Lennestadt. Ist ein Moderator in Lennestadt 142 km/h gefahren? Die Staatsanwaltschaft prüft das Video, bevor sie über einen Führerschein-Entzug entscheidet.

War das YouTube-Video, das einen bekannten Fernsehmoderator zeigt, wie er mit 142 km/h durch Trockenbrück rast, wirklich echt, oder ist es doch manipuliert worden? Diese Frage will die Staatsanwaltschaft in Siegen in den nächsten Tagen klären, unter anderem durch die Befragung von Zeugen, etwa dem mutmaßlichen Beifahrer. Erst dann werde entschieden, wie der Fall weiter behandelt wird. Das erklärte am Dienstag Pressedezernent Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss auf Anfrage dieser Redaktion.

Sollte kein Zweifel an der Echtheit des Videos bestehen, werde die erste Entscheidung sein, ob die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Einziehung des Führerscheins des TV-Promis stellen wird. Er selbst hat weiterhin keine öffentliche Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben.

Der Moderator aus dem Ruhrgebiet hatte – so ist es in dem Video zu sehen – einen weißen Porsche mit Elektroantrieb in der Ortschaft, wo Tempo 50 gilt, auf 142 km/h beschleunigt. Dabei wurde er zwar nicht geblitzt, aber in dem Video, das Mitte letzter Woche auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht wurde und sich seitdem in Windeseile verbreitete, ist der Tachometer zu sehen, dieser zeigt 142 km/h. Nach der Veröffentlichung waren bei der Polizei in Olpe mehr als ein Dutzend Anzeigen gegen den mutmaßlichen Fahrer eingegangen (wir berichteten).

Dass der TV- und YouTube-Star, der vor allem aus Auto- und Tuningformaten bekannt ist, schon mehrfach mit Verkehrsdelikten aufgefallen ist, berichtete die Bild-Zeitung. 2015 soll er – ebenfalls bei Dreharbeiten – so halsbrecherisch durch einen Kreisverkehr gedriftet sein, dass er wegen Gefährdung des Straßenverkehrs angezeigt wurde. Das Verfahren sei nach Zahlung einer Geldstrafe eingestellt worden. Jetzt droht ihm womöglich eine härtere Buße.