Attendorn. Bekannte Queen-Tribute-Band „We Rock Queen“ spielt in der Attendorner Stadthalle vor leeren Rängen. Livestream steht nach technischem Problem.

Am Sonntagabend spielte die bekannte Queen-Tribute-Band „We Rock Queen“ ein Livekonzert in der Attendorner Stadthalle – aufgrund der Corona-Krise allerdings vor leeren Rängen. Dafür wurde das Konzert per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Stadt übertragen. Mehr als 7500 Aufrufe rief es hervor. Wir sprachen mit Kulturamtsleiter Frank Burghaus über das etwas andere Konzert.

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Konzert ohne Zuschauer in der Stadthalle zu spielen?

Frank Burghaus Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, in einer schwierigen Zeit für die Veranstaltungsbranche ein Kulturangebot zu schaffen und den Veranstaltungsbetrieb in unserer Halle nicht ganz auf „null“ zu fahren. Getreu dem Motto: Wenn die Besucher nicht in die Stadthalle kommen können, dann kommt die Stadthalle zu ihnen.

Wie hoch war der Aufwand?

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Gar nicht so groß. Wir hatten schnell den Kontakt zur Band „We Rock Queen“, die im vergangenen Jahr bei unserem Kultursommer aufgetreten ist. Sie war vom Konzept sofort überzeugt und ist für dieses Konzert am Sonntagabend aus ganz Deutschland in Attendorn zusammengekommen. Neuland war für uns die Umsetzung des Internetstreams. Mit Artworks Hövelmann haben wir einen erfahrenen Dienstleister in Attendorn gefunden, der das technisch umsetzen konnte. Dennoch gab es das ein oder andere zu organisieren, wie zum Beispiel die Einrichtung des Youtube Kanals und die Anmeldung bei der Bundesmedienanstalt. Anfangs gab es dann noch ein technisches Problem mit der Internetverbindung, doch mit etwas Verspätung hat es dann alles funktioniert.

Wie empfand es die Band?

Auch für die Band war der Auftritt Neuland. Wenn ein Lied vorbei ist und es keine Reaktion vom Publikum gibt, ist das doch sehr gewöhnungsbedürftig. Das Konzert wurde in der Halle auch ohne Frontbeschallung gespielt. Der Ton wurde im Nebenraum gemischt und direkt in den Stream ausgegeben. So war in der Halle fast nur das Schlagzeug zu hören und der „fertige“ Ton nur im Internet. Irgendwann hatte die Band den Chatverlauf des Internetstreams auf der Bühne und darüber dann eine Reaktion des Publikums.

Sind weitere Konzerte dieser Art geplant?

Ich hoffe nicht (grinst). Viel lieber würde ich wieder Konzerte mit Publikum planen. Weil das in nächster Zeit allerdings eher unrealistisch ist, ist eine Wiederholung durchaus denkbar. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass diese Art von Konzerten viel Geld kostet und keine Einnahmen bringt. Daher geht es hier um reine Kulturförderung, die sicher nicht jede Woche in der Form stattfinden kann. Der nächste Schritt ist der Blick auf den Kultursommer, der ja neben dem Stream auch ein bisschen Live-Feeling bringen wird. Wenn auch nur im Auto... (wir berichteten).