Olpe: Auto-Festival mit Star-Musikern und einer Weltpremiere

Corona-Festival

Olpe: Auto-Festival mit Star-Musikern und einer Weltpremiere

09.06.2020, 18:15 Uhr • Lesezeit: 4 Minuten

Von Britta Prasse

Ob „Brings“, „Black Fööss“, „Paveier“, das „Beethoven Orchester Bonn“ oder „Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten“: Sie alle werden bei dem Musikfestival in der „Brings Drive-In Arena“ auftreten. Olpes Bürgermeister Peter Weber (Fünfter von links) freut sich drauf. © Britta Prasse

Olpe. Mitten in der Corona-Krise kommen viele renommierte Künstler nach Olpe zum Auto-Musikfestival. Alle Infos zu den Konzerten und Tickets.

Es soll ein Symbol dafür sein, dass die Kultur in der Corona-Krise weiterlebt. Und dass nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch in den ländlichen Regionen. „Hier passiert nicht so viel wie in Köln, Düsseldorf oder Bonn. Dabei hat es das Sauerland genauso nötig“, meint Peter Brings, Frontmann der Kölner Band „Brings“. Mitte April hatte die Band ihr erstes Auto-Konzert in Köln-Porz gegeben, das innerhalb von zwei Minuten ausverkauft war. Die Sehnsucht nach Musik, Gemeinschaftsgefühl und ausgelassener Stimmung war und ist groß. Deswegen haben sich „Brings“ dazu entschlossen, ein Musikfestival in und für Olpe auf die Beine zu stellen – und das sogar gleich mit einer Weltpremiere.

Vom 26. Juni bis 5. Juli entsteht auf dem Gelände der Firma Hufnagel Service in Olpe, Rother Stein 2, die „Brings Drive-In Arena“, in der bis zu 500 Autos Platz finden sollen. Das Programm ist mit hochkarätigen Künstlern der Musikszene besetzt: Black Fööss, Paveier, Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten, die Gastgeber Brings und das Beethoven Orchester Bonn. Letzteres ist bis jetzt einzigartig: Ein Symphonie-Orchester, das ein Auto-Konzert spielt.

Konzertreihe als lang ersehnter Kultur-Ersatz

Olpes Bürgermeister Peter Weber war sofort von dem Konzept überzeugt, das innerhalb von zwei Wochen festgezurrt wurde: „Normalerweise wäre jetzt die Zeit, in der viele Schützenfeste stattfinden würden und die coronabedingt leider ausfallen müssen. Umso schöner ist es, dass diese Veranstaltungsreihe einen Ersatz bieten kann, damit kulturell wieder etwas geboten wird.“

Auch das Beethoven Orchester Bonn zeigte sich dankbar für diese Chance. „Es ist das erste Mal in der Corona-Krise, dass ich mich wirklich freue“, sagte Dirigent Dirk Kaftan bei der Programmvorstellung am Dienstagnachmittag im Olper Rathaus. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich das Orchester normalerweise gerade auf sein Konzert in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul vorbereitet. Stattdessen befinden sich die Musiker seit mehreren Wochen in Kurzarbeit und fiebern ihrem nächsten Auftritt entgegen.

„Für uns ist es ein wichtiges Signal, das wir aussenden können. Wir eröffnen einen neuen Horizont für die Musik“, so Kaftan. Laut Corona-Schutzverordnung muss ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Orchester-Mitgliedern gewährleistet werden. Bei gut 50 Musikern, die am Freitag, 26. Juni, beim Crossover-Konzert mit „Brings“ auftreten werden, ein platzgreifendes Vorhaben, dem die „Drive-In Arena“ auf dem Hufnagel-Gelände gerecht werden kann.

Egerländer Musikanten geben das Abschlusskonzert

Karten sind ab sofort verfügbar

Karten für die einzelnen Konzerte sind ab sofort im Online-Ticketshop unter https://brings-drive-in-arena.ticket.io erhältlich.

Jedes Ticket kostet 62,50 Euro und gilt pro Auto (gültig für maximal fünf Personen).

Die Veranstalter sorgen vor Ort außerdem für Snacks und Getränke, die wahlweise schon online bestellt oder auch erst vor Ort gekauft werden können.

„Corona hat uns gezeigt, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir in normalen Zeiten unsere Musik so oft vor Leuten spielen können. Das vergisst man zuweilen“, betonte Sven Welter, Sänger und Gitarrist bei der Kölschen-Mundart-Band „Paveier“. Musik bewege Menschen – „und das über alle Genres hinweg“, ergänzte Ernst Hutter. Der Leiter der „Egerländer Musikanten“ wird mit dem renommierten Blasorchester den krönenden Abschluss des Festivals am 5. Juli bilden.

„Wir haben sofort zugesagt, denn das Sauerland ist immer eine wichtige Station bei unseren Touren“, so Hutter, der am Dienstag sogar aus dem Allgäu angereist war. Ihm sei es wichtig, Zusammenhalt zu zeigen: „Künstler haben in diesen Zeiten viel zu sagen – und das nicht nur über ihre Kunst.“