Attendorn. . Die Bauaufsicht des Kreises Olpe prüft das am Zollstock in Attendorn gelegene Unternehmen und widerspricht Bedenken der Stadt.
Im Streit mit der Stadt Attendorn hat Tielke-Geschäftsführer Ingo Rüggeberg einen Punktsieg erzielt. Mitarbeiter des Kreises Olpe haben die am Zollstock gelegene Firma untersucht und nichts gefunden, was durch Baugenehmigungen des Unternehmens nicht gedeckt wäre. Das hat Ingo Rüggeberg schriftlich, Bürgermeister Pospischil ebenfalls.
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Bereits im August hatte diese Zeitung berichtet, dass sich der Unternehmer unfair behandelt fühlt. Die Stadt hatte die Kreisverwaltung (Bauaufsicht) darauf aufmerksam gemacht, dass ihrer Meinung nach Teile der Tielke-Produktion nicht den erteilten Genehmigungen entsprechen sollen. Dieser Verdacht ist jetzt vom Tisch.
Seit Jahren Gespräche mit der Stadt
Der Hintergrund: Seit Jahren reden Stadt und der geschäftsführende Gesellschafter über eine Verlagerung. Rüggebergs Position war nach eigener Aussage immer die, dass die Stadt die Kosten übernehmen müsse, die es ihm ermöglichen, am neuen Standort eine identische Produktion aufzunehmen.
Um den Flächenbedarf zu ermitteln, wurde 2017 ein Gutachten zu der Frage in Auftrag gegeben, wie groß ein identischer Betrieb heute sein müsste, wenn er nach geltenden Vorschriften gebaut wird. Rüggeberg vermutet, dass dieses Gutachten nicht den Vorstellungen der Stadt entspricht und man über den Hebel der angeblich nicht eingehaltenen Baugenehmigung den Flächenbedarf reduzieren und so das Finanzierungsvolumen senken wolle.
Klärungsbedarf
Bürgermeister Christian Pospischil verwahrte sich gestern erneut gegen diesen Verdacht. Die Stadt hätte nicht anders handeln können. Den Bescheid der Kreisverwaltung wollte er gestern nicht kommentieren: „Wir haben da noch Klärungsbedarf.“ Die Verwaltung könne die Aussagen des Kreises in dieser knappen Form (der Bescheid besteht aus zwei Sätzen) nicht nachvollziehen. Nach Aussage des Attendorner Bürgermeisters hat das Rathaus nämlich unterschiedliche Signale der Kreisverwaltung empfangen. „Wir hatten schon vor unserem konkreten Hinweis auf die Firma Tielke eine erste Anfrage an die Kreisverwaltung gerichtet“, so Pospischil, „allerdings ohne den Namen der Firma zu nennen. Damals ist uns signalisiert worden, dass die von uns festgestellten Zustände nicht durch die Baugenehmigung gedeckt seien.“
Pospischil widersprach auch erneut dem Verdacht, die „Anzeige“ bei der Kreisverwaltung habe dazu gedient, die Kosten der Stadt für eine Betriebsverlagerung zu senken. „Wir würden Genehmigungsfragen nie im Zusammenhang mit Grundstücksverhandlungen instrumentalisieren.“
Trotz seines Ärgers signalisierte Ingo Rüggeberg gestern, dass er bereit sei, sich mit der Stadt noch einmal an einen Tisch zu setzen, „aber nur, wenn künftig solche Ränkespielchen unterbleiben und Absprachen Bestand haben.“
An der Verlagerung der oberhalb des neues Kinos gelegenen Firma hat die Stadt Attendorn ein elementares Interesse, weil die Fläche für die weitere Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung ist.
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