Attendorn. Der Bau des neuen Viega-Parkhauses an der Windhauser Straße in Attendorn nimmt allmählich Fahrt auf. Die Tiefbauarbeiten sind im Juli gestartet.
Anfang Juli rückten die Bagger an. Endlich, werden sich die Verantwortlichen des Attendorner Unternehmens Viega gedacht haben. Denn die Auftragsvergabe für die Hoch- und Tiefbauarbeiten des neuen Parkhauses, das am Standort an der Windhauser Straße entsteht, dauerte länger als gedacht. Dies sei vor allem der starken Auslastung des Baugewerbes, aber auch dem hohen Anspruch an die Bauausführung geschuldet, erklärt der Leiter des Gebäudemanagements bei Viega, Thorsten Henze. Nun aber hat der Attendorner Hersteller von Sanitär- und Heizungstechnik für sein Millionen-Projekt die passenden Partner in den Firmen Mees (Lennestadt) und Köster (Osnabrück) gefunden. Und das Bauvorhaben, das im Herbst 2020 beendet sein soll, nimmt allmählich Fahrt auf.
Keine Verkehrsbeeinträchtigungen
Um den steigenden Bedarf an Mitarbeiter- und Besucherparkplätzen Rechnung zu tragen, wird das Parkhaus künftig mit mehr als 400 Stellplätzen ausgestattet sein. Es wird sich über 110 Meter an der Windhauser Straße entlangziehen und in der Fassadengestaltung eng an den bestehenden Gebäudekomplex angleichen. Der nördliche Teil ist fünfgeschossig mit sechs Parkebenen, der südliche, zum Viega-Platz gelegene Teil, zweigeschossig mit drei Parkebenen.
Zu größeren Beeinträchtigungen des Verkehrs aufgrund der mehrmonatigen Baumaßnahme soll es laut Unternehmensangaben nicht kommen. „Nur der Bürgersteig muss auf der Seite der Baustelle gesperrt werden. Das lässt sich leider nicht vermeiden“, erklärt der Leiter des Gebäudemanagements. Dies ist bereits durch die entsprechende Beschilderung des Ordnungsamtes erfolgt.
Die Pläne für das Parkhaus sind schon seit letztem Jahr fertig, der Bebauungsplan wurde Ende 2018 zudem per Ratsbeschluss rechtskräftig. Damals, erinnert sich Attendorns Bauamtsleiter Carsten Graumann zurück, habe es auch politische Diskussionen um die Frage gegeben, ob das neue Viega-Parkhaus für besondere Anlässe wie Großveranstaltungen in der Hansestadt etwa am Wochenende für die Öffentlichkeit freigegeben werden könnte. „Noch hat es dazu aber keine abschließende Abstimmung mit Viega gegeben“, erklärt Graumann auf Nachfrage. Diese Option ist also weiterhin denkbar.
Anspruchsvolles Projekt
Auch interessant
Die zweite Großbaustelle der Firma, das neue Seminarcenter in Ennest, geht voraussichtlich im September an den Start. „Dieses Projekt konnten wir jetzt an eine Arbeitsgemeinschaft vergeben“, erklärt Thorsten Henze. Auch hier habe sich die Auftragsvergabe aufgrund der guten Baukonjunktur und der Komplexität des Bauvorhabens verzögert. „Das neue Seminarcenter ist ein anspruchsvolles Projekt. Dafür waren viele Abstimmungen notwendig“, gibt er Einblick in die Arbeit der letzten Monate. Es entstehe ein „Referenzobjekt für die Zukunft des Bauens.“ Das neue Schulungszentrum sei komplett digital nach den neuesten Planungsmethoden geplant und besonders energiesparend.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat dem Viega-Neubau bereits das Vor-Zertifikat in „Platin“ verliehen. Damit werden Projekte mit hoher Nachhaltigkeitsqualität ausgezeichnet. Das neue Viega-Schulungszentrum wird das benachbarte Seminarcenter ersetzen, das durch die hohe Zahl an Weiterbildungsangeboten mit über zehntausend Besuchern pro Jahr an seine Kapazitätsgrenzen stößt.
Mehr als 4000 Mitarbeiter
Mehr als 4.000 Mitarbeiter an zehn Standorten beschäftigt die Viega Gruppe heute weltweit und gehört zu den führenden Herstellern von Installationstechnik für Sanitär und Heizung. Die Produktion konzentriert sich in vier deutschen Werken. Spezielle Lösungen für die jeweiligen lokalen Märkte entstehen in McPherson/USA, Wuxi/China sowie Sanand/Indien.
Die Installationstechnik als Kernkompetenz wirkt dabei konstant als Wachstumsmotor. Neben Rohrleitungssystemen gehört zum Produktprogramm Vorwand- und Entwässerungstechnik. Das Sortiment umfasst rund 17.000 Artikel, die nahezu überall zum Einsatz kommen: in der Gebäudetechnik ebenso wie in der Versorgungswirtschaft oder im industriellen Anlagen- und Schiffbau.