Attendorn. . Christin Hanses aus Altenhundem wird die Betreiberin des Attendorner Kinos, das im kommenden Jahr gebaut wird. Sie glaubt an einer Bereicherung für dieStadt.
- Christin Hanses wird Betreiberin des Attendorner Kinos
- Überzeugung: Ein Kino kann für jede Stadt eine Bereicherung sein
- Cineplex-Geschäftsführer sieht das Attendorner Vorhaben kritisch
Selten hat die Ankündigung eines Attendorner Bürgermeisters für ein solches Echo gesorgt, wie die Meldung, dass die Stadt Attendorn im kommenden Jahr ein Kino-Gebäude bauen wird. Einzelheiten möchte die Verwaltung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlichen, da sie für Montag um 18 Uhr zu einer Pressekonferenz eingeladen hat.
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Einige Details sind aber trotzdem schon durchgesickert: Bei dem Betreiber handelt es sich nicht um den Lüdenscheider André Lubba, der sich vor zwei Jahren für den Bau eines Kinos in Attendorn einen Zuschuss in Höhe von 160 000 Euro von der Filmförderungsanstalt gesichert hatte.
Christin Hanses aus Altenhundem die Betreiberin
Chefin im Attendorner Kino wird die Altenhundemerin Christin Hanses, die auch schon das Lennestädter Lichtspielhaus betreibt. Zwar war weder Vertretern der Stadt noch Christin Hanses eine letzte Bestätigung zu entlocken, auffällig ist aber, wie gelassen sie auf den Attendorner Beschluss reagiert. Sie sieht ein weiteres Kino im Kreis Olpe nicht als Konkurrenz an, im Gegenteil. Christin Hanses findet die Idee der Stadt Attendorn gut. „Ich glaube, dass ein Kino für jede Stadt eine Bereicherung sein kann.“
Kino in Attendorn? - Das sagen die Bürger
"Ich glaube, ein Kino in Attendorn zu betreiben, wird sehr knifflig. Wo es in Altenhundem, Olpe und Plettenberg schon Kinos gibt, stellt sich die Frage, ob ein viertes konkurrenzfähig ist. Das kann wirtschaftlich schwer werden."
Niklas Vogt (17) aus Schönholthausen
"Ich halte die Entscheidung für sehr gut. Das hätte schon viel früher passieren müssen, als Kalle Beul seine Pläne präsentierte. Wir in Attendorn haben doch genug Geld, um ein Kino zu finanzieren."
Peter Rameil (57) aus Attendorn
"Ich finde es ganz gut, dass wir ein Kino in Attendorn bekommen sollen. Ich gehe regelmäßig ins Kino und brauche dann nicht mehr immer bis nach Olpe zu fahren."
Paulina Sauerländer (17) aus Attendorn
"Ganz allgemein ist das gut für Attendorn. Da fehlt schon etwas. Und das Geld ist ja da. Allerdings muss sich die Stadt auch um die Leerstände kümmern."
Franjo Karthaus (73), Attendorn
"An sich ist die Idee nicht schlecht. Ich werde das Kino besuchen, da ich von Finnentrop aus gut nach Attendorn komme. Allerdings gibt es in Olpe und Altenhundem bereits Kinos. Ich weiß nicht, ob von dort Zuschauer kommen werden."
Alina Franke (17) aus Ostentrop
"Ein Kino für Attendorn war ja schon länger Thema und wird von der Mehrheit der Jugendlichen als sinnvoll erachtet. Ich bin schon längere Zeit nicht im Kino gewesen, weil es sehr aufwendig ist, nach Olpe zu fahren."
Emre Masalaci (17) aus Attendorn
"Für die Jugendlichen ist ein Kino bestimmt nicht schlecht. Allerdings ist Kino ein recht teures Vergnügen und der Trend geht davon weg. Vielleicht lockt es aber doch den einen oder anderen nach Attendorn und es gehen auch wieder mehr Leute in unserem Alter ins Kino."Anne Viegener (57) aus Attendorn
Die Altenhundemerin, die das Kino 2012 von ihrem Vater Meinolf übernommen hat und quasi zwischen Filmrollen und Kinosesseln aufgewachsen ist, glaubt nicht, dass sich die Kinos untereinander überhaupt Konkurrenz machen. „Ein Kino ist eine Begegnungsstätte, dann müssten wir ja auch jedes Theater als Konkurrenz ansehen“, sagt sie. Konkurrenz für Kinos sei vielmehr das zunehmende Filmangebot im Internet.
