Attendorn. Im August dieses Jahres legte der 43-jährige Pädagoge bereits seine ewige Profess ab. Die Priesterweihe folgt schließlich im Juni 2021

Sebastian Springob, in seiner Heimatstadt fest verwurzelter Attendorner, wird in knapp zwei Jahren zum katholischen Priester geweiht. Als Pädagoge unterrichtet er am St.-Ursula-Gymnasium Deutsch und Religion. Darüber hinaus ist er aktiv im Pastoralverbund Attendorn und im Elferrat der Karnevalsgesellschaft „Die Kattfiller“. Dort zeigt er sich für die Bereiche Kinderkarneval und Pressearbeit verantwortlich. Als Prinz Sebastian I. schwang er im Jahre 2009 das Zepter über Klein-Köln. Die KG kann auch in Zukunft mit seiner Mitarbeit rechnen.

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Unsere Zeitung sprach mit dem 43-Jährigen, wie es dazu kam, den Priester-Weg einzuschlagen. Vor acht Jahren reiste Sebastian Springob mit einem Studienkollegen in die USA. Dort lernte er die katholische Ordensgemeinschaft, das Säkularinstitut „Voluntas Dei“ (übersetzt „Gottes Wille“) kennen. Im Jahre 2012 trat er dieser Gemeinschaft während des Jahreskapitels bei, denn für den Attendorner war die Ordensregel „Christ–Sein mitten im Alltag“ maßgeschneidert. Sebastian Springob sagt dazu: „Von Anfang an war ich von der Bodenständigkeit und Alltagstauglichkeit dieses spirituellen Ansatzes fasziniert.“

Diakonatspraktikum in New York

Nach Jahren des Hineinwachsens legte Sebastian Springob im August dieses Jahres in den USA seine ewige Profess ab. Am 13. März 2020 folgt die Weihe zum Diakon durch Weihbischof Matthias König (Paderborn) in der Attendorner Pfarrkirche. Von August 2020 bis Ende April 2021 wird er neun Monate von seinem Arbeitgeber freigestellt und beginnt sein Diakonatspraktikum in einer katholischen Gemeinde in New York/USA. Im Mai 2021 wird der Hansestädter seinen Dienst als Lehrer und katholischer Schulseelsorger am St.-Ursula-Gymnasium wieder aufnehmen und im Juni 2021 folgt ein persönlich ganz wichtiger Schritt im Leben von Sebastian Springob: die Priesterweihe.

Zentrale in Kanada

Ein Säkularinstitut ist neben der Ordensgemeinschaft die zweite Form für ein Institut des geweihten Lebens. Im Unterschied zu den Ordensgemeinschaften leben die Mitglieder von Säkularinstituten überwiegend in der Welt, nicht im Kloster. Die Gemeinschaft „Voluntas Dei“ umfasst rund 1.000 Mitglieder, bestehend aus Priestern, Laienbrüdern- und Schwestern sowie verheirateten Ehepaaren. Ein Habit wird nicht getragen. Die Zentrale sitzt in Kanada. Jedes Mitglied von „Voluntas Dei“ist für seine Lebensgestaltung und finanzielle Versorgung selbst verantwortlich.

Aller Voraussicht nach ist diese auch in der Attendorner Pfarrkirche. Springob betont, dass er sich für den Einsatz an „seiner“ Schule – die in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn steht – zum Diakon und anschließend Priester weihen lässt. Für Aushilfen im Pastoralverbund seiner Heimatstadt wird er dann auch, soweit es seine Zeit zulässt, zur Verfügung stehen. Sein Werdegang zum Priestertum dürfte ein Präzedenzfall sein. Das Theologiestudium hat er bereits hinter sich, denn dieses begann er nach dem Abitur in Paderborn und schloss es mit Diplom in Münster ab.

Entscheidung gegen eigene Kinder nicht einfach

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Sebastian Springob resümiert: „Mein Weg bis hierhin war sehr kurvig, teilweise steinig und nicht immer einfach zu gehen. Insbesondere die Entscheidung gegen eine Familie mit Lebenspartnerin und eigenen Kindern habe ich mir nicht einfach gemacht, zumal ich in der Vergangenheit die beglückende Erfahrung einer Partnerschaft machen durfte. Mein Wunsch und mein Anliegen ist es, dass ich als Attendorner Junge für die Menschen vor Ort als Priester und Seelsorger da sein kann sowie mit den Menschen hier auf dem Weg durch die Höhen und Tiefen des Alltags unterwegs sein kann.“ Wenn Fragen auftreten, so sagte der angehende Priester ausdrücklich, könne man ihn gerne ansprechen, „auch wenn es im Supermarkt an der Kasse ist“ oder per E-Mail unter springob@st-ursula-attendorn.de.