Kreis Olpe. . Ein Auto-Händler aus dem Kreis Olpe berichtet von einer stark verunsicherter Kundschaft. Seine Empfehlung an die Diesel-Fahrer: Erstmal die Füße still halten und nicht in Panik verfallen.

  • Händler versucht, panische Kunden zu beruhigen
  • Wer jetzt um jeden Preis verkaufen will, macht ein schlechtes Geschäft
  • Benzin-Motoren sind für Vielfahrer eine sehr teure Alternative

Die Autokonzerne haben eine Rabattschlacht eröffnet. Bis zu 10 000 Euro kann sparen, wer einen Diesel der Schadstoffklasse Euro 4 und schlechter in die Schrottpresse schickt und sich einen Neuwagen kauft. Für Händler kein schlechtes Geschäft, Gebrauchtwagen, die in die Presse sollen, müssen nicht in Zahlung genommen werden, stehen nicht rum und kosten kein Geld. Aber wie sieht es grundsätzlich beim Thema Diesel aus?

Dieselpreise sinken

Nicht jeder Diesel ist reif für die Schrottpresse. Was ist, wenn man einen modernen Diesel in Zahlung geben will? Was ist mit Autos, die Händler geordert haben und die jetzt in den Verkaufsräumen stehen? Wer fragt, erntet unter den Händlern Schweigen oder eher ausweichende Antworten. Es sei denn, man sichert zu, den Namen nicht zu nennen.

Dann fällt auch schon mal das Wort Panik. Ein Händler aus dem östlichen Kreisgebiet hat es mit einer stark verunsicherten Kundschaft zu tun: „Es gibt viele, die ihren Diesel unbedingt loswerden möchten und sich damit keinen Gefallen tun. Für die Dieselpreise auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist das bestimmt nicht gut.“

Aus seiner Sicht hat der „zerpflückte Dieselgipfel“ noch mehr Unruhe unter die Dieselfahrer gebracht: „Da sind nicht wenige, die jetzt um jeden Preis einen Benziner kaufen wollen. Die Vielfahrer wissen oft aber nicht, was sie sich antun. Da reden wir dann nicht über einen Mehrverbrauch von 1,5 Litern, wie das im Prospekt steht, sondern von locker drei Litern.“

Mehr Kosten mit Benziner

Wer 150 000 und mehr Kilometer im Jahr fahre, werde schnell blass, wenn ihm die Kosten bewusst würden. In der Branche werde schon von Fällen berichtet, die in einer ersten Panikaktion Diesel gegen Benziner getauscht hätte und jetzt wieder zurückwechseln wollten. „Allen, die zu mir kommen, rate ich, die Füße still zu halten. Und eine Frage sollten sich alle, die verkaufen wollen, stellen: Wäre ich von Fahrverboten betroffen? Wie oft fahre ich in die Innenstadt von Köln?“