Attendorn. . Aquatherm verzichtet auf Schutzkappen für seine Kunststoff-Rohrleitungen. Dadurch sparen die Attendorner 2019 mehr als 40 Tonnen dieser Kappen.
Die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll ist ein brandaktuelles wie besorgniserregendes Thema in Gesellschaft, Politik und Medien. Einhelliger Tenor: So kann es nicht weitergehen.
Zu den Mahnern zählt unter anderem Maik Rosenberg, zusammen mit seinen Brüdern Dirk und Christof ist er Geschäftsführer des Attendorner Unternehmens Aquatherm.
Attendorner Unternehmen verzichtet auf 1,8 Millionen Rohrschutzkappen
Statt Worte will der heimische Hersteller von Kunststoff-Rohrleitungssystemen aus Polypropylen jedoch Taten sprechen lassen. So haben die Attendorner in diesem Jahr bereits auf rund 1,8 Millionen Rohrschutzkappen verzichtet. Dabei galten diese jahrelang als unentbehrlich, weil sie die Rohre vor mechanischen Beschädigungen schützten.
Ab dem kommenden Jahr, verspricht Geschäftsführer Rosenberg, kommen zu den knapp zwei Millionen Kappen, auf die das Unternehmen nicht mehr zurückgreifen müsse, nochmal rund elf Millionen hinzu. Oder anders ausgedrückt: Während Aquatherm in 2018 auf 8,5 Tonnen Schutzkappen verzichtet hat, werden es in 2019 mehr als 40 Tonnen sein.
Firma möchte Erfolg mit ökologischem Engagement verbinden
Die Antwort auf die naheliegende Frage, warum die Attendorner denn auf jene Schutzeinrichtungen komplett verzichten (wollen), ist banal: Die Kappen finden keine Wiederverwendung und landen im Müll, sobald die Rohre beim Kunden und auf den Baustellen gelandet sind.
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Plastikmüll, auf den das Familienunternehmen dank Optimierungen im Fertigungsprozess der mechanischen Entwicklung verzichten kann. „Wir sind überzeugt, dass konsequent gelebter Umweltschutz ein wichtiger Baustein unseres langfristigen Erfolges sein wird“, betont Rosenberg und ergänzt: „Natürlich haben wir ein großes Interesse am wirtschaftlichen Erfolg, doch dieser geht einher mit sozialer Verantwortung und dem ökologischem Engagement.“
Maschinen mit Energiesparmodusmodul ausgerüstet
Dass dem Mittelständler, der Niederlassungen unter anderem in Italien und den USA hat, der Umweltschutz ernsthaft am Herzen liegt, lassen die weiteren Anstrengungen erahnen, die Aquatherm bereits auf den Weg gebracht hat. Oder gerade dabei ist, dies zu tun.
Die Spritzgussmaschinen sind ein Beispiel: Diese Maschinen sind mit einem Energiesparmodusmodul ausgestattet worden, so dass sie sich immer dann abschalten, wenn sie im Zyklus lediglich die Artikel kühlen und nicht mehr arbeiten. „Das ist vergleichbar mit dem Start-Stop-System beim Auto“, so Rosenberg.
Dieser Austausch habe zwar viel Geld gekostet, doch nachhaltig würde das Unternehmen deutlich energieeffizienter arbeiten, so Rosenberg. Ähnliches gilt für die Motoren aller Maschinen, die konsequent auf Elektromotoren der neuesten Generation umgerüstet worden seien. Des Weiteren habe man die Beleuchtung fast aller Gebäude mit LED-Technik ausgestattet. „Und dabei auf eine intelligente Steuerung geachtet“, ergänzt Rosenberg und erläutert: „Wenn es hell wird, regelt sich das Licht automatisch herunter und erzeugt optimale Lichtverhältnisse.“
Praktisch sei es, dass die auf den Maschinen aufgebauten Werkzeuge elektrisch aufgeheizt würden und die Energie durch eine spezielle Isolierung auch in dem Werkzeug bleibe. „Dadurch sparen wir enorme Energiekosten“, weiß Rosenberg. Und schließlich nutze das Unternehmen das Kühlwasser, das man aus Tiefbrunnen der Bigge beziehe, für die Kühlprozesse in der Fertigung und für die Beheizung der Gebäude und führe es schließlich dem Wasserkreislauf unverändert wieder zu.
„Wir alle sind für den Erhalt unseres Planeten verantwortlich"
Grundsätzlich versuche man, den Verbrauch von Energie, Wasser und Ressourcen zu minimieren, Abfälle, Emissionen und Nebenprodukte zu verringern und das Abfallmanagement zu unterstützen, so dass aus Abfallprodukten Wertstoffe würden.
Die Attendorner wollen mit ihrem Einsatz für den Umweltschutz nicht prahlen, sondern aufwecken, gerne auch eine Vorreiter-Rolle einnehmen. „Wir leben hier in einer tollen Region, mit starken Unternehmen, die genauso wie wir den nachhaltigen Umweltschutz im Blick haben“, betont Rosenberg.
Denn klar ist: „Wir alle sind für den Erhalt unseres Planeten verantwortlich und es ist höchste Zeit zu handeln.“