Kreis Olpe. . Fahrbahnerneuerung, Brückenbau, Sechsspurigkeit – an der A45 bei Olpe stehen Großprojekte an. Für Autofahrer bedeute das eine große Staugefahr.

Autofahrer, die häufig auf der A 45 rund um Olpe und Wenden unterwegs sind, werden in den nächsten Monaten und Jahren auf eine Dauer-Geduldsprobe gestellt.

Das bestätigten am Donnerstag auf Anfrage die Presseabteilungen des Landesbetriebs Straßenbau Südwestfalen und Hamm (Straßen NRW).

A45: Bauarbeiten rund um das Kreuz Olpe-Süd seit im April

Pendler aus südlicher Richtung hatten bereits in den vergangenen drei Jahren mit der Dauerbaustelle zwischen Freudenberg und Siegen zu kämpfen, die in diesen Tagen abgeschlossen wird (Kostenvolumen: rund 15 Millionen Euro).

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Im April diesen Jahres begannen die Arbeiten rund um das Autobahnkreuz Olpe-Süd zwischen der Anschlussstelle Olpe und Freudenberg auf einer Streckenlänge von rund sechs Kilometern. Kostenpunkt: rund 14 Millionen Euro.

A45 ist zum Stau-Schwerpunkt geworden

Anja Siegel: „Die Arbeiten werden sich vermutlich bis Ende 2019 hinziehen.“ Was das für die Autofahrer bedeutet, wurde in den vergangenen Wochen bereits spürbar, auch am Mittag hieß es im Verkehrsfunk: „ca. vier Kilometer Stau auf der A 45 zwischen Hagen und Gießen beim Autobahnkreuz Olpe.“ Nachmittags waren es zehn Kilometer. Aber auch aus Richtung Freudenberg staute sich der Verkehr nahe dem Kreuz Olpe-Süd in den vergangenen Wochen immer wieder.

Der Ausbau ermöglicht ein sicheres Überholen

Die Gesamtkosten für den Ausbau zwischen den Ausfahrten Olpe und Olpe Süd liegen bei rund 233 Millionen Euro.

Die Erneuerung der Talbrücken ermöglicht künftig wieder die Durchführung von Schwertransporten auf der A 45.

Wer das Nadelöhr aus Richtung Hagen umfahren wollte und an der Anschlussstelle Olpe von der Autobahn fuhr, den erwischte es im Olper Ortskern: Auf der L 512 drehte sich im Bereich Wüste/Franziskanerstraße zumindest um die Mittagszeit ebenfalls kein Rad mehr.

Großen Arbeiten stehen erst noch an

Die jetzige Bauphase, so Karl-Josef Fischer (Straßen NRW Südwestfalen), sei jedoch nur ein Vorspiel mit Blick auf die richtig großen A 45-Brücken-Erneuerungen – auch im Bereich des Kreises Olpe.

Die Brücken-Projekte würden etwa ab 2021 beginnen und mindestens bis Mitte des Jahrzehnts für Verkehrsbehinderungen sorgen. Fischer: „Nimmt man die Brücke Büschergrund bei Freudenberg hinzu, werden bis etwa 2025 sechs große Talbrücken erneuert, zudem das Kreuzungsbauwerk der A 45 über die A 4: „Wir sind bestrebt, dieses etwa 100 Meter lange Brückenstück als erstes in Angriff zu nehmen, da es hier statische Defizite gibt.“

Brücken-Projekte mit enormen Kosten

Bei den weiteren Brücken handele es sich um die Talbrücken Ottfingen (235 Meter) und Gerlingen (425 Meter), für die zusammen ein Kostenvolumen von rund 64 Millionen Euro geplant sei, die Talbrücken Saßmicke (660 Meter) und Rüblinghausen, zusammen rund 92 Millionen Euro, sowie die Talbrücke Rosenthal (405 Meter), die mit rund 39 Millionen zu Buche schlage.

Aber auch danach könne der Autofahrer nicht auf freie Fahrt setzen, denn das Riesenprojekt „Sechsspuriger Ausbau“ folge auf dem Fuße. Fischer dazu: „Allein das Stück von der Anschlussstelle Olpe bis einschließlich dem Kreuz Olpe-Süd ist mit rund 233 Millionen Euro kalkuliert.“ Enthalten sei in dem Projekt eine umfangreiche Umgestaltung des gesamten Kreuzes Olpe-Süd, die nahegelegenen Talbrücken Gerlingen und Saßmicke seien danach sogar achtspurig befahrbar. Für das Teilstück bis Freudenberg seien noch einmal rund 135 Millionen Euro eingeplant, ohne die bereits genannte dreistellige Millionen-Summe für die sechs Talbrücken.

Bezahlt werden sämtliche Maßnahmen aus der Kasse des Bundes. Fischer: „Aus den Einnahmen der Lkw-Maut.“

Frostfreier Oberbau 80 Zentimeter stark

Die Erneuerung des Fahrbahn-Oberbaus ist eine umfangreiche Baumaßnahme. Der Oberbau ist etwa 80 Zentimeter hoch. Allein für den Frostschutz wird eine etwa 50 Zentimeter dicke Schotterschicht eingebaut.
Darauf folgt eine sogenannte Bitumen-Tragschicht, darauf eine Bitumen-Bindeschicht und schließlich die Bitumen-Decke, die eigentliche Fahrbahn. Zusammen etwa 30 Zentimeter stark.


Wie langwierig die Erneuerung des Oberbaus sein kann, wird am Beispiel des Autobahn-Teilstücks Siegen - Freudenberg deutlich. Für die etwa acht Kilometer benötigten die ausführenden Firmen mehr als drei Jahre.
Die dafür verausgabten rund 15 Millionen Euro sind auch Mittel des Bundes.