Lennestadt. . Nach WP-Spendenaufruf ist es nun vollbracht: Der rumänische Mischling ohne Hinterbeine hat eine Prothese. Frauchen Jennifer Hünnekens erzählt.

Foka guckt misstrauisch. Ob er den unerwarteten Besuch lieber mal ankläffen soll? Nun ja, kann ja nicht schaden, scheint sich der fuchsfarbene Mischling zu denken und lässt sein zartes Stimmchen erklingen. „Das ist normal, wenn er jemanden nicht kennt“, erklärt Frauchen Jennifer Hünnekens aus Lennestadt und streichelt ihren Schützling liebevoll. „Mit Männern kommt er noch gar nicht zurecht.“

Anlass für Misstrauen

Der Mischling stammt ursprünglich aus Rumänien und hat allen Grund, misstrauisch zu sein. Herzlose Menschen haben dem Tier beide Hinterbeine abgeschnitten.

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Doch durch einen Spendenaufruf der WESTFALENPOST ist es nun gelungen, eine Prothese für den kleinen Kämpfer zu finanzieren. „Das funktioniert immer besser“, freut sich Hünnekens. „Am Anfang war er nicht begeistert, aber er gewöhnt sich immer mehr daran.“ Bei der Prothese handelt es sich um eine Nachbildung eines Hinterbeins. Angefertigt wurde sie von einem Kölner Orthopäden, der normalerweise Prothesen für Menschen nachbildet. Auf seiner linken Seite sind die Überreste seines Hinterbeines aber leider zu kurz, als dass dort eine Prothese halten könnte.

Aber für das aufgeweckte, fuchsfarbene Kerlchen sind schon die drei Beine eine Erleichterung. Denn bislang musste er sich lediglich auf den Vorderbeinen fortbewegen.

Alles eine Gewöhnungssache

Dementsprechend muskulös ist auch seine Schulterpartie. Foka lebt jetzt seit Ende August bei Jennifer Hünnekens. Seine Prothese trägt er jetzt seit knapp zwei Wochen sporadisch, immer mal eine halbe Stunde, damit er sich mit dem Fremdkörper anfreunden kann. Unterstützt wird er dabei mit einer Tragehilfe, eine Art Tragetasche, mit der Hünnekens seine Hüfte hoch hält. Denn Foka muss erst noch die Muskeln seines Hinterbeines aufbauen. „Foka hat jetzt sogar eine Physiotherapeutin“, erzählt die 29-Jährige. „Sie kommt regelmäßig und massiert ihn ordentlich.“

Die Prothese wurde aus einen formbaren Material gefertigt. Das heißt, sie kann noch angepasst werden, sobald Foka seine Muskeln aufgebaut hat. „Das kürzere Bein muss irgendwann noch amputiert werden“, erzählt Hünnekens. „Aber damit warten wir jetzt erst noch ein bisschen. Irgendwann wird er sich ganz unbeschwert bewegen können.“

Rolli für Spaziergänge

Foka soll bald auch einen Rolli bekommen. Der soll vor allem bei Spaziergängen zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um eine Art Rollator, der anstelle der Prothese dafür sorgt, dass sich das Tier über lange Strecken selbstständig bewegen kann. Spätes Frühjahr will Jennifer Hünnekens wieder nach Rumänien reisen. Dort möchte sie wieder die Tierschutzorganisation Hulda (Hope United Love Dedication for Animals, die Foka einst auf der Straße gefunden hatten, unterstützen. In Rosiorii De Vede, eine Stadt in der Walachei, kämpft die Organisation gegen die Tötung von Straßenhunden in Rumänien. Hünnekens hilft gerne. „Wenn ich einen Bauernhof hätte, ich würde ganz vielen Hunden von dort ein Zuhause geben.“

Ein Video mit Foka finden Sie unter wp.de/foka-video. Weitere Artikel zu dem Thema finden Sie unter wp.de/foka