Heinsberg/Oberndorf. Ein nächtliches Feuer hat die Rothaarhütte am Rothaarsteig vernichtet. Eigentümer Helmut Schwarzpaul will die Jausestation wieder aufbauen.

  • Beliebte Jausenstation am Rothaarsteig bei Heinsberg brennt komplett nieder
  • Drei Löschgruppen im Einsatz - Brandursache ist noch unklar - Olper Kripo ermittelt
  • Eigentümer will Hütte wieder aufbauen und hofft auf Genehmigung des Kreises

Helmut Schwarzpaul war auch gestern Mittag noch sehr geschockt. „Die Hütte war alles, was ich hatte, sie war mein Leben“, sagt er. 13 Jahre betrieb Schwarzpaul die Rothaarhütte auf der Oberndorfer Höhe zwischen Helberhausen und Heinsberg an der L 713. In der Nacht zum Dienstag brannte die aus Holz erbaute Hütte komplett ab.

Rothaarhütte über Nacht abgebrannt

Gegen 5.45 Uhr hatte die Kreisleitstelle in Olpe die Löschgruppen Heinsberg, Selbecke und Kirchhundem sowie die benachbarte Löschgruppe Helberhausen der Freiwilligen Feuerwehr Hilchenbach alarmiert. Die Blauröcke fanden nur noch das Mauerwerk vor, das Holzgebäude und die hölzernen Anbauten waren bereits vollständig heruntergebrannt.

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„Es ist alles weg, kein Schuppen, keine Bank, nichts ist mehr da“, so Helmut Schwarzpaul. Der angrenzende Waldrand war ebenfalls betroffen, konnte aber von der Feuerwehr schnell abgelöscht werden. Noch am Pfingstwochenende hatte Helmut Schwarzpaul wie immer an Wochen enden und Feiertagen seine Gäste bewirtet. Die mit Hecken eingefriedete idyllische Hütte, die direkt am Wanderweg Rothaarsteig liegt, aber auch mit dem Auto gut zu erreichen ist, war besonders bei Wanderern sehr beliebt. Auf der 18 Kilometer langen Wegstrecke vom Rhein-Weser-Turm bis Lützel bot sie die einzige Möglichkeit zur Jause.

Für jeden Wanderfreund hatte Helmut Schwarzpaul einen aufmunternden Spruch parat, versorgte seine Gäste mit kalten Getränken und kleinen Imbissmahlzeiten. „Am Pfingstmontag haben alle draußen gesessen, ich hab die Hütte dann gegen 18 Uhr zugesperrt und bin dann nach Hause gefahren“, so der geschädigte Besitzer der Hütte.

Schwarzpaul hatte die Hütte vor etwa 13 Jahren von dem privaten Vorbesitzer gekauft und in den Folgejahren nach und nach ausgebaut. „Ich hatte 36 Jahren eine Fischteichanlage da oben und hab immer nach einer Hütte gesucht“, erinnert er sich. „Ich bin mit dem Wald da oben groß geworden.“

Es wurde nicht gegrillt / Brandursache unklar

Der Brandort wurde abgesperrt und polizeilich beschlagnahmt. Die Olper KriPo hat inzwischen die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache aufgenommen. Die Fachleute sollen herausfinden, ob Brandstiftung, Fahrlässigkeit oder möglicherweise ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hat. Vermutungen, dass an der Hütte am Montag gegrillt wurde, sind falsch. „Im Sommer wird bei uns wegen der Brandgefahr nie gegrillt“, so der Eigentümer.

Schwarzpaul hofft nun, dass der Kreis Olpe ihm die Genehmigung zum Neubau erteilt. „Wenn ich die bekomme, baue ich die Hütte wieder auf“, so der Naturfreund.Dann dürfen sich die Wanderer spätestens im kommenden Jahr wieder auf kalte Getränke und heiße Würstchen an der Rothaarhütte freuen.