Kreis Olpe. Kontaktverbot: Vom Parkplatz in Attendorn muss die Polizei am Sonntag viele Motorradfahrer wegschicken. Ansonsten sind Ordnungsämter zufrieden.

Natürlich haben auch im Kreis Olpe am Wochenende viele Spaziergänger sowie Rad- und Motorradfahrer das schöne Wetter genutzt, um an die frische Luft zu kommen. In den allermeisten Fällen hielten sich die Menschen dabei an die coronabedingten Regeln.

Allerdings mit mindestens zwei Ausnahmen. Auf dem Parkplatz vor dem Bigge Grill in Hohen Hagen zwischen Olpe und Attendorn herrschte am Sonntagmittag reger Betrieb. Dutzende Motorradfahrer standen dich beisammen und genossen das Wetter (wir berichteten). Die Polizei machte kurzen Prozess und sperrte den Parkplatz ab.

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Im Gespräch mit dieser Redaktion deutete Karl-Josef Hammer, Ordnungsamtsleiter der Stadt Attendorner, sogar an, dass nicht ausgeschlossen sei, in näherer Zukunft bei schönem Wetter den Parkplatz am Bigge Grill temporär komplett zu sperren, um dem Kontaktverbot Rechnung zu tragen. Dazu liefen allerdings Gespräche mit der Polizei und der Landesbehörde Straßen NRW. Der Parkplatz befindet sich bekanntlich direkt an der L 512.

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Bei Hammer sorgte diese Ansammlung für Unverständnis: „Die Motorradfahrer kommen aus allen möglichen Regionen ins schöne Sauerland. Ich verstehe nicht, wieso sie sich alle an diesem einen Parkplatz treffen. Warum verteilen sie sich nicht auf die zahlreichen anderen Parkplätze?“ Übrigens haben Polizei und Attendorner Ordnungsamt auch an der Badestelle Schnütgenhof einschreiten müssen, auch hier hatten sich einige Motorradfahrer versammelt. An beiden Orten zusammen seien es laut Angaben der Polizei rund 150 gewesen.

21 Verwarngelder

Einige Verstöße gab es auch am Lenscheid in Rönkhausen. Seit dem 1. April ist die Strecke für Motorradfahrer bergauf in Richtung Sundern bekanntlich gesperrt. Eine Maßnahme, die die Unfallkommission des Kreises Olpe aufgrund der Vielzahl an Motorradunfällen in der jüngeren Vergangenheit schweren Herzens treffen musste. Hier sprach die Polizei am Wochenende 21 Verwarngelder aus. Offenbar war vielen Motorradfahrern die neue Regelung (noch) nicht bewusst.

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Ansonsten gilt: Die Bürger aus dem Kreis Olpe nehmen die Regeln ernst und halten Abstand. „Wir waren selbst ein wenig erstaunt, aber die meisten Menschen haben einen Bogen umeinander gemacht. Insgesamt war es ziemlich ruhig“, erklärt Karl-Josef Hammer. Eine Umfrage dieser Redaktion ergab, dass dies auch Hammers Kollegen aus dem Kreis so wahrnehmen.

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Im Großen und Ganzen halte sich die Olper Bevölkerung an das Kontaktverbot, bilanziert zum Beispiel Peter Püttmann vom Ordnungsamt der Stadt Olpe nach drei Wochen. „An schönen, sonnigen Tagen sind zwar viele Leute draußen unterwegs, aber überwiegend kontaktlos.“ Zwar seien Verstöße gegen das Versammlungsverbot festgestellt und auch Bußgeldverfahren eingeleitet worden, aber diese Vorfälle lägen im einstelligen Bereich. „Wir sind täglich mit der Polizei im Kontrolleinsatz, diese Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung“, so Püttmann.

Aufklärungsgespräche tragen Früchte

„Es läuft“, kann auch Rüdiger Henrichs vom Ordnungsamt in Kirchhundem bestätigen. Selbst bei frühlingshaftem Wetter seien die Menschen diszipliniert genug und blieben zuhause oder hielten sich nur in Zweiergruppen in der Öffentlichkeit auf – wie jetzt am Wochenende. „Wir haben zu Anfang unter anderem Aufklärungsgespräche mit den Gastronomen geführt, zum Beispiel, wie der Außer-Haus-Verkauf fortgeführt werden kann. Sprich, dass die Speisen nicht in einem Umkreis von 50 Meter um den Betrieb verzehrt werden dürfen“, erklärt Henrichs. Auch diese Maßnahme werde beherzigt.

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Besonders beeindruckend: Bei nahezu täglichen Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt wurden in Kirchhundem noch keine Verstöße gegen das Versammlungsverbot festgestellt. Das zeigt: Der Großteil der Menschen im Kreis Olpe hält sich an das strikte Kontaktverbot.