Olpe. Elke Büdenbender, Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sprach mit Bewohnern des Kinderhospizes. Was die First Lady beeindruckte.
Eigentlich werden ihr die Fragen gestellt. Schließlich ist Elke Büdenbender (57) die erste Frau des Staates, die First Lady, die Gattin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Aber bei ihrem Besuch im Kinderhospiz Balthasar ist es die gebürtige Siegerländerin, die die Fragen stellt. An die sterbenskranken Kinder und Jugendlichen, an deren Geschwister, Eltern und die Pflegefachkräfte.
„Wie gefällt es euch hier?“
„Wie gehen Sie mit der schweren Krankheit Ihres Kindes um?“
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Ort des Lachens und der Freude
Rund 45 Minuten lang bekommt Elke Büdenbender in einem gut gefüllten Aufenthaltsraum des Kinderhospizes Antworten. Antworten, die sie staunen lassen. „Es ist ein Privileg, Sie und Euch heute zu treffen. Ich bin zutiefst berührt und begeistert“, sagt die First Lady. Vor allem zwei Dinge nehme sie aus ihrem Besuch in der Einrichtung für schwerkranke Kinder und Jugendliche in Olpe mit: Es ist ein Ort des Lachens und der Freude und „das Kinderhospiz ist für alle ein zweites Zuhause.“
Mittlerweile hat Elke Büdenbender rund zweieinhalb Jahre Erfahrung als erste Frau der Bundesrepublik. Eigentlich sucht die 57-Jährige gar nicht die Öffentlichkeit. Büdenbender ist Juristin, 17 Jahre lang war sie Richterin am Verwaltungsgericht Berlin. Aber das Amt ihres Mannes, mit dem sie seit 1995 verheiratet ist, hat alles verändert.
Büdenbender lässt ihr Richteramt ruhen. Stattdessen reist sie durch Deutschland von Termin zu Termin, schüttelt Hände, lächelt in Kameras – und stellt eben Fragen. Bei all den Terminen, die die First Lady hat: Der Besuch im Kinderhospiz, beteuert die Siegerländerin, sei ein ganz besonderer.
Besuch im Hospiz wie ein Urlaub
Unter anderem lernt Elke Büdenbender die Familie Schmeink kennen. Erik (16) ist schwerbehindert. Im Kinderhospiz macht die fünfköpfige Familie gerne „Urlaub“. „Wenn ich hier bin, kann ich mal durchschlafen. Das ist so erholsam, weil ich weiß, dass Erik hier bestens versorgt wird“, sagt Mutter Kirsten. „Es ist sehr schön hier. Wir haben die Möglichkeit, zu viert mal Ausflüge zu unternehmen, was wir normalerweise nicht können“, sagt Eriks Schwester Lotta. Elke Büdenbender nickt verständnisvoll und lächelt. „Das heißt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen so viel Vertrauen, dass ihr auch mal loslassen könnt. Das ist wundervoll.“