Sondern. Am Mittwoch springt ein Mönch in den Biggesee bei Sondern und taucht nicht mehr auf. Der Badebetrieb läuft weiter. Mulmiges Gefühl bei Gästen.

Es fehlt noch immer jede Spur. Taucher haben den Biggesee bei Sondern mehrfach durchquert, Spürhunde haben das Ufer abgesucht. Doch der Mönch, der am Mittwochnachmittag aus einem Tretboot ins Wasser sprang (unsere Zeitung berichtete), wird immer noch vermisst. „Mir sind noch die vielen Tretboote aufgefallen“, erzählt Sandra Hammes, der die 21-köpfige Gruppe aus dem buddhistischen Institut aus Waldbröl auf dem Wasser aufgefallen ist. Seit ein paar Tagen macht die Bonnerin Urlaub mit ihrer Familie auf dem Campingplatz Vier Jahreszeit. So wie viele Gäste liegt sie im Strandbad am Sonderner Kopf – doch das beklemmende Gefühl lässt sich nicht leugnen.

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„Ich bin bewusst am ersten Tag nicht mit dem Hund am Wasser spazieren gegangen“, erzählt Sandra Goebels. Auch sie macht Camping-Urlaub mit ihrer Familie, liegt etwas abseits des Strandbades am Ufer. Auf das Schwimmen wolle man dennoch nicht verzichten. „Man macht sich da natürlich schon Gedanken“, sagt die 47-Jährige aus Wassenberg. „Aber bei dem Wetter ist der Wunsch, sich abzukühlen, stärker.“

Mit Vorsicht zu genießen

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Ähnlich sehen das auch Daniel und Katharina. Das junge Paar aus Iserlohn hat sich schon die Frage gestellt, ob man trotz des vermissten Mönches zum Schwimmen an den Biggesee fahren solle. „Die Vorstellung ist schon komisch“, sagen die beiden. „Aber man rechnet nicht wirklich damit, dass der Körper plötzlich im Wasser auftaucht.“

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Antje Blöcher aus Kreuztal ist heute mit ihrer Schwester und den Kindern ins Strandbad am Sonderner Kopf gekommen. „Bei dem Wetter gehen wir trotzdem ins Wasser“, sagt Blöcher. „Aber es ist schon ein mulmiges Gefühl. Wir haben auch mit unseren Kindern darüber gesprochen. Aber wir haben vorher schon immer aufgepasst. Der Biggesee ist mit Vorsicht zu genießen.“

Nur an sicheren Badestellen

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Nicht weit von der Familie haben es sich Linda und ihre Freunde gemütlich gemacht. Die Musik läuft, die Stimmung ist gut. Dennoch beschäftigt das 17-Jährige Mädchen aus Olpe das Verbleiben des vermissten Mönches. „Ich habe schon ein bisschen Angst davor, wenn ich ins Wasser gehe“, sagt Linda. „Man denkt halt schon darüber nach. Ich würde auch nicht an nicht öffentlichen Badestellen ins Wasser gehen.“ So sieht das auch Melissa Wagner (22) aus Kreuztal: „Ich gehe nur da ins Wasser, wo viele Menschen und eine Badeaufsicht ist“, sagt sie. „Ich gehe heute auch nur vorne zum Abkühlen ins Wasser, das reicht.“

Eine Einstellung, die durch die Sicherheitsmaßnahmen, die Dietmar Harsveldt für seine Anlage am Sonderner Kopf betreibt, unterstrichen wird. Täglich wachen in eigens gebauten Türmen vier bis fünf Rettungsschwimmer über die Gäste, zusätzlich stehen ein Sanitäter und ein Rettungsboot bereit.

Thomas Hoffmann aus Kreden und Christian Endres aus der Nähe von Marburg sind ebenfalls mit ihren Familien zum Campen hier. Sie sind sich der Gefahren, die ein See im nicht abgesicherten Bereich mit sich bringt, bewusst. „Man sollte schon in den Absperrungen bleiben“, sagt Endres. „Gestern wollte zum Beispiel einer ans andere Ufer schwimmen, musste aber umdrehen, weil er keine Kraft mehr hatte. Das ist so gefährlich, man schwimmt ja nicht grade rüber.“

Auf eine Abkühlung im Wasser wollen die beiden Freunde aber auch nicht verzichten. „Bei der Hitze nur am Wohnwagen, das geht halt einfach nicht“, sagt Hoffmann.