Drolshagen/Lennestadt. Der selbst fahrende Elektro-Kleinbus SAM geht im Februar 2020 in Drolshagen an den Start, später dann auch in Lennestadt.
Der selbstfahrende teilautonome Bus namens SAM wird im kommenden Februar in Drolshagen und später in Lennestadt in Betrieb gehen. Darüber informierte Günter Padt, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd, in der Verbandsversammlung im Olper Kreishaus.
Padt berichtete eingangs der Sitzung von Zulassungsproblemen. Die DEKRA habe den Kleinbus in Berlin für zulassungsfähig befunden, die Bezirksregierung Arnsberg jedoch darauf bestanden, dass der hier zuständige TÜV Nord den Bus noch einmal unter die Lupe nehme.
Abschlussbericht im September
Im Februar 2020 solle es aber soweit sein. Bei Ortsterminen in Drolshagen und Lennestadt hätten sich die dortigen Bürgermeister aufgeschlossen für das Projekt gezeigt und ihre Bereitschaft signalisiert.
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Padt: „Wir bewegen uns dort immerhin mitten im Straßenverkehr, im öffentlichen Raum. Bis zum Februar wollen wir jetzt die Haltestellen installieren.“ Dann starte das Projekt in der Stadt Drolshagen, im Juni solle es in Meggen soweit sein. Im September erwarte man einen Abschlussbericht.
Die Kommunen Drolshagen und Lennestadt sowie alle anderen Beteiligten waren bereits Ende November vom Berliner Unternehmen Nuts One GmbH, das für die Projektumsetzung verantwortlich ist, über den nahenden Start informiert worden.
Sieben Haltestellen
Drolshagens Bürgermeister Uli Berghof bestätigte auf Anfrage, dass die Stadt für den Beginn des Pilotprojektes gerüstet sei: „Die Streckenführung steht, es wird vermutlich bis zu sieben Haltestellen geben.“
Berghof machte noch einmal darauf aufmerksam, dass SAM nicht völlig autonom unterwegs sei: „In dieser Stufe muss man es eher als automatisiertes Fahren bezeichnen, ein Sicherheitsfahrer ist während des Betriebes immer an Bord. Das ist rechtlich vorgeschrieben.“
Der Kleinbus wird seinen Standort in Drolshagen voraussichtlich beim Festplatz Lohmühle haben. Seine Fahrstrecke führt ihn vom Dornseifer-Markt durch die Gerhardusstraße über die Kurkölner Straße zur Kampstraße in die Humboldtstraße und weiter zur Schillerstraße. Dann rollt er bis zum Abzweig Herrnscheider Weg und bis zur Bushaltestelle Stadtbad/Sekundarschule. Streckenlänge: rund 1,2 Kilometer.
Die Zukunft
Lennestadts Bürgermeister Stefan Hundt steht dem Projekt ebenfalls aufgeschlossen gegenüber: „Wir sind unsere Strecke mit Polizei, Straßenverkehrsbehörde und allen anderen beteiligten Behörden abgegangen. Grundsätzlich wird das hier positiv aufgenommen, weil alle wissen: Das ist die Zukunft.“
Gleichzeitig äußerten Bürger Fragen wie: Was passiert da jetzt in unserer Straße? Wer muss auf wen Rücksicht nehmen? Die ausgesuchte Strecke, die SAM ab Juni befahren werde, führe vom Meggener Bahnhof bis zur Straße Auf’m Rott in Maumke. Hundt: „SAM soll eine Verbindung vom Ortsmittelpunkt in Maumke zum Bahnhof Meggen herstellen.“
Kostenverteilung abgestimmt
Die Gesamtkosten des ÖPNV-Projekts belaufen sich auf 300.000 Euro, 240.000 Euro werden vom ZWS getragen, die Industrie und die beteiligten Kommunen übernehmen den Rest.