Kreis Olpe. Die Corona-Krise hat große Folgen für den Arbeitsmarkt im Kreis Olpe: Die Arbeitslosigkeit wächst drastisch und auch Kurzarbeit bleibt ein Thema.

3547 Menschen im Kreis Olpe waren im Mai arbeitslos gemeldet – fast zehn Prozent mehr als im April (+310) und sogar 36,8 Prozent mehr als im Mai des Vorjahrs (+954). Die Auswirkungen der Corona-Krise bleiben damit auf dem Arbeitsmarkt in der Region deutlich spürbar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4 Prozent und damit 1,2 Punkte höher als vor einem Jahr.

„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai erneut gestiegen“, stellt Daniela Tomczak, Chefin der Siegener Arbeitsagentur, fest und prognostiziert: „Das wird sich auch in den kommenden Monaten erstmal so fortsetzen.“ Die wachsende Arbeitslosigkeit liege allerdings nicht daran, dass Unternehmen verstärkt entlassen, es komme vielmehr zu deutlich weniger Einstellungen.

„In unserer Region spielt das verarbeitende Gewerbe eine wichtige Rolle und aktuell stehen in vielen Betrieben die Bänder still. Alleine in Olpe macht das verarbeitenden Gewerbe einen Anteil von knapp 48 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung aus.“ Zum Vergleich: In NRW liegt der Anteil des verarbeitenden Gewerbe bei 19,7 Prozent.

Industrieproduktion ging schon vor Corona zurück

Die nordrhein-westfälische Industrie hatte bereits im ersten Quartal – also noch vor dem Einbruch durch die Corona-Pandemie – weniger Waren produziert. Der Warenwert ging im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 72,1 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Landesamt IT NRW am Mittwoch mitteilte. Am stärksten war der Rückgang bei Autos und Autoteilen (minus 18 Prozent). Im Kreis Olpe fiel der Rückgang mit zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr hingegen noch vergleichsweise moderat aus.

Das Instrument der Kurzarbeit wird nach Angaben der Arbeitsagentur weiterhin in vielen Fällen genutzt, um das vorhandene Personal zu halten. Seit Anfang März sind 1546 Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld für 32.347 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Olpe eingegangen. „Das ist ein gutes Zeichen“, erklärt Daniela Tomczak.

Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sowie die Zahl der betroffenen Personen liegen damit zwar nach wie vor auf Rekordniveau, es gibt aber auch Lichtblicke: Der Anstieg war im Mai nicht mehr so stark.