Kreis Olpe/Benolpe. Über den Rotary-Club Olpe sind zwei Schüler derzeit trotz Corona ganz weit weg von der Heimat unterwegs: U. a. Sarah Naomi Schötz aus Benolpe.

Corona und Auslandsaufenthalte - da treffen derzeit zwei Welten aufeinander. Damit muss sich auch der Rotary-Club Olpe-Biggesee auseinandersetzen, wie Prof. Dr. Peter Haring-Bolivar aus Römershagen auf Anfrage bestätigt: „Es gibt natürlich vermehrt besorgte Anrufe. Diese Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Ich bin heilfroh, dass wir bei Ausbruch der Pandemie niemanden in China untergebracht hatten.“

Haring-Bolivar, im Hauptberuf Professor an der Universität Siegen (Lehrstuhl Höchstfrequenztechnik und Quantenelektronik), ist bei den Olper Rotariern seit etwa fünf Jahren für die Organisation des Austauschprogrammes zuständig.

Prof. Dr. Peter Haring-Bolivar aus Römershagen organisiert den Schüleraustausch beim Rotary-Club Olpe-Biggesee.
Prof. Dr. Peter Haring-Bolivar aus Römershagen organisiert den Schüleraustausch beim Rotary-Club Olpe-Biggesee. © Foto: Privat

Momentan sind zwei junge Menschen über die Olper Rotarier in der Welt unterwegs: Die aus Kirchhundem-Benolpe stammende Sarah Naomi Schötz, die über das Austauschprogramm das Leben der Menschen im 10.000 Kilometer entfernten Paraguay hautnah kennenlernt.

Keine Schule für Xavier Potter

In Olpe entdeckt gerade der Australier Xavier Potter die Vorzüge des Sauerlandes, der übliche Schulbesuch fällt derzeit allerdings ebenso flach wie Kulturveranstaltungen oder Cafe- und Kneipenbesuche. Haring-Bolivar: „Während sich die Familie aus Benolpe für den Rückflug ihrer 17-jährigen Sarah entschieden hat, will Potter trotz Corona im Sauerland bleiben. Er fürchtete bereits, von uns nach Hause geschickt zu werden. Das halten wir momentan aber noch nicht für zwingend erforderlich.“

Bericht aus Paraguay

Sarah Naomi Schötz schickte auf Anfrage einen kurzen Erlebnisbericht aus Paraguay: „Die Menschen hier in Paraguay wirken noch relativ entspannt und sind scheinbar routiniert im Umgang mit Krisensituationen. Wir haben jetzt eine Ausgangssperre für drei Wochen. Die Schulen haben viel früher als in Deutschland geschlossen, und bei Grenzübertritten wird standardmäßig Fieber gemessen. Das sind in meinen Augen sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen. Wenn meine Informationen richtig sind, ist Paraguay im Hinblick auf die Corona-Ausbreitung im Moment ein relativ sicheres Land. Ganz im Gegensatz zu Deutschland und insbesondere NRW, wo das Virus ja gerade ordentlich zu wüten scheint. Und doch zieht es mich jetzt, drei Monate früher als geplant, nach Hause. Ich finde, in Zeiten wie diesen sollte man bei seiner Familie sein. Viele Grüße aus Ciudad del Este.

Der australische Austauschschüler Xavier Potter absolvierte auch ein Praktikum bei den Gebrüdern Kemper in Olpe, bevor die Einschränkungen durch Corona auch in Deutschland notwendig wurden.
Der australische Austauschschüler Xavier Potter absolvierte auch ein Praktikum bei den Gebrüdern Kemper in Olpe, bevor die Einschränkungen durch Corona auch in Deutschland notwendig wurden. © WP | Privat

Xavier Potter hatte vor einigen Wochen ein Praktikum bei der Olper Firma Gebrüder Kemper absolviert und bewertet die Situation in Deutschland, fast 15.000 km von seiner australischen Heimat entfernt, gelassen: „Obwohl sich Corona schnell in ganz Deutschland verbreitet hat, bin ich mit der Situation relativ ruhig. Die Regierung tut alles, um die Ausbreitungsrate zu berücksichtigen, und ich lebe bei einer Familie, die mich schützt und mir das Gefühl gibt, zu Hause zu sein.

Auswirkungen in Australien noch gering

Corona in Australien hatte weniger Auswirkungen, aber wenn Australien in den Winter geht, kann es schlimmer werden. Auch wenn diese Situation nicht ideal ist, hoffe ich, dass die zweite Jahreshälfte sicherer wird, da ich erst seit zwei Monaten im Austausch bin.“