Kreis Olpe. . Aktuelle Zahlen und Daten zum Breitbandausbau im Kreis Olpe. Das schnelle Internet kommt. Im Februar 2018 soll es losgehen.
- Kreisdirektor Melcher informiert die Politik über aktuellen Stand
- In Drolshagen passiert am meisten, dennoch kein Eigenanteil
- Andere Kommunen müssen zehn Prozent selbst bezahlen
Wenn es um den ländlichen Raum wie den Kreis Olpe geht, fehlt in nahezu keiner politischen Rede das Thema Breitband-Ausbau, zuletzt noch beim Besuch des Ministerpräsidenten Armin Laschet auf der Burg Bilstein. Nachdem der Kreis Olpe im Rahmen des Bundesförderprogramms „Breitband“ den Förderbescheid erhalten hatte, informierte Kreisdirektor Theo Melcher die Kreis-Politiker über den Stand der Dinge.
8,33 Millionen für den Kreis Olpe
Die aktuellsten Zahlen liegen mittlerweile auf dem Tisch: Von Bund und Land fließen insgesamt rund 8,33 Mio. Euro in die Kasse des Kreises. Rund 4,4 Mio. davon kommen vom Bund, rund 3,9 Mio. vom Land. Einen zehnprozentigen Eigenanteil müssen die Städte und Gemeinden beisteuern - mit Ausnahme der Stadt Drolshagen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung im Haushaltssicherungskonzept steckte. Den Eigenanteil übernimmt deshalb das Land NRW.
Ursprünglich war zwar von einem Gesamt-Volumen des Breitband-Pakets von 10 Millionen Euro die Rede, Kreisdirektor Melcher wies im Gespräch mit unserer Redaktion aber daraufhin, dass man etwas günstigere Konditionen habe vereinbaren können, zum anderen sei von den Telekommunikationsanbietern in der Zwischenzeit das „eine oder andere“ schon erledigt worden. Grundsätzlich, so Melcher, schließe man mit dem etwa neun Millionen starken Paket die „Wirtschaftlichkeitslücke“ für Unternehmen wie die Telekom, um denen den Ausbau wirtschaftlich erträglich zu ermöglichen.
Status quo unterschiedlich
Der unterschiedliche prozentuale Anteil der Städte und Gemeinden am Ausbau-Kuchen (siehe Grafik) hänge damit zusammen, so Melcher, dass der Status quo in den Kommunen in Sachen Breitbandversorgung unterschiedlich sei. In manchen Kommunen sei die Situation rund ums schnelle Internet deutlich weiter fortgeschritten als in anderen, zudem träfen die Tiefbauer auf unterschiedliche Gegebenheiten. Melcher: „Der Material- und Sachaufwand ist natürlich von Ort zu Ort unterschiedlich.“
Der größte Aufwand vom Gesamtpaket ist mit 37 Prozent in Drolshagen fällig (0 Euro Eigenanteil), gefolgt von Kirchhundem mit 14 Prozent und einem rund 130 000 Euro starken Eigenanteil (siehe Grafik).
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Insgesamt geht es darum, rund 860 km Glasfaserkabel und Mikro-Rohre einzuziehen. Melcher: „Nach Abschluss der Maßnahmen werden im Projektgebiet mehr als 10 000 Haushalte und 27 Gewerbegebiete von deutlich höheren Bandbreiten als bisher profitieren können.“
Wenn die Telekom fertig sei, würden Geschwindigkeiten von „mindestens 50 Mbit/s bei 98 Prozent der Haushalte“ zur Verfügung stehen. Bei den restlichen zwei Prozent mindestens 30 Mbit/s. Noch schneller wird es für die Industriebetriebe in den Gewerbegebieten: Dort sollen „mindestens 100 Mbit/s möglich werden.
Erst Planung, dann Vergabe, dann Baubeginn
Der nächste Schritt im Verfahren, so Melcher, sei eine „umfangreiche Detailplanung und Auftragsvergabe“ durch die Telekom an „entsprechende leistungsfähige Tiefbau-Unternehmen. Mit der eigentlichen Realisierung ist voraussichtlich ab Februar 2018 zu rechnen.“
Vier Milliarden Euro vom Bund für Förderprogramm
Das Förderprogramm „Breitband“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur startete im Oktober 2015 mit einem Volumen von rund 2,7 Milliarden Euro und wurde im Juli 2016 auf rund vier Milliarden Euro aufgestockt.
Dabei werde die Telekom das Projektgebiet in sogenannte Cluster (Einzelteile) aufteilen und ausbauen. Zwischen der Inbetriebnahme des ersten und des letzten Clusters lägen voraussichtlich neun bis zehn Monate. Für die Ausführung hat der Bund im Förderbescheid ein Jahr mehr Zeit eingeräumt, jetzt bis Ende 2019. Melcher abschließend: „Es ist vorgesehen, die Öffentlichkeit nach Abschluss der Planungen über die konkreten Ausbauschritte durch Deutsche Telekom, Kreis und die Städte und Gemeinden zu informieren.“