Lennestadt. . Herzlose Menschen nahmen dem Hund in Rumänien seine Hinterbeine. Jennifer Hünnekens holte ihn nach Lennestadt. Nun sucht er ein neues Zuhause.
Zu seiner Quietscheente verbindet Foka eine Art Hassliebe. Etwas skeptisch blinzelt er sein Spielzeug an, entscheidet sich dann dazu lediglich ein bisschen am Hals zu knabbern. Sicher ist sicher. Sonst quietscht das Gummitier wieder so laut. Das mag er nicht. „Er ist wesentlich zutraulicher geworden“, sagt Jennifer Hünnekens aus Lennestadt und lächelt ihren Rüden an. Die 29-Jährige hat den fuchsfarbenen Mischling im Sommer aus Rumänien geholt. Herzlose Menschen hatten dem Kerlchen die Hinterbeine abgeschnitten. Hünnekens gab dem Tier mit Hilfe eines Spendenaufrufes der WESTFALENPOST ein neues Leben. Denn mittlerweile hat er ein Prothese. Nun sucht Foka ein neues Zuhause.
Jennifer Hünnekens liegt mit Foka auf dem Boden ihres Wohnzimmers in Lennestadt. Die Prothese für seine Hinterbeine liegt an der Seite. Foka braucht die nicht immer. Der Hund hat mittlerweile so starke Vorderbeine, dass er sich auch so gut fortbewegen kann. Kein Wunder. Schließlich hatte er in Rumänien keine andere Wahl. Damals, als Menschen ihm die Hinterbeine abschnitten, ihn alleine zurück ließen. Auf der Straße. So lange bis die Tierschutzorganisation Hulda (Hope United Love Dedication for Animals) auf ihn aufmerksam wurde, ihn mitnahm. Hünnekens sah damals ein paar Bilder von dem kleinen „Fuchs“ auf der Seite der Organisation. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seine Augen, sein trauriger Blick. Hünnekens, die sich schon länger im Tierschutz engagiert, reiste nach Rosiorii De Vede, eine Stadt in der Walachei, wo die Organisation gegen die Tötung von Straßenhunden kämpft.
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Seit August lebt Foka nun bei Jennifer Hünnekens. Sie ist Fotografin, hat ihre Stelle reduziert, um für das Tier dazusein. Langfristig will sie wieder voll arbeiten. Ihre Sorge, dass sie Foka nicht mehr gerecht werden kann, ist groß. Deswegen sucht sie für ihren Schatz ein neues Zuhause. „Foka braucht viel Aufmerksamkeit“, sagt die 29-Jährige. „Ich wünsche mir für ihn neue Besitzer, die mehr Zeit für ihn haben, ihn vielleicht auch mit ins Büro nehmen können.“ Es fällt ihr nicht leicht, sich von ihrem neuen Fellfreund zu trennen. Doch langfristig wird es die bessere Lösung sein, sagt Hünnekens und betont, dass sie ihren Foka aber erst in neue Hände gibt, wenn sie sich zu 1000 Prozent sicher ist, dass das mit dem neuen Besitzer auch funktioniert. „Ich würde mir wünschen, dass sie sich langsam kennenlernen können, dass sie erst ein paarmal zusammen Gassi gehen“, erklärt die Lennestädterin. „Sonst weiß er nicht, wie ihm geschieht.“
Katzen hat er gern
Foka hat sich in den vergangenen Wochen gut entwickelt, ist zutraulicher geworden. Selbst seine Furcht vor Männern hat sich gelegt. Er kommt mit anderen Hunden zurecht und auch mit Katzen. Nur Kinder sind nicht so sein Ding. „Vielleicht hat er da einfach ein bisschen Angst, weil sie ihm zu hektisch sind“, mutmaßt Hünnekens. „Es wäre super, wenn ein anderer Hund im Haushalt leben würde, weil Foka orientiert sich viel an anderen.“ Der rumänische Hund hat gelernt, mit seiner Prothese zu laufen. Hünnekens unterstützt ihn mit einer Art Tragetasche. Bald bekommt der Kleine noch so was ähnliches wie einen Rollator, der die Tragetasche ersetzt. „Das braucht er schon fast nicht mehr“, sagt sie. „Er läuft mit der Prothese fast alleine. So gehandicapt ist er gar nicht.“
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Bis sie sich von ihrem Schatz trennt, möchte sie noch viel Zeit mit ihm verbringen, spazieren gehen, kuscheln („Foka ist ein ganz verschmuster Hund“) und natürlich mit Massagen und Leckerchen verwöhnen. „Er fängt richtig an zu zittern, wenn es Futter gibt“, erzählt Hünnekens schmunzelnd. „Er bunkert auch gerne etwas für später.“ Nun hofft die Hundeliebhaberin, dass Foka wieder ein schönes Zuhause findet. Seine Quietscheente darf er natürlich mitnehmen. Genauso wie sein orthopädisches Bettchen und sein Glückspilz-Halsband.
Wer Foka ein neues Zuhause schenken möchte, meldet sich bei Jennifer Hünnekens unter foka-rumaenien@web.de.