Attendorn. Dr. Christof Grote ist seit mehr als 20 Jahren Pfarrer in Attendorn. Nun will er sich nochmal verändern und neuer Superintendent werden.

Seit 1997 ist Dr. Christof Grote in der Hansestadt Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, die in diesem Jahr mit Finnentrop, Grevenbrück und Lennestadt-Kirchhundem zur Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt fusioniert ist. Jetzt möchte sich Christof Grote mit seinen 55 Jahren noch einmal verändern und bewirbt sich neben Pfarrer Martin Pogorzelski aus Halver für die frei werdende Superintendenten-Stelle des evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Dieses Amt bekleidet aktuell noch Klaus Majoress, der sich allerdings nicht mehr zur Wahl stellt.

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Aus seiner Vita geht hervor, dass Christof Grote in Bielefeld geboren wurde und unter anderem in Münster aufwuchs. Sechseinhalb Jahre studierte er in Bethel, Heidelberg (hier promovierte er auch) und Münster evangelische Theologie und Diakoniewissenschaften als Ergänzungsstudium. Nach Vikarjahren in Münster und Halle/Westfalen sowie als Pastor im Entsendungsdienst kam Grote als Nachfolger für das Pfarrer-Ehepaar Bertram nach Attendorn. Hier wohnt er seitdem im Pfarrhaus am Westwall.

Oberste Dienstherr

Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg ist der oberste Dienstherr für die rund 300 direkten Angestellten des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Der Superintendent wird für acht Jahre gewählt. Der Stellenantritt für den Neuen ist der 1. November 2020.

Seine Frau Christiane Berthold ist am St.-Ursula-Gymnasium und der benachbarten Realschule als Pfarrerin für evangelische Religionslehre tätig. Sohn Lukas Grote (22 Jahre) und Tochter Amelie Grote (18 Jahre) vervollständigen die Familie.

Am 25. September wird gewählt

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Rund 100 Synoden-Vertreter, die sich aus Pfarrern und Pfarrerinnen, Ehrenamtlichen aus den Gemeinden und berufenen Mitgliedern zusammensetzen, werden den neuen Superintendenten coronabedingt in der größeren Schützenhalle auf dem Loh in Lüdenscheid wählen. Als Termin für die Wahlsynode steht jetzt der 25. September fest, nachdem der 20. Juni wegen der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Versammlungsverbot gecancelt wurde.

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Dr. Christof Grote möchte die Zukunft der evangelischen Kirche mitgestalten. In dem Zusammenhang betont er, dass die Botschaft von Kirche nach wie vor gefragt sei. „Die durch die Pandemie ausgefallenen Präsenz-Gottesdienste werden durch Online-Gottesdienste ersetzt und entwickeln eine gute Resonanz.“ Er stellt sich auch in Zukunft vor, dass die Kirche digitaler wird und fragt in dem Zusammenhang, ob es Sinn macht, den Gottesdienst in drei Kirchen der Kirchengemeinde zu feiern. „Auf Dauer werden wir nicht mehr genügend Pfarrerinnen und Pfarrer zur Verfügung haben“, gibt der Superintendent-Kandidat zu bedenken.

Mitgliederzahlen schrumpfen weiter

Waren es im Jahre 2000 noch 112.000 Mitglieder, so ist die Zahl ganz aktuell (Mai 2020) auf rund 80.000 Gläubige im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg geschrumpft. Nicht nur der demographische Wandel spielt hier eine Rolle, sondern auch die vielen Kirchenaustritte. Gleichzeitig gelte es, bei den Gläubigen die Bindung an die Kirche zu verstärken. Darin sieht Dr. Christof Grote eine große Herausforderung und eine zentrale Aufgabe für den neuen Superintendenten, der außerdem drei Eigenschaften besitzen sollte: „Ein Herz für Menschen, einen Sinn für Zahlen und die frohe Botschaft von Gott weitersagen.“

In der Hansestadt ist der Name Pfarrer Dr. Christof Grote fest mit der bereits im Jahre 1998 gegründeten Attendorn Tafel und dem 2017 entstandenen Begegnungs- und Sozialzentrum „lebensfroh.Kirche im Laden“ im Schwalbenohl verbunden. Diese beiden Einrichtungen hätten in der Vergangenheit viel Gutes bewirkt.