Olpe. Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten treten in Olpe auf. Im Interview erzählt der Dirigent, warum er sich auf das Konzert besonders freut.

Nach dem erfolgreichen Auftakt-Wochenende geht die Brings Drive-in-Arena ab Freitag in die nächste Runde. Mit dabei sind dann auch die Egerländer Musikanten, die am Sonntag, 5. Juli, um 19.30 Uhr auf dem Hufnagel-Gelände auftreten werden.

Unsere Zeitung verlost drei VIP-Tickets für das Konzert von Ernst Hutter und den Egerländer Musikanten in der Drive-in-Arena in Olpe, präsentiert von der Telekom, und zusätzlich ein Meet & Greet mit den Musikern.

Ein VIP-Ticket, das für ein Auto mit bis zu vier Personen gilt, garantiert einen Platz in der ersten Reihe. Essen und Trinken ist inklusive. Teilnahmeschluss ist Dienstag, 30. Juni 2020.

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Im Vorfeld sprach Dirigent Ernst Hutter im Interview mit unserer Redaktion darüber, was er in der Corona-Zeit gelernt hat, wie im Autokino Stimmung aufkommen kann und welche Verbindung er ins Sauerland hat.

Musiker sind von der Corona-Krise besonders betroffen, weil seit Mitte März erst einmal alle Konzerte verboten waren. Wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?

Das war ein sehr abrupter, großer Stopp. Ich hatte das letzte Konzert mit den Egerländern am 8. März im Rahmen unserer Europa-Tournee in Belgien. Dann musste man sich schon erstmal schütteln und mit den Entscheidungen der Politik arrangieren. Seitdem habe ich natürlich nach Möglichkeiten Ausschau gehalten, was an Unterstützung möglich ist. Ich habe mich aber auch mit Dingen beschäftigt, für die man sonst eher keine Zeit hat. Ich habe zum Beispiel wesentlich mehr Phoenix konsumiert, um mich zu informieren.

Wie ist Ihre Gefühlslage nach einer so langen Phase, die ja quasi einem Arbeitsverbot gleichkam?

Im Moment total ambivalent. Ich freue mich wahnsinnig auf das erste Konzert. Und auf der anderen Seite bin ich total davon beeindruckt, und das eher im negativen Sinne, wie Corona die Schwächen und teilweise sogar die kriminellen Tätigkeiten in unserer Gesellschaft aufzeigt. Es geht immer um höher, schneller, reicher – aber das Beispiel der Lebensmittelindustrie zeigt uns im Moment, dass das nicht automatisch richtig ist.

Die Corona-Fälle rund um Tönnies zeigen auch, dass das Virus noch nicht besiegt ist. Deswegen gilt weiterhin ein Abstandsgebot, das Sie natürlich auch auf der Bühne einhalten müssen. Das stelle ich mir bei einem großen Orchester wie den Egerländern deutlich schwieriger vor als zum Beispiel bei einer vierköpfigen Band.

Im Vorfeld des Autokino-Konzerts waren die technischen Fragen, wie der Ton in die Autoradios gelangt, tatsächlich relativ schnell zu klären. Über den Bühnenaufbau sprechen die Verantwortlichen der Brings Drive-in-Arena und unsere Techniker in diesen Tagen. 24 Musiker auf einer Bühne zu platzieren, ist in der Tat nicht ganz einfach. Aber auch das wird gelingen.

Sie haben gerade schon Ihre Vorfreude angesprochen. Andere Musiker sind nicht unbedingt Freunde von Autokino-Konzerten. Sie wollen nicht vor einem Parkplatz spielen. Wird trotz der Umstände die gleiche Stimmung entstehen, wie bei einem üblichen Egerländer-Konzert?

Im Moment gibt es, glaube ich, keinen Musiker, der das nicht möchte. Denn alle möchten endlich wieder spielen. Zumindest gilt das für mich und meine Musiker, für uns ist das eine absolut spannende Premiere. Unsere kleine Besetzung hatte vor drei Wochen schon ein erstes Autokino-Konzert. Sie sagten, dass es natürlich ein anderes Gefühl ist, wenn man vor Windschutzscheiben schaut und die Menschen dahinter vielleicht gar nicht so wahrnimmt. Aber im Laufe des Abends wird eine Verbindung zum Publikum entstehen. Die Leute werden sich schon bemerkbar machen über Blinker, Hupen und so weiter.

Sie sind im Kreis Olpe wahrlich kein Unbekannter. Welche Beziehung haben Sie zu unserer Region?

Unser Orchester pflegt ja schon über viele Jahre gute Verbindungen ins Sauerland, weil wir wissen, dass die Region selbst über viele Blasorchester verfügt. Deshalb sind wir auch immer wieder dort. Ich erinnere mich an großartige Konzerte noch unter Ernst Mosch, zum Beispiel im benachbarten Siegen. Wir haben sehr viele treue Fans rund um Olpe und sogar einige Musiker aus der Region. Unser Posaunist Patrick Raatz kommt zum Beispiel aus Lennestadt oder Klarinettist Alfred Wurm, der zwar schon lange in Kassel lebt, weil er da im Orchester spielt, aber ursprünglich aus Gerlingen stammt.

Sie sind mit den Egerländern auch Stammgast auf dem Festivalgelände in Elspe. Ist da schon ein neues Konzert geplant?

Wir sollten ja Anfang Juni zusammen mit den Oberkrainern in Elspe spielen, was aber ins nächste Jahr verschoben werden musste. Umso mehr freuen wir uns, unseren Anhängern im Sauerland mit dem Autokino-Konzert jetzt eine Alternative anbieten zu können.