Kirchhundem. . Erste Blitzsäule mit Lasertechnik im Kreis Olpe ist eingeschlagen wie eine Bombe. In elf Monaten erwischte der Blitzer bei Kirchhundem 16.000 Raser.

  • Mehr als 16 000 Autofahrer tappen auf der B 517 in die Radarfalle
  • Laser-Mess-Systeme ersetzen nach und nach die alten Starenkästen
  • Nächste Blitzsäule steht ab Frühjahr 2017an der Ronnewinkler Talbrücke

TraffiStar S 350 heißt die schwarze Geschwindigkeits-Mess-Säule an der B 517 in Kirchhundem-Eichacker zwischen den Ortschaften Kirchhundem und Hofolpe. Ein Name mit Programm: Denn der bisher einzige Laser-Blitzer im Kreis ist bereits nach nur einem Jahr der „Star“ unter den stationären Blitzanlagen im Kreis Olpe.

Nach der offiziellen Inbetriebnahme im Oktober 2015 blitzte es bis zum Jahresende bereits 3 825 Mal. In diesem Jahr wurde fast jeder dritte Tempoverstoß im Kreis Olpe von der Blitz-Säule im Eichacker aufgenommen. „Ich bin von diesen Zahlen selbst überrascht, das war nicht vorhersehbar“, sagt Heinz Kirchhoff, Leiter des Fachdienstes Straßenverkehr im Kreishaus.

Denn erstens kann man die auffällige Säule am Straßenrand recht gut erkennen, viel besser als die kleineren „Starenkästen“ in ihrer dunkelgrünen „Tarnfarbe“ und zweitens kann man auf dem kurvenreichen Straßenabschnitt nicht viel schneller als Tempo 50 fahren, sollte man meinen. Aber es gibt Ausnahmen, ein Autofahrer rauschte mit satten 93 km/h an der Blitzsäule vorbei.

Kein einziger Unfall mehr

90 Prozent der 16084 Temposünder kamen mit einem Verwarnungsgeld zwischen 10 und 30 Euro davon. Aber auch damit hat sich die Investition von 80 000 Euro, davon 25 000 für die Säule und 55 000 Euro für die Kamera, bereits mehr als zwei Mal amortisiert.

Aus Sicht des Kreises sind die Erfahrungen mit der neuen Technik also durchweg positiv. Das Wichtigste: Seit der Inbetriebnahme hat es an dieser früheren Unfallhäufungsstelle nicht einen Unfall gegeben. Zwischen 2012 und 2014 hatte es hier 14 Mal gekracht, in allen Fällen wegen zu hoher Geschwindigkeit.

Hinzu kommt, dass die Laser-Mess-Säulen im Gegensatz zu den bekannten „Starenkästen“ auch in Kurven, Tunneln und sogar in zwei Richtungen messen und blitzen können, dazu auch noch wesentlich wartungsfreundlicher sind als die alten „Starenkästen“, weil sie ohne Sensoren im Straßenbelag auskommen, die alle paar Jahre erneuert werden müssen.

Starenkästen sterben aus

Laut Kreis werden immer mehr Starenkästen vom Eichamt stillgelegt, weil Risse oder Spurrillen im Straßenbelag die einwandfreie Messung durch die Sensoren nicht mehr zulassen.

So sind einige der rund 25 Starenkästen im Kreis schon lange nicht mehr im Betrieb. Welche das sind, sagt der Kreis nicht und lässt diese als Abschreckung stehen.

Nach und nach sollen die Kästen auf die neue Laser-Messtechnik umgestellt werden. Die zweite Laser-Blitz-Säule im Kreis Olpe wird im Frühjahr an der Ronnewinkler Talbrücke (B 54/B 55) aufgestellt und beide Fahrspuren Richtung Olpe bzw. Lennestadt überwachen, weil dort die nächste Fahrbahn- und Sensorenerneuerung anstehen würde. Die Investition von 80 000 Euro ist im Kreishaushalt für 2017 eingeplant und dürfte sich ebenfalls schnell amortisieren.

Im Schnitt blitzt es auf der Ronnewinkler Talbrücke rund 11 000 Mal pro Jahr, allerdings sind hier die Geschwindigkeitsüberschreitungen und damit auch die Bußgel höher als im Eichacker. Weitere Laser-Mess-Systeme im Kreis werden also folgen.

Hessische Verhältnisse

Hessische Verhältnisse, wo in vielen Orten Blitzsäulen am Ortsein und -ausgang stehen, soll es aber nicht geben. Heinz Kirchhoff: „Wir werden uns weiterhin auf Unfallhäufungsstellen beschränken.“