Kreis Olpe. Stiller Protest der Gastronomen im Kreis Olpe: Mit leeren Stühlen machen sie auf ihre existenzbedrohende Situation aufmerksam.

Einige Gastronomen im Kreis Olpe haben sich am Freitagmorgen an der bundesweiten Aktion „Stühle raus“ beteiligt. Dabei handelt es sich um einen stillen Protest der Beschäftigten im Gastgewerbe, die um ihre Existenz bangen, weil sie bekanntlich seit Wochen aufgrund der Coronasituation geschlossen haben. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) geht daher von tausenden Pleiten in der Branche aus.

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„Wir brauchen Liquidität – und zwar jetzt. Jeder Stuhl, der jetzt leer steht, wird auch nicht wieder besetzt. Wenn wir wieder öffnen dürfen und der Betrieb dann langsam wieder anläuft, dann hilft uns zwar der reduzierte Mehrwertsteuersatz, aber bis dahin muss mit einem Rettungspaket gegengesteuert werden“, fordert Kerstin Mosch von Steinhoffs aus Schönholthausen.

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Die Große Koalition hatte sich am Mittwoch auf einen reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Speisen geeinigt, dazu eine gestaffelte Erhöhung des Kurzarbeitergeldes von 60 auf 80 Prozent. Ein eigenes Rettungspaket für das Gastgewerbe wurde aber nicht vereinbart.

Keine Gäste, keine Einnahmen

Auch Mentore und Bujar Berisha, die Betreiber des Benediktiner Wirtshauses in Attendorn, stellten symbolisch ein paar leere Stühle vor ihren Eingang. „Keine Gäste bedeuten keine Einnahmen – und das bei laufenden Kosten“, macht Bujar Berisha auf die brenzliche Situation aufmerksam. Und Mentore ergänzt: „Uns blutet das Herz. Gerade bei diesem Wetter nicht den Biergarten öffnen zu dürfen, ist hart.“

Im Wirtshaus selbst, so die Betreiber, würde genügend Platz sein, um bei Wiedereröffnung die Abstandsregelungen einzuhalten. „Und an die Hygienevorschriften halten wir uns sehr genau, das war auch vor der Krise schon so“, erklärt Bujar Berisha.