Lennestadt. Erlös des Dreikönigs-Konzerts in Lennestadt geht an die schnellste soziale Eingreiftruppe im Kreis Olpe. Jeder Antrag in 24 Stunden bearbeitet.
Karin Seidenstücker hatte eine gute Idee. Wenn vor der sogenannten Thomas-Morus-Sitzung zu Beginn des Jahres der gesamte Ratssaal zu einem Vortragssaal mit Bestuhlung umgebaut werden muss, dann könnte man die Räumlichkeit doch gut für eine weitere Veranstaltung nutzen, so der pragmatische Ansatz. Und so wurden vor vier Jahren die räumlichen Voraussetzungen für das Dreikönigs-Konzert im Rathaus geschaffen. Seitdem verzeichnete die Stadt drei Mal volles Haus bzw. vollen Saal, steigende Spendenerlöse. Beim 4. Dreikönigs-Konzert am Sonntag, 5. Januar, wird es nicht anders sein.
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Für die musikalische Gestaltung zeichnen diesmal der Frauenchor Cantiamo aus Grevenbrück unter Leitung von Michael Nathen, der Chor „Just For Fun“, dirigiert von Siegfried Knappstein, und das Klarinettenquartett der Meggener Knappenkapelle verantwortlich. Das Programm ist gut gemixt. Natürlich kommen Lieder zur Weihnachtszeit zum Vortrag, aber nicht nur. Besonders der Chor Just For Fun setzt traditionell einen moderneren Kontrapunkt mit Stücken von Nena (Wunder gescheh’n), Lady Gaga (Shallow) oder Michael Jackson (We Are the World).
Traditioneller Veranstaltungsrahmen
Traditionell ist auch der Rahmen des Konzerts. Einlass ist um 14 Uhr, dann ist das Kuchenbuffet eröffnet, Beginn um 14.30 Uhr (Ende gegen 17 Uhr). Während des Konzerts geben sich die Heiligen Drei Könige die Ehre, um Spenden für einen guten Zweck zu sammeln, die die musikalischen Gruppen sich vorher ausgesucht haben.
Der Reinerlös geht in diesem Jahr an den Verein „Mutter-Kind-Hilfe Kreis Olpe“. Der Verein, der vor 27 Jahren von Elsbeth Rickers gegründet wurde, unterstützt junge Mütter und Väter, in der Regel Alleinerziehende, die in Erziehungsschwierigkeiten oder wirtschaftliche Probleme geraten sind und keine anderweitige Hilfe bekommen, weil alle Quellen erschöpft sind.
Jeder Cent kommt an
Der Verein Mutter-Kind-Hilfe Kreis Olpe finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge (ab 20 Euro Jahresbeitrag) und Spenden. Das ausschließlich ehrenamtliche Engagement stellt sicher, dass k eine Verwaltungskosten entstehen. Die Beiträge und Spenden kommen unmittelbar den Antragstellern zugute.
„Wir sind dann meistens der letzte Anker,“ so die Vorsitzende Angelika Steinhoff. Meistens gelingt es dem Verein in wenigen Stunden dafür zu sorgen, dass Kinder an Schulfreizeiten teilnehmen können, obwohl die Eltern den Eigenanteil nicht aufbringen können oder der Verein übernimmt die Fahrkosten zu Therapeuten, die niemand sonst zahlt.
Es geht um Erstlingskleidung, Babybetten, Schultaschen oder Taschenrechner, kleine Dinge, die die jungen Mütter vor große Probleme stellen. „Meistens schaffen wir es, innerhalb von 24 Stunden zu helfen“, so die Vorsitzende. Darüber hinaus unterstützt der Verein auch das Haus Aline in Olpe, hat aber organisatorisch mit der Einrichtung nichts zu tun.
Immer mehr Anträge
In der Regel wird die Hilfe von den Betreuern der Familien, Sozialarbeitern, Jugendamt etc. geprüft und beantragt. Die Hilfsbeträge liegen zwischen 50 und 300 Euro, bei größeren Beträgen springt die Elsbeth-Rickers-Stiftung ein. Auch der Verein hat festgestellt, dass die Schere zwischen Arm und Reich im Kreis weiter auseinander geht.
Waren es vor vier Jahren gerade mal zwölf Anträge pro Jahr, verzeichnet die Mutter-Kind-Hilfe in diesem Jahr bisher 53 Anträge. Deshalb sind die Spendengelder, die beim Dreikönigs-Konzert zusammen kommen, gut angelegtes Geld, denn jeder Cent kommt an, wo er benötigt wird.