Wie hoch die Zahl der Kinobesucher aus dem Raum Attendorn ist, kann Christin Hanses nicht sagen: „Das ist von Film zu Film völlig unterschiedlich.“ Das Lennestädter Kino setzt seit Jahren auf alternative Filmreihen (Kirchen + Kino, Weitsichten etc.), die sich mittlerweile etabliert haben und regelmäßig ein Stammpublikum anlocken.
Konkurrenz für Cineplex
Wesentlich kritischer sieht Helmut Brunotte, Geschäftsführer des Cineplex Olpe, die Attendorner Investition: „Ich halte das Vorhaben für ausgesprochen problematisch. Attendorn und Olpe liegen so nah beieinander. Die Leute gehen im Schnitt 1,8 mal im Jahr ins Kino und wenn sie eine weitere Möglichkeit in der Nähe haben, ist das für uns natürlich nicht gut. Ansonsten sind wir mit dem Standort in Olpe sehr zufrieden. Ich bin gespannt, wie die genauen Pläne des Attendorner Kinos aussehen werden, vor allem wie viele Säle dort reinkommen.“
Noch ein Kino in Attendorn? - Stimmen auf Facebook
Ganz toll, Attendorn... Ist ja nicht so, dass der Kreis schon zwei Kinos hat. Statt den beiden Lichtspielhäusern in Altenhundem und Olpe Konkurrenz zu machen, sollte die Stadt sich mal ernsthaft Gedanken machen, wie sie wieder attraktiv für junge Leute wird. Ich denke nicht, dass ein Kino massenhaft Leute anziehen wird. Warum auch? Es wird ja sonst wenig geboten.
Tana Meyer
Das erzählen die schon seit zwei Jahren und noch ist nichts passiert.
Caroline Bergner
Ich zähle zusammen: Erstens ein neues Kino, zweitens ein neues Parkhaus bei kik, drittens ein neuer Aldi (der auch dorthin kommt, wo das Hotel ist), viertens ein Turbokreisel. Vielleicht noch nicht beschlossen, aber was kommt denn noch? Die Idee mit der Seilbahn finde ich lustig.
Denise Hüster
Früher als Kind habe ich mir das immer gewünscht doch jetzt – selbst wenn wir ein Kino hätten – würde ich lieber nach Olpe fahren.
Giuseppe Greco
Ich bin gespannt... Wir haben schon vor 14 Jahren Unterschriften dafür gesammelt.
Meli Ho
Ist schon wieder der 1. April?
Bernd Müller
Das dauert keine zwei Wochen, dann ist das schon wieder zerfetzt, Stühle aufgeschlitzt und so weiter.
Klein Tina
Wird nicht kommen... Bauen kann man viel, aber einen Betreiber muss man erst mal finden.
Stefan Brögeler
Wie klein wird denn das Kino, wenn es zwischen dem Hotel und dem Allee Center gebaut wird? So wird das nichts.
Andrea Heitschötte
Unfassbar gut. Darauf warte ich seit Jahren. Das wird der Stadt guttun!
Florian Siepe
Das glaube ich nicht, neue Straßen und Geschäfte würden Attendorn guttun.
Thomas Kampa
Anstatt eines Kinos sollte es eine große Diskothek, ein Erlebniszentrum mit wechselnden Events und großen Headlinern geben. So etwas lockt Leute in die Stadt.
Marco GabbaHead Michels
Ganz großes Kino! Geld muss weg...
Tim Kirchhoff
Wie weiter zu erfahren war, muss sich die künftige Betreiberin auch an den Investitionskosten beteiligen, denn die technische Einrichtung geht zu Lasten des Betreibers. Allerdings wird, wie man hört, das Gebäude auch Spielraum für ergänzende Nutzungen bieten, Einnahmen werden also auch über das reine Filmgeschäft hinaus generiert werden können.