Kreis Olpe. . Gut eine Millionen Euro bekommen die Offenen Ganztagseinrichtungen im Kreis Olpe überwiesen – Geld für eine „vernünftige Ganztagsbetreuung“.
- Zuwendungen in Höhe von rund 72 Millionen Euro für OGS-Angebote
- Mit dem Geld sollen die Kooperationspartner etwa ihr pädagogisches Personal bezahlen
- Gut zehn Millionen Euro für die Sekundarstufe I über das Programm „Geld oder Stelle“
Dieser Tage verschickt die Bezirksregierung Arnsberg wieder ihre Förderbescheide für die verschiedenen Angebote der Offenen Ganztagseinrichtungen – auch an die Schulträger im Kreis Olpe. Diese Zuwendungen belaufen sich im kommenden Schuljahr auf rund 72,6 Millionen Euro. Gefördert werden die Ganztags-Angebote an den Grundschulen (OGS), zudem fließen Gelder an die Schulen der Sekundarstufe I – also an Haupt- und Realschulen sowie an Gesamtschulen und Gymnasien bis zur Mittelstufe.
17 OGS-Einrichtungen im Raum Olpe
Den Offenen Ganztagsschulen im Bereich der Primarstufe, also den Grundschulen, kommt ein Großteil der Fördergelder in Höhe von rund 61 Millionen Euro zu Gute. Davon profitieren auch die 17 OGS-Einrichtungen im Kreis Olpe, denen gut eine Millionen Euro zustehen (siehe Grafik). So erhalten etwa die vier Offenen Ganztagsschulen in Attendorn mit ihren 278 Plätzen im Schuljahr 2017/18 mehr als 300 000 Euro aus Arnsberg – Geld, dass zu „einhundert Prozent in die OGS fließt und nicht im städtischen Haushalt versickert“, erklärt Frank Burghaus, Schulamtsleiter in der Hansestadt, auf Nachfrage dieser Zeitung. „Und die Stadt tut pro Schüler nochmal tausend Euro drauf.“
Genauer gesagt steht die Summe den Kooperationspartnern der vier Grundschulen zur Verfügung, die damit ihr pädagogisches Personal bezahlen, Spielmaterialien anschaffen und den Sport- oder Musikverein am Nachmittag finanzieren sollen. Dass die Attendorner deutlich stärker bezuschusst werden als die anderen Kommunen im Kreis, hängt schlicht mit der Anzahl der Schüler zusammen, die das Betreuungsangebot nach dem Unterricht wahrnehmen. „Da gibt es ganz feste Normen“, weiß Lennestadts Schulamtsleiterin Britta Heß – so müsse man der Bezirksregierung im Vorfeld den Bedarf ausrichten und man sei zu einer Verwendungsnachweisführung verpflichtet: „Wir müssen also nachweisen, dass wir die Mittel sachgerecht verausgaben.“
Elternbetrag leicht angehoben
Die Stadt Olpe bekommt für ihre drei Offenen Ganztagsschulen mit 179 Plätzen etwa 137 000 Euro, also in Etwa so viel wie in den vergangenen Jahren. Mit dem Geld sei der Schulträger verpflichtet, für eine vernünftige und qualifizierte Ganztagsbetreuung zu sorgen, betont Olpes Schulamtsleiter Ingo Sondermann. Zudem habe die Kreisstadt, etwa durch den erhöhten Personal- und Kostenaufwand, die Elternbeiträge für OGS-Kinder moderat auf 70 Euro erhöht. Finanziert werden die OGS übrigens nicht nur aus Landesmitteln, sondern ebenso durch Elternbeiträge und mit Geldern der städtischen Schulträger.
Für weitere Betreuungsangebote an Schulen der Primarstufe vor und nach dem Unterricht stehen den Schulträgern darüber hinaus gut 1,1 Millionen Euro aus den Förderprogrammen „Schule von Acht bis Eins“, „Dreizehn plus“ oder „Silentien“ zur Verfügung – im Kreis profitieren davon vor allem Finnentrop (39 000 Euro) sowie Lennestadt (32 000 Euro) und die Kreisstadt Olpe (13 000 Euro).
Und nicht nur Grundschüler, sondern auch Jugendliche, die sich in der Sekundarstufe I befinden, werden bei den Förderbescheiden berücksichtigt: Für die Angebote in diesem Schulsegment hat das Land über das Programm „Geld oder Stelle“ für Ganztagsschulen und Schulen mit Halbtagsbetrieb zusätzlich mehr als 10,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Lehrerstellen oder Geldmittel?
Damit werde an Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht eine pädagogische Übermittagbetreuung gewährleistet. Ebenso wird ein ergänzendes außerunterrichtliches Ganztags- und Betreuungsangebot ermöglicht. Die Schulen können dann eigenständig entscheiden, ob sie Lehrerstellen oder Geldmittel beantragen.
Infobox: Förderbeiträge durch das Programm „Geld oder Stelle“ erhalten die Kommunen im Kreis Olpe wie folgt: Die Hansestadt Attendorn darf sich über gut 21 000 Euro freuen, Drolshagen über 7500 Euro, Kirchhundem knapp 8000 Euro, Lennestadt 75 500 Euro, Kreisstadt Olpe 110 000 und Wenden über 5000 Euro.