Kreis Olpe. . Wer hat sie nicht: Die Chat-Gruppe nur mit der Familie? Robin Stork und Janine Ridder aus dem Kreis Olpe nutzen sie jedoch sehr unterschiedlich.

  • Robin Stork aus Hünsborn chattet mit seiner Familie über den Dienst Threema
  • Der Grund: Der Nachrichten-Dienst soll sicherer sein als WhatsApp
  • Janine Ridder aus Kirchhundem besitzt gleich zwei Familien-Chats

Ein Leben ohne Handy ist für viele Menschen, ob jung oder alt, kaum noch vorstellbar. Telefonieren, chatten, im Internet surfen, Spiele herunterladen oder Google-Maps als Ersatz für das „Navi“ nutzen – das Smartphone bietet dutzende Gebrauchsmöglichkeiten. Seitdem Nachrichten-Dienste wie WhatsApp auf dem Markt sind, nutzen immer mehr Familien die Möglichkeit, ihre eigenen Gruppen zu gründen. Naheliegend, denn hier können wichtige und unwichtige Angelegenheiten schnell geklärt werden. Solche Familien-Chat-Gruppen besitzen auch Robin Stork aus Hünsborn und Janine Ridder aus Kirchhundem.

Threema statt WhatsApp

Robin Stork aus Hünsborn
Robin Stork aus Hünsborn © Flemming Krause

WhatsApp ist an Robin (17), seiner Schwester Friederike sowie seinen Eltern Richard und Dorothee nicht vorbeigegangen. Doch vor etwa anderthalb Jahren entschied sich die Familie dazu, es durch Threema zu ersetzen. „Das ist eigentlich genau das gleiche“, erklärt der Franziskus-Schüler – mit dem kleinen Unterschied, dass Threema besser verschlüsselt und sicherer sei. Den Ausschlag gab Vater Richard, der durch seine Arbeit auf den Dienst aufmerksam wurde.

Die Nachrichten können nur vom Sender und Empfänger gelesen werden – selbst die Entwickler sollen keinen Zugriff darauf haben. Sehr reizvoll, befand Robins Vater, zumal er über ein Diensthandy verfügt. Also entschied er sich für die „sichere“ Variante – und seine Familie gleich mit. „Wir nutzen das eigentlich genauso wie WhatsApp, also für private Dinge“, betont der 17-Jährige, „wenn ich irgendwo abgeholt werden muss, dann schreibe ich das in die Gruppe und meine Eltern können darauf reagieren.“

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Zudem nutzen Robin und sein Vater Threema, um größere Dateien, wie etwa Bilder oder Videos, hochzuladen. „Mein Papa schickt häufig Bilder, wenn er auf Dienstreise ist, etwa von seinen Leihwagen oder den Hotels, in denen er übernachtet“, erzählt Robin. Er selbst habe etwa von seinem China-Trip – dort war er mit seiner Schule – Bilder via Threema hochgeladden. Übrigens: Gelöscht hat Robin Stork WhatsApp deshalb nicht. Denn dort kann er mit seinen Freunden chatten – in Threema geht das (noch) nicht, denn „das hat niemand, den ich kenne.“

Zwei Familien-Chats

Janine Ridder aus Kirchhundem
Janine Ridder aus Kirchhundem © Flemming Krause

In schätzungsweise 15 bis 20 (!) WhatsApp-Gruppen ist Janine Ridder vertreten: Chats aus ihrem Sportverein, mit ihren engsten Freundinnen, von der Schulklasse oder der Familie, von der sie gleich zwei besitzt. In der einen Gruppe ist neben ihrer jüngeren Schwester ihre Mama, in der anderen ihr Papa – ihre Eltern sind geschieden.

Die 16-jährige Kirchhundemerin nutzt die beiden Chats sehr unterschiedlich. „In der mit meinem Papa schreiben wir nicht so oft, vielleicht ein, zwei Mal in der Woche“, erklärt Janine, die ihren Vater nur selten sieht, „deshalb nutzen wir diese Gruppe, um im Kontakt zu bleiben, um zu fragen, ob es irgendwas neues gibt oder um zu klären, wann wir uns mal wieder treffen.“

Die andere Gruppe, mit ihrer Mama, nutzt die Hakemicke-Schülerin deutlich intensiver. „Da kommen den ganzen Tag Nachrichten rein“, betont sie, „eigentlich schildern wir dort unseren ganzen Tagesablauf.“ Welche Noten Janine und ihre Schwester in der Schule geschrieben haben, erfährt ihre Mutter über den Whats-App-Chat; genauso, wenn die Mädels Streit mit einer Freundin haben. „Wir reden und schreiben in dieser Gruppe offen über alles.“

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Häufig stellen die Schwestern in der Gruppe die Frage, wann ihre Mama nach Hause kommt. Mittlerweile habe es sich eingespielt, dass diese, wenn sie von der Arbeit losfährt, einen „Auto-Emoji“ in die Gruppe stellt. „Dann wissen wir, dass sie sich auf dem Heimweg befindet“, berichtet Janine Ridder.

Ein Leben ohne Whats-App kann sich auch die Hakemicke-Schülerin heute nicht mehr vorstellen. „Bei vielen Leuten ist es so, dass ich nicht mehr die Zeit finde, sie zu treffen“, betont die junge Frau, „so ist der Chat eine gute Alternative, um im Kontakt zu bleiben.“ Da ist Janine sicherlich kein Einzelfall.