Olpe. Die Brings-Drive-In-Arena in Olpe lockt zahlreiche Partygäste auf das Gelände der Firma Hufnagel. Fantastische Stimmung und Gänsehaut pur.

Es war und ist ein Kompliment an unsere Region. An deren Schönheit, an deren Gastfreundschaft und an die gute Stimmung aller Widrigkeiten zum Trotz. Zwei Stunden vor Beginn des Autokino-Konzertes am Freitagabend rollten die ersten PKw auf das Gelände der Firma Hufnagel am „Rothen Stein“. Zumeist voll besetzt und den Kofferraum gefüllt mit einem hausgemachten Buffet. Gekühlte Getränke waren auch dabei. Man war allseits gut vorbereitet auf den Abend, der Auftakt war zu einer Reihe von Konzerten im Rahmen der „Brings Drive-in-Arena“.

Menschen von weit her

Es waren nicht nur Autos mit Olper Kennzeichen, die die 350 Plätze füllten. Unter anderem aus Hagen, Köln oder Tübingen waren Menschen dabei. Darunter auch Familie Roth aus Daun in der Eifel. Rund 200 Kilometer war sie gefahren, um die Brings zu erleben. „Normalerweise hätten wir die Band heute beim Sommer-Musik-Festival ´Klassik auf dem Vulkan` gesehen“, erzählte Gunhild Roth. „Ich kenne Autokino zwar von früher, war aber noch nie in einem. Also ist das jetzt eine Premiere.“ „Wir rocken das Auto“, ergänzte Peter Roth.

Eine Premiere war und ist das Autokino-Konzert-Festival in Olpe gleich in mehrfacher Hinsicht. Mit dem Beethovenorchester Bonn, eines der renommiertesten Ensembles Deutschlands, trat erstmals ein komplettes Symphonieorchester unter Corona-Regeln öffentlich auf. Voraussetzung dafür war die extrem große Bühne, um den gebotenen Abstand zu gewährleisten.

Wäre Corona nicht, hätte Familie Roth aus Daun an diesem Tag die Brings beim Sommer-Musik-Festival „Klassik auf dem Vulkan“ gesehen. Das fiel aus. Also fuhren sie die 200 Kilometer nach Olpe.
Wäre Corona nicht, hätte Familie Roth aus Daun an diesem Tag die Brings beim Sommer-Musik-Festival „Klassik auf dem Vulkan“ gesehen. Das fiel aus. Also fuhren sie die 200 Kilometer nach Olpe. © Birgit Engel

„Ohne unsere Freunde von den Brings wäre dieser Konzertsaal mit der schönsten Aussicht Deutschlands nicht entstanden“, sagte Dirigent Dirk Kaftan. „Wir sind stolz und glücklich. Mehr Kultur geht nicht und dies ist ein fantastischer Ort“, so Brings-Drummer Christian Blüm. „Bei klarem Wetter kann man sogar den Kölner Dom sehen“, scherzte er.

Das kann man natürlich nicht, tatsächlich aber ist die Location hoch oben auf der Griesemert einmalig. Sozusagen mystisch war die Atmosphäre, als das Beethovenorchester spielte. Instrumentale Tonkunst bei langsam untergehender Sonne und einer Sicht bis zur Nordhelle und den Fernmeldeturm des Ebbegebirges.

Mucksmäuschenstill waren die Besucher auf dem gesamten Gelände. Die Zuhörer saßen in ihren Autos und genossen die Musik über ihr Radio, Frequenz 89.0 MHz. Das war Gänsehaut pur. Auch für jene, die nicht unbedingt der Klassik zugetan sind. „Das ist tatsächlich ein Näherbringen von Kultur. Vielleicht werde ich demnächst öfter ein klassisches Konzert besuchen“, sagte ein junger Besucher.

Beifall per Hupkonzert

In den Genuss von Kölsche Tön kam das Publikum am späteren Abend genügend. Beifall gab es per Hupkonzert und Scheinwerferlicht. Im April startete Brings das weltweit erste Autokino-Konzert in Köln-

Porz. „Anfangs war es schon seltsam. Man sah einen Blechhaufen und wusste nicht, was passiert. Tatsächlich ist es so, dass viel aufmerksamer zugehört wird“, sagte Brings-Manager Stefan Kleinehr und hat ein großes Kompliment für die Olper. „Wir sind hier so gut und komplikationslos unterstützt worden. Das würde ich mir von manchen großen Städten wünschen.“

Dass die „Brings Drive-in-Arena“ in Olpe Station macht, freut nicht zuletzt die städtische Kulturabteilung. „Wir sind froh, dass wir endlich wieder eine Kulturprogrammreihe anbieten können. Und dann noch eine der Extraklasse. Es ist fantastisch, dass wir in diesem Zuge auch den Olper Vereinen eine Bühne bieten können“, so Silke Niederschlag.