Kreis Olpe. Mit der Deutschland-Reise eines Trecker-Anhängers wollen sich die Bauern im Kreis Olpe für die Solidarität in der Coronakrise bedanken.

Die Botschaft ist eindeutig. „Vielen Dank für Ihre Unterstützung“ steht auf der Plane des großen, bunten Traktoranhängers. Am kommenden Montag, 4. Mai, startet das auffällige Gefährt vom Hof Siele in Olpe aus über Finnentrop auf eine 4000 Kilometer lange Reise durch die gesamte Republik. Auf diese Weise wollen die Landwirte sich bei allen Verbrauchern bedanken.

Hofläden mit Umsatzplus

Aus gutem Grund: „Seit Beginn der Coronakrise ist der Verkauf von regionalen Produkten um 20 bis 30 Prozent gestiegen“, erklärt Birgit Lorenz. Was heißt: Die Verbraucher lassen die Landwirte nicht hängen. Um sich dafür zu bedanken, haben sich Birgit und Holger Lorenz, die in Lennestadt-Hespecke einen Hof mit Milchviehhaltung betreiben, und Heidschnucken-Züchter Steffen Schlabach aus Hünsborn die Idee mit dem Anhänger ausgedacht.

Erlös für „Ärzte ohne Grenzen“

Mit der Firma Buchen Landtechnik in Altenhof war schnell ein Sponsor gefunden. Bernd Buchen stellt den 7,5 Meter langen, zwei Meter breiten Anhänger zur Verfügung. Das auffällige „Danke-Design“ auf dem mehr als zwei Meter hohen Aufbau mit Spriegel und Plane wurde von der Werbeagentur Schlossberg aus Freudenberg entworfen. Die Kosten sollen durch Spenden, die unterwegs gesammelt werden, refinanziert werden. Aber die Landwirte hoffen natürlich, dass bei der Reise durch die Republik noch viel mehr Geld zusammen kommt. Dieses wollen die Bauern dann der Aktion „Ärzte ohne Grenzen“ übergeben.

Staffelfahrt

Die drei Initiatoren wollen den Anhänger natürlich nicht selber 4000 Kilometer durch Deutschland ziehen. Das Gefährt soll von Landwirt zu Landwirt weitergegeben werden, „so wie bei einem Staffellauf“, sagt Birgit Lorenz, nur diesmal nicht mit einem Holzstab oder einer olympischen Fackel in der Hand, sondern mit einem Anhänger hinterm Trecker.

Organisatorischer Aufwand

Damit alles reibungslos klappt und der Hänger im schlimmsten Fall nicht irgendwo stehen bleibt, bedarf es einen hohen organisatorischen Aufwand. Seit Oktober 2019 gibt es den Verein „Land schafft Verbindung“ (LsV), dessen Ziel es ist, gemeinsame Aktionen zu gestalten und insbesondere Informationen zu verbreiten und auszutauschen. Mittlerweile erreicht der Verein LsV über seinen Facebook- und Whats-App-Kanal mehr als 100.000 Menschen, darunter 500 Landwirte in Südwestfalen.

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Jeder Landwirt ist willkommen

Als Administrator der WhatsApp-Gruppen ist Landwirt Bernd Eichert aus Wenden-Bebbingen die Schnittstelle zu anderen Kreisen und in andere Bundesländer. Somit sind alle Landwirte vernetzt und werden so über die „Danke-Aktion“ informiert. „Jeder Landwirt, der sich beteiligen möchte, ist herzlich willkommen“, so Birgit Lorenz. Damit der Zeitaufwand für die einzelnen Bauern überschaubar bleibt, hoffen die Initiatoren, dass sich genug Bauern finden, so dass jeder den Hänger mit seinem Traktor nur etwa 25 Kilometer ziehen muss, bevor er ihn gut sichtbar vor Supermärkten, auf Plätzen oder an viel befahrenen Straßen parkt, bevor der nächste Landwirt ihn wieder ankuppelt.

GPS-Sender informiert über aktuellen Standort

Der Anhänger wird mit einem GPS-Sender ausgestattet. So kann er auf seiner Seite durch die Republik geortet werden.

Die Spendenkonto-Nummer für „Ärzte ohne Grenzen“ lautet: IBAN: 72 3702 0500 0009 7097 00, BIC: BFSWDE33XXX, Verwendungszweck: „Bauern sahen Danke“; Überweisungen bitte erst ab 4. Mai vornehmen.


Gästebuch an Bord

Unterwegs darf der Anhänger von Kommunen, Verbänden etc. gern mit Aufklebern verziert werden, außerdem ist ein Gästebuch mit an Bord. Nach einem halben Jahr, also Anfang November, wird der „Danke-Anhänger“ mit OE-Kennzeichen wieder im Kreis Olpe zurück erwartet.