Kirchhundem. Eltern der Grundschüler in der Gemeinde Kirchhundem müssen mit steigenden Beiträgen für die Ganztagsbetreuung rechnen.

Die Betreuung der Schülerinnen und Schüler nach dem Unterricht (Offener Ganztag) an den drei Grundschulen in der Gemeinde Kirchhundem soll teurer werden. Das jedenfalls schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat vor. Stimmt der Rat dem Vorschlag zu, müssten beitragspflichtige Eltern statt 40 Euro für das erste und 30 Euro für ein Geschwisterkind künftig 50 bzw. 35 Euro zahlen.

Mittlerweile wird an allen drei Grundschulstandorten in der Gemeinde der Offene Ganztag angeboten. Derzeit nehmen insgesamt 130 angemeldete Kinder das Angebot wahr. Eltern mit einem Jahreseinkommen von maximal 20.000 Euro werden an den Kosten nicht beteiligt, für alle anderen „OGS-Eltern“, insgesamt 77 in der Gemeinde, werden Elternbeiträge fällig.

Ausgebildetes Fachpersonal

Wurde die Betreuung in den Anfangsjahren noch von Ehrenamtlichen organisiert und durchgeführt, kümmern sich heute Kooperationspartner mit geschultem Personal um die Betreuung und das kostet Geld, laut Gemeindeverwaltung 353.136 Euro im Jahr. Das Land NRW fördert den Offenen Ganztag mit 196.405 Euro, so dass für die Gemeinde ein Eigenanteil von 117.251 Euro übrig bleibt. Vor diesem Hintergrund hatte die Verwaltung den Auftrag, eine neue Beitragssatzung mit einer sozialen Staffelung zu erarbeiten. Mehrere Modellrechnungen der Gemeinde mit und ohne Geschwisterregelung ergaben, dass die Einführung einer sozialen Staffelung nach Einkommen keine gravierenden Änderung bringen würde.

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Selbst bei dem für die Gemeinde günstigsten Fall, dass 20 Prozent der Eltern mehr verdienen als 60.000 Euro, könnte die Gemeinde eine Mehreinnahme von lediglich 2640 Euro verbuchen.

Hoher Verwaltungsaufwand

„Setzt man diesen Betrag in Relation zum Verwaltungsmehraufwand für die Einkommensberechnungen, so sollte aus wirtschaftlichen Grünen von der Einführung einer sozialen Staffelung abgesehen werden“. schlägt die Verwaltung dem Schulausschuss vor, der am Dienstag, 28. Januar, über das Thema berät (17.30 Uhr, Mensa der Sekundarschule).

Einkommensschwächere Familien (bis 20.000 Euro pro Jahr) sollen weiterhin von einer Beitragspflicht befreit werden, die Beiträge für die anderen sollen erhöht werden – um 25 Prozent bzw. zehn Euro bzw. 120 Euro im Jahr.