Lennestadt. Wegen Corona haben die Schüler des Städtischen Gymnasiums Lennestadt jetzt mehrere Wochen lang zu Hause gelernt. Wie ist ihnen die Zeit ergangen?
Wie geht’s dir? Was machst du gerade? Zwei ganz einfache Fragen, die in Zeiten einer Virus-Epidemie eine bedeutende Gewichtung erfahren.
Wie in ganz NRW müssen Schüler und Lehrer vom Städtischen Gymnasium Lennestadt zur Zeit zu Hause bleiben, können nicht im Klassenraum zusammenkommen, gemeinsam im Schülerlabor experimentieren oder auf Exkursion gehen. Während die Schüler der Oberstufe mit ihren Kurslehrern digital im Austausch miteinander stehen, finden die unteren Klassen ihre Aufgaben im Wochentakt auf der Homepage des Gymnasiums.
Trotzdem kam ein Aspekt lange Zeit viel zu kurz: die vielen sozialen Kontakte, die die Mitglieder einer Schule für gewöhnlich untereinander in der Schule pflegen. Dies sollte sich schnell ändern. Unter #wirbleibenzuhause – Die GymSL-Homestory erzählen Schüler und andere Personen aus dem Schulbetrieb von ihren persönlichen Erfahrungen. Welche Gedanken und Gefühle beschäftigt sie zur Zeit? Wie hat sich ihr Alltag in den vergangenen Wochen verändert? Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
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Robert Hermes ist einer der ersten Schüler, die von sich berichten: „Auf die Frage, wie es mir geht, kann ich sagen, dass es mir besser geht, als noch vor zwei Wochen, denn die Nachricht, dass die Schule jetzt aus ist, hat uns Abiturienten alle sehr hart getroffen.“ Wie viele Schüler auch versucht er seinen gewöhnlichen Alltag mit den Beschränkungen der Krise in Einklang zu bringen: „Seitdem die Schule aus ist, gehe ich auch jeden Tag laufen, da ich mein Hobby, das Handball spielen, in dieser Zeit nicht ausüben kann. Nach dem Laufen frühstücke ich und setze mich dann auch immer recht zügig an meine Schulsachen und bereite mich auf das bevorstehende (jetzt auch noch verschobene) Abitur vor.“
Hilfsprojekt in Oedingen auf die Beine gestellt
Andere Schüler reden auch ganz offen darüber, was sie auf dem Herzen haben. So meinen die Geschwister Nele und Finja Rameil: „Unsere Schritte draußen uneingeschränkt zu setzen, die Abende mit Freunden, die Nähe zu den älteren Familienmitgliedern – dieses Privileg der Freiheit, genau das wird uns momentan entzogen und scheint nun doch nicht mehr unangefochten zu sein. Wenn eine Pandemie die Welt lahm legt, besinnt man sich hoffentlich wieder auf die relevanten Werte des Lebens und gewinnt die Dankbarkeit dafür zurück, gesund sein zu dürfen.“
Schüler Tim Gies hingegen sieht gemäß dem Schulmotto „Miteinander – Füreinander“ in der Krise auch eine Chance zu sozialem Engagement: „Neben Schule und Sport, was ja beides sehr auf mich persönlich bezogen ist, haben meine Kegelbrüder und ich uns ein kleines ,Hilfsprojekt’ hier in Oedingen einfallen lassen, bei dem wir älteren Einwohnern und Leuten, die einer Risikogruppe angehören, anbieten für sie den Einkauf zu übernehmen, so dass diese Leute sich nicht dem Risiko einer Ansteckung aussetzen müssen.“
Einig sind sich die Schülerinnen und Schüler darin, dass sie sich nach einer Normalisierung ihres Alltags sehnen, sobald es der Gesundheitsschutz erlaubt. Denn solange sich die Situation nicht bessert, gilt für sie alle der Aufruf von Nele und Finja: „Denkt an eure Mitmenschen und haltet euch an die Vorgabe, Distanz zu wahren. Es gibt schlimmere Situationen als den Tag auf dem Sofa zu verbringen.“