Olpe. . Jörg Kachelmann weihte sie 2002 ein, in diesem Jahr wird die Wetterstation in Olpe 15 Jahre jung.
- Die seinerzeit 20 000 D-Mark teure Station liefert aktuellste Daten
- Vom Grundstück des Bootshauses musste die Anlage Richtung Freibad umziehen
- Zur Einweihung 2002 kam Jörg Kachelmann nach Olpe
Es war im August 2002, als sich Wetter-Papst Jörg Kachelmann höchstpersönlich auf den Weg ins Sauerland machte, um eine der zahlreichen Gerätschaften einzuweihen, die ihm bundesweit nationale Berühmtheit eintrug: eine Wetter-Station.
Die feiert in diesem Jahr somit ihr 15-jähriges Bestehen in der Kreisstadt - für uns ein Grund, mit der städtischen Umweltschutzbeauftragten Sabine Melzer-Baldus und dem Betreuer der Station, Michael Hütte, die Mehr-Komponenten-Anlage einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und auf ihre Entstehungsgeschichte zurückzublicken: „Die Idee entstand im Arbeitsteam Klimawandel der Lokalen Agenda“, erinnert sich Melzer-Baldus, „die Mitglieder fragten sich damals, woher eigentlich die Wetterdaten für die Region herstammten.“
Grünes Licht der Politik
Nachdem man recherchiert habe, dass die nur über Satelliten-Aufnahmen und mit Computerhilfe hochgerechnet würden, sei der Wunsch nach etwas Eigenem, nach etwas „vor der Haustüre“ gewachsen. Melzer-Baldus: „Es gab ohnehin den Plan von Kachelmann, flächendeckend lokale Mess-Stationen aufzustellen.“
Im Olper Umweltausschuss habe es dann eine positive Rückmeldung und grünes Licht für die gerade noch in D-Mark (20 000 DM) bezahlte Anlage gegeben, und im August 2002 sei es dann soweit gewesen.
Der erste Standort war jedoch ein anderer, direkt auf dem Gelände des Bootshauses Goldener Löwe. „2011 sind wir deshalb hierhin umgezogen“, so Melzer-Baldus, zum heutigen Standort direkt neben dem Gelände des Freizeitbades.
Wie funktioniert die aus mehreren Komponenten bestehende Anlage eigentlich?
Mehrere Komponenten
„Die Anlage besteht aus mehreren Komponenten, deren Werte alle in einem Rechner zusammenlaufen und dann Meteo-Media übermittelt werden“, klärt Michael Hütte auf. Im Einzelnen sind das der kleine Wetterhahn als Windrichtungsmesser, direkt daneben ein waagerecht angebrachtes Mini-Windrädchen, das die aktuelle Windstärke abbildet - beides aus Aluminium und beides angebracht an der Spitze des 15 Meter hohen Alu-Mastens, der die Mess-Station schon von weitem sichtbar macht. Dazwischen die Sonnenschein- und Temperatur-Mess-Komponente.
Ein paar Meter entfernt dann die Niederschlags- und Bodentemperatur-Station, dazwischen die elektronische Schalt-Station mit Rechner und schließlich die elektronische Anzeigetafel am Bigge-Randweg.
Während die gesamte Station Eigentum der Stadt Olpe ist, gibt es für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Daten eine Kooperation mit dem meteorologischen Unternehmen Meteo-Group. „Denen werden unsere Daten automatisch übermittelt, und auf dieser Grundlage werden auch die Prognosen entwickelt“, sagt Melzer-Baldus.
Spinnen die natürlichen Feinde
Alles im „grünen Bereich“ also? Fast: Einen natürlichen Feind, lacht die Diplom-Geographin im Dienst der Stadt, „hat die Station dann doch, das sind Spinnen.“
Bei absoluter Windstille spinnen die kleinen Web-Experten die kleinen Alu-Komponenten auf der Spitze des Masten in Sekundenschnelle zu. „Da dreht sich dann nichts mehr“, lacht Michael Hütte, gelernter Betriebsschlosser, der dann reinigende Hand anlegen muss. Professionell gewartet wird die gesamte Anlage einmal im Jahr von einer Göttinger Spezialfirma im Auftrag von Meteo-Media.
Bleibt die Frage, ob denn die Mess-Station im Tal auf Dauer die einzige bleiben soll? „Nach Kyrill im Januar 2007“, so Melzer-Baldus, „gab es Bestrebungen, eine weitere auf einer Bergkuppe errichten zu lassen. Ich muss zugeben, ganz unglücklich wäre ich darüber natürlich nicht.“