Kirchhundem/Kreis Olpe. Katholische Frauen aus der Gemeinde Kirchhundem laden zu Zukunftsgebeten ein.
Die katholischen Frauen und Männer, die sich vor einigen Wochen mit Protestaktionen der Bewegung Maria 2.0 aus Münster angeschlossen hatten und auf Probleme in der katholischen Kirche aufmerksam machen wollten, lassen nicht locker. Unter dem Motto „Hoffnungsworte – Zeichen setzen – für Reformen und die Zukunft der Katholischen Kirche! Wir sind da!“ laden sie zu Zukunftsgebeten ein - nach Welschen Ennest (Mittwoch, 10. Juli), nach Silberg für Donnerstag, 1. August, nach Rahrbach für Mittwoch, 14. August und nach Kirchhundem für Dienstag, 10. September. Beginn jeweils in den Kirchen um 19 Uhr, Dauer: ca. eine halbe Stunde. Anschließend besteht die Gelegenheit zu Gesprächen.
Papst-Brief der Anlass
Mitorganisatorin Silvia Greiten (Welschen Ennest) erklärt, was die Frauen aus der Gemeinde Kirchhundem dazu bewegt hat, ausgerechnet jetzt erneut aktiv zu werden: „Ein wesentlicher Anlass war der Brief des Papstes an die deutschen Katholiken. Wir entnehmen dem Schreiben, das er genau beobachtet, was in Deutschland passiert und auch die Frauenproteste im Blick hat.“ Ganz wesentlich, so Greiten: „Der Papst unterstützt den synodalen Weg und damit, den Diskussionsprozess, der in Gang gesetzt worden ist.“
Schade sei, dass die Bewegung noch nicht in anderen Teilen des Kreises Olpe Fuß gefasst habe. Greiten: „Wir hoffen, dass wir auch andere Katholiken motivieren können, selbst in ihren Pfarrgemeinden Veranstaltungen zu organisieren.“ Während sich die Kirchhundemer Protest-Frauen von Pfarrer Heinrich Schmidt unterstützt fühlen, fehle eine solche möglicherweise von Priestern in anderen Pfarreien. Zu den jetzt organisierten Gebets-Treffen seien jedenfalls alle Interessierten aus der gesamten Region eingeladen.
Diskussionen in Gang gekommen
In ihrer Pressemitteilung zu den Veranstaltungen weisen die Frauen um Silvia Greiten und Leonie Hartmann darauf hin, dass in Deutschland zahlreiche Diskussionen um die Zukunft der Katholischen Kirche in Gang gekommen seien: „Die Fragen, wie Traditionen verstanden, Bewährtes erhalten und Neues gewagt werden kann, bewegen Katholikinnen und Katholiken jeden Alters. Die Positionen sind vielfältig, bieten Potenzial für Streit und Diskussionen. Was uns aber eint, ist die Hoffnung, dass Glaube und Kirche in Deutschland eine Zukunft haben werden. Die Bischöfe in Deutschland tragen für die Zukunft der Kirche eine hohe Verantwortung. Sie haben sich im Frühjahr 2019 für einen synodalen Weg entschieden:
Bischofskonferenz
Am 13./14. September 2019 tagt die Bischofskonferenz und wird sich mit drängenden Themen beschäftigen: Machtstrukturen, Machtmissbrauch, Sexualmoral und die zölibatäre Lebensform der Priester stehen auf der Agenda. Und aktuell: Ein weiteres Forum zu Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche ist in der Vorbereitung. Wir möchten in unseren Orten, in unseren Kirchen ein Zeichen setzen, dass wir als Christinnen und Christen nicht resignieren, sondern dass wir Hoffnung auf Veränderungen haben. Wir möchten mit Hoffnungsworten diesen Weg im Gebet und mit offenen Gesprächen begleiten. Weitere Orte können sich gerne anschließen, wir können uns vernetzen.“
Wer noch Fragen zur Protestbewegung und zu den Veranstaltungen hat, kann sich an Silvia Greiten, Welschen Ennest wenden: silvia.greiten@gmx.de, an Leonie Hartmann aus Silberg, leonie-silberg@web.de und an Pfarrer Heinrich Schmidt, pfarrer.schmidt@prkh.de