Attendorn. Mit ihrer Tribute-Show begeisterten „We Rock Queen“ die mehr als 2000 Zuhörer an der Burg Schnellenberg. Regen tut der Stimmung keinen Abbruch.

Der Attendorner Kultursommer hat seit Mittwochabend ein neues musikalisches Highlight: Rock an der Burg. Auf der großen Bühne, wo in den letzten Jahren die Comedians Guido Cantz, Hans Werner Olms oder Ingo Oschmann das Publikum zum Lachen oder Nachdenken brachten, drehte sich diesmal drei Stunden lang alles um die Kultband „Queen“.

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Mit ihrer Tribute-Show begeisterten „We Rock Queen“ die mehr als 2000 Zuhörer und sorgten auf dem Parkplatz vor der fürstlichen Burg Schnellenberg für ein Freiluftkonzert, das in die Geschichte des Attendorner Kultursommers eingehen wird. „Das ist die bestbesuchte Veranstaltung in diesem Jahr“, freute sich Cheforganisator Frank Burghaus Minuten vor dem Auftritt dieser außergewöhnlichen Band über die vielen Menschen, die mit dem Auto, dem Shuttle-Bus oder zu Fuß hoch zur Burg gekommen waren.

Mal rockig, mal melancholisch: Sänger Sascha Kleinophorst (links) und der excellente Gitarrist Frank Rohles begeistern das Publikum beim Attendorner Kultursommer.
Mal rockig, mal melancholisch: Sänger Sascha Kleinophorst (links) und der excellente Gitarrist Frank Rohles begeistern das Publikum beim Attendorner Kultursommer. © martin droste

Regen ist kein Spaßverderber

Die gut gelaunte Menge ließ sich vom pünktlich zum Konzertbeginn einsetzenden Regen nicht ihren Spaß verderben. „Wir klatschen den Regen einfach weg“, forderte Frontmann und Sänger Sascha Kleinophorst die Zuhörer sofort zum Mitmachen auf. Nach einer halben Stunde war der Spuk von oben vorbei. Der vom Niederrhein stammende Kleinophorst hat „eine besondere Verbindung“ zu Attendorn. Im „zarten Alter von zehn Monaten“, verriet der Leadsänger auf der Bühne, hätten ihn seine Eltern wegen einer Feier bei entfernten Verwandten oder Bekannten in der Hansestadt abgegeben. „Bei einer Familie Louwen“, erinnert sich der Sänger. Weiter kam er mit der Familienforschung am Mittwochabend aber nicht.

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„We Rock Queen“ versteht sich als eine besondere Konzertproduktion und spult bei ihren Live-Auftritten nicht einfach eine Coverversion von Queen-Hits nach der anderen ab. Musikalisch sehr nah am Original, aber dennoch mit einem erkennbar eigenen Stil: Das ist der Anspruch der fünf hervorragenden Musiker. Im ersten Teil überraschten sie selbst ausgewiesene „Queen“-Fans mit einem Stück, das auch von „Metallica“ hätte stammen können oder mit einem musikalischen Ausflug in Richtung Folk.

Lange Schlagen vor dem Bierstand

Das Wetter hielt nach einer halben Stunde Regen, die Band war spitze, die Musik erstklassig. Die Getränkeversorgung konnte am Mittwochabend aber nicht mithalten. Vor dem einzigen Bierstand bildeten sich lange Schlangen, die Leute mussten bis zu einer halben Stunde warten. Viele verzichteten ganz darauf und blieben am Ende auf ihren Wertmarken sitzen. Mit so einem Zuschauerinteresse hatten die Verantwortlichen der Burg wohl nicht gerechnet.

Mitreißende Soli

Nach der Pause spielten „We Rock Queen“ das, was die mehr als 2000 Menschen vor allem hören wollten: einen Queen-Hit nach dem anderen. Eingeleitet wurde die zweite Runde vor der malerischen Kulisse der Burg Schnellenberg aber mit zwei mitreißenden Soli von Bandleader und Gitarrist Frank Rohles und Schlagzeuger Boris Ehlers. Beide gehören wie Bassist Rainer Peters zur Originalbesetzung des Queen-Musicals „We Will Rock You“ in Köln.

Mehr als 2.000 Zuhörer verfolgen begeistert das Konzert von „We Rock Queen“ vor der Burg Schnellenberg, viele sogar von der Straße aus.
Mehr als 2.000 Zuhörer verfolgen begeistert das Konzert von „We Rock Queen“ vor der Burg Schnellenberg, viele sogar von der Straße aus. © martin droste

An den Keyboards sitzt Marco Lehnertz, der u. a. als Musiker für die „Söhne Mannheims“ und „Jupiter Jones“ aktiv war. Als die ersten Besucher nach fast zweieinhalb Stunden Konzert mit dem Shuttle-Bus wieder abfuhren, rief ihnen Sänger Sascha Kleinophorst hinterher: „Ihr verpasst das Beste“. Und der Mann, der sich nicht als Kopie des charismatischen Freddie Mercury präsentierte, aber gekonnt mit dem Publikum spielte, sollte Recht behalten.