Auto aus Neu-Listernohl anreisten.
„Auf der Vogelwiese“ erklingt schon vor dem Konzert
Gerd Eckhardt vom Musikverein Müsen packte vor dem Konzert sein Akkordeon aus und spielte auf dem Parkplatz die bekannte Polka „Auf der Vogelwiese“. Dirigent Dirk Setzer erzählte, dass sie mit zehn Personen aus dem Siegerland zum Egerländer-Konzert kamen.
Christian Blüm, Brings-Schlagzeuger und Sänger, sowie Sohn des erst kürzlich verstorbenendamaligen Arbeitsministers Norbert Blüm, war sichtlich stolz, dass die Konzerte in der „Brings-Drive-in-Arena“ so gut angenommen wurden. Die Kölner Mundart-Band Brings habe dadurch 19 Auftritte in der Corona-Pandemie durchgeführt. Blüm bezeichnete sich als der Erfinder dieses breitgefächerten Kulturangebotes.