Olpe-Stade. Am 7. März soll alles fertig sein. Die ersten Gäste können nach dem Umbau und der Modernisierung wieder kommen.

Das Lob von Wolfgang Büttner, Geschäftsführer des Jugendherbergswerkes Westfalen-Lippe, hört man in Bilstein und Stade sicherlich gern: „Beide Häuser funktionieren, das läuft sehr gut“, kommentiert Büttner die Zahlen, die sein DJH-Landesverband mit der 2018-er Bilanz geliefert hat (siehe Infobox). Kein Wunder, dass der Verband bereit ist, zu investieren. Nach Stade fließt dieses Jahr fast eine halbe Million Euro - für die Teilsanierung des Flachdaches, eine neue Brandmeldeanlage, für die Betonsanierung der Balkons, aber vor allem für pfuschneues Mobiliar, was alleine mit rund 265.000 Euro zu Buche schlägt.

Hausleiter Peter Schär (51) freut sich über das Vertrauen der DJH-Geschäftsführung: „In den 13 Jahren, in denen ich hier bin, ist zwar immer wieder investiert worden, in einer solchen Größenordnung aber noch nicht.“

Konstante Zahlen in Westfalen-Lippe

Das Jugendherbergswerk Westfalen-Lippe verweist in seiner Jahresbilanz 2018 auf konstante Übernachtungszahlen für die Region Westfalen-Lippe: Die 29 Jugendherbergen, darunter auch die Jugendherbergen in Bilstein und Stade, verzeichneten 625.080 Übernachtungen. 2017 waren es 625.993.

In der Jugendherberge Bilstein übernachteten 2018 33.203, 2017 32.465 Gäste. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,3 Prozent.

In der Jugendherberge Biggesee (Stade) konnten folgende Übernachtungszahlen erfasst werden. 2018: 24.678. 2017: 24.128. Ebenfalls genau 2,3 Prozent mehr. Die schwächsten Zahlen hatten im Sauerland die Jugendherbergen in Brilon (minus 23,3 Prozent) und Rüthen (minus 20,3 Prozent). Den größten Zuwachs verzeichneten Möhnesee und Sorpesee.

Bei den Gästezahlen war der Trend in den Herbergen im Kreis Olpe unterschiedlich. Das Bilsteiner Haus besuchten 2018 genau 14.803 Gäste, 2017 waren es weniger: 14.243. In Stade begrüßte die Herbergsmannschaft in 2018 10.393, 2017 waren es noch 10.549, also etwas mehr.

Das Haus, das wie viele Jugendherbergen den typischen Charme der 70-er versprüht, will sich Stück für Stück gehobenen Ansprüchen stellen: „Das Mobiliar aus allen 49 Zimmern, zwei kommen jetzt dazu, wird erneuert“, informiert der gelernte Hotelfachmann, dessen Frau Jeannette die Küche des Hauses führt. Erstmals wird es Einzelzimmer geben: „Gruppenleiter, Lehrer, aber auch Dirigenten von Orchestern fragen danach“, grinst Schär, „und natürlich ausgeprägte Schnarcher.“

51 Zimmer, 250 Betten

Seit dem 11. Februar drücken sich die Handwerker die Klinke in die Hand, unter anderem Maler, Elektriker, Dachdecker, Küchen- und Bettenbauer sowie Raumausstatter und Sanitärfachleute: „Am 6. März soll alles fertig sein, einen Tag später erwarten wir die ersten Gäste.“

Bei dann 51 Zimmern bietet die Herberge in Stade 250 Schlafplätze. Zur Ausstattung gehören jetzt auch Boxspringbetten in den Familienzimmern, vermehrt gehören integrierte Duschen zu den Zimmern dazu. Um das Wohl der Gäste kümmert sich ein 20-köpfiges Mitarbeiterteam: „Neue Leute sind immer willkommen“, sagt Schär.

Mitarbeiter Kevin Schlösser (Assistent der Hausleitung) und Denise Rawe gehören zum Team der Jugendherberge Biggesee.
Mitarbeiter Kevin Schlösser (Assistent der Hausleitung) und Denise Rawe gehören zum Team der Jugendherberge Biggesee. © Josef Schmidt

Dass die Übernachtungs- und Gästezahlen in Stade stimmen, ist für ihn im übrigen keine Hexerei: „Unser Angebot trifft unsere Hauptzielgruppe, Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14, aber auch andere. Nicht zuletzt die Partner wie das Stand-Up-Paddling von „Bigge Elements“, der Kletterpark im Rosenthal, aber auch die Boulder-Halle im Aktiva in Olpe, seien gern genutzte Freizeitattraktionen - neben den traditionellen Zugpferden Biggesee-Schifffahrt, Attahöhle, Elspe Festival oder Panopark.

Ganz wichtig sind für Schär die erlebnispädadogischen Programme, bei denen Kinder selbst Seifenkisten bauen können oder Bewegungs-Parcours dem natürlichen Tatendrang der jungen Menschen Rechnung tragen. Bleibt die Frage nach dem lebenswichtigsten Begleiter aller Jugendlichen - dem Smartphone. Schär: „Dieses Jahr gibt es erstmals das Programm ,Offline’ für Schulklassen. Wir beobachten, dass sich viele Kinder davon lösen können, wenn sie sich mal frei und ungezwungen austoben können. Ein tolles Erfolgserlebnis.“

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