Kreis Olpe. Die Arztpraxen im Kreis Olpe sind auf den Coronavirus vorbereitet. Arztpraxis Spieren richtet separate Telefonnummer und Online-Formular ein.

Immer mehr Menschen infizieren sich mit dem Coronavirus. Auch in Nordrhein-Westfalen. Im Kreis Olpe gibt es weiterhin keinen bestätigten Fall für eine Erkrankung. Dennoch sind die Arztpraxen vorbereitet. Die Hausarztpraxis Spieren & Kollegen in Hünsborn hat nun eine zusätzliche Telefonnummer (02762/97578800) und ein Online-Formular eingerichtet. Wichtig ist: Die Patienten sollen bei Symptomen wie Husten und Fieber anrufen. „Wenn Sie direkt in die Praxis kommen, gefährden Sie, sofern Sie infiziert sind, alle anderen Patienten, insbesondere ältere oder chronisch Erkrankte“, erklärt Stefan Spieren.

Einen Grund zur Panik gibt es nicht, betont der Mediziner. Es handele sich lediglich um eine vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme. Im Online-Formular (www.spieren.de/virus) werden Patienten hinsichtlich ihrer Symptome abgefragt. Dort macht der Patient auch Angaben zu Risiko-Kontakten und Urlaubsreisen. Anhand dieser Daten und mit Blick auf die Krankheitsgeschichte kann der Hausarzt dem Betroffenen dann eine Empfehlung geben. Sollte sich der Verdacht erhärten wird die Hausarztpraxis den Patienten – nach vorheriger Ankündigung – ins Krankenhaus schicken. Die seien dort mit entsprechenden Isolierbetten vorbereitet. „Im Zweifel sollten die Menschen vernünftig sein und zuhause bleiben sowie Kontakt zu ihrem Hausarzt aufnehmen“, betont Spieren und fügt hinzu, dass sich die Patienten auch per E-Mail oder Fax an ihn wenden können. „Die Hausärzte kennen die Patienten und ihre Vorerkrankungen, wir können das einschätzen.“

Patient aus Kur entlassen

Auch interessant

Das Corona-Virus hat bisher noch einen Bogen um den Kreis Olpe gemacht. Gerüstet ist man im Kreis für alle Fälle aber dennoch. Atemschutzmasken sind in Apotheken erhältlich, das Olper Martinus-Hospital könnte Patienten notfalls in einer Isolierstation aufnehmen.  
Von Roland Vossel, Flemming Krause und Sophie Beckmann

Auch innerhalb der Praxisräume wird Sicherheit groß geschrieben. Schilder erinnern die Menschen daran, sich die Hände zu desinfizieren – auch mit Blick auf die Grippewelle. Die Arzthelfer sind entsprechend instruiert, Patienten auch anzuhalten, sollten sie sich nicht dran halten. Im Ernstfall liegen spezielle FFP2-Masken bereit. Bei Verdacht auf Coronavirus wird ein Abstrich der Atemwege durchgeführt, die Probe in ein Labor geschickt. Die Verunsicherung im Kreis Olpe ist groß. Die Patienten machen sich Sorgen, teilt Stefan Spieren mit. „Einer meiner Patienten wurde aus der Kur entlassen, weil er so krank ist, mit der Bitte, sich untersuchen zu lassen“, erzählt Spieren. „Er kommt heute Nachmittag zu uns in die Praxis. Aber die Symptome sind untypisch und Kontakt zu einem Erkrankten hatte er auch nicht.“

Auch interessant

Auf der Homepage der Praxis finden die Menschen zudem Vorsichtsmaßnahmen, wie sie sich schützen können. Dazu zählt, häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife, Abstand halten von erkennbar erkrankten Personen und die Vermeidung von Reisen in betroffene Gebiete.

Die Hausarztpraxis Spieren ist nicht die einzige Praxis im Kreis Olpe, die ihre Patienten darum bittet, als Vorsichtsmaßnahme vorher anzurufen. Auch die Praxis am Imberg wendet sich mit einem entsprechenden Facebook-Beitrag an ihre Patienten.