Altenhundem. Berthold Schleime ist Schulleiter des Maria-Königin-Gymnasiums in Altenhundem. Er wird täglich mit der Nutzung neuer Medien konfrontiert.

1. Gibt es in der Schule noch ein Leben ohne Handy, Tablet oder PC?

Bei den Schülern ist zunehmend festzustellen, dass es kein Leben ohne Handy, Tablet oder PC gibt. Und dabei werden die betroffenen Schüler immer jünger.

2. Wieweit nutzen Ihre Lehrer neue Medien, etwa das Whiteboard, im Unterricht?

Bei uns gibt es schon noch in allen Klassenräumen die Tafel, und sie wird weiterhin mit weißer oder farbiger Kreide verziert. Aber inzwischen gibt es viele Lehrräume mit Whiteboards. Bis zum Ende dieses Jahres soll die Ausstattung aller Klassen- und Fachräume mit Präsentationsmöglichkeiten (Beamer, Computer) abgeschlossen sein. Außerdem haben wir mit Xmood ein Schulintranet, über das ein reger Informations- und Datenaustausch zwischen Lehrern und Schülern abgewickelt wird.

3. Gibt es Unterschiede zwischen jungen und älteren Kollegen in der Nutzung neuer Medien?

Natürlich gibt es mit Blick auf die unterschiedlichen Lehrergenerationen Unterschiede in der Nutzung der neuen Medien: Viele nutzen sie häufig und regelmäßig, bei anderen kommt es noch selten vor. Aber alle sind auf dem Weg und wissen, dass die Zukunft der Schule ohne die neuen Medien nicht geht. Auch wenn kein Weg daran vorbeigeht, dass der Einzelne sich immer noch Wissen individuell aneignen muss und dies nicht der Computer oder das Tablet für ihn tun kann.

4. Leiden die schulischen Noten unter den neuen Medien wie Handy oder Tablet?

Einen direkten Zusammenhang zwischen schulischen Noten und neuen Medien können wir im Unterricht nicht feststellen. Es gibt aber immer wieder Einzelfälle, wo die zu häufige Nutzung des Computers sich auf die Arbeit für die Schule negativ auswirkt – einfach, weil man Zeit nur einmal verbrauchen kann. Auch ist es lernpsychologisch unbestritten, dass es zum Beispiel nach intensivem Vokabeltraining nicht sinnvoll ist, sich in das nächste Computerspiel zu stürzen – dann sind die erlernten Vokabeln schnell wieder weg.