Kirchhundem. Franz Vetter lebt den Fußball. In 40 Sportlerjahren hat der Trainer des SV Rahrbachtal viele Freundschaften geschlossen. Fußball verbindet.

  • Franz Vetter trainert den SV Rahrbachtal
  • Durch den Fußball hat er viele Freunde gefunden
  • Der 51-Jährige legt viel Wert auf Respekt

Wenn Franz Vetter über sein Hobby redet, funkeln seine Augen. „Fußball ist mein Leben“, sagt der Trainer des A-Kreisligisten SV Rahrbachtal vor dem Dienstagtraining. Der Sport, das merkt man schnell, bedeutet dem 51-Jährigen viel: „Er ist meine Leidenschaft. Und bei dem Aufwand, den wir betreiben, kann man wahrscheinlich auch gar nicht mehr nur von einem Hobby sprechen.“

Auch interessant

Seit 40 Jahren schnürt Franz Vetter die Fußballschuhe. In Grevenbrück, wo er geboren ist, durchlief er alle Jugendmannschaften. Schon mit 17 Jahren wurde er zum Senior berufen. Für seinen Verein ging es fortan steil bergauf. „Von der Bezirks- bis in die Oberliga“, erzählt Vetter. „Das war damals sehr zeitintensiv. Bis zu fünf Mal haben wir in der Woche trainiert.“ Mit „seinen Jungs“ verbrachte er viel Zeit – sei es auf dem Trainingsplatz, auf Auswärtstouren oder privat.

Intensive Fußball-Zeit

Zu dieser intensiven Fußball-Zeit lernte er auch seine Frau kennen. „Sabine kennt mich nur so“, sagt Franz Vetter. Deswegen sei es auch nie ein Problem für die beiden gewesen, dass der Fußball immer eine große Rolle in Franz Vetters Leben spielte und spielt: „Ich bin einfach so.“ Trotzdem kann er nachvollziehen, dass die Leidenschaft für das runde Leder Menschen auch voneinander trennen kann. „Ich kenne auch jemanden, der hat wegen seiner Freundin aufgehört Fußball zu spielen“, sagt er. Das wertet er aber weder negativ noch positiv. „Solange jemand gerade heraus ist, komme ich damit klar.“

Gerade heraus. Ein Ausdruck, der im Leben von Franz Vetter wie der Fußball eine große Rolle zu spielen scheint. Genauso wie Bodenständigkeit. In seinen 40 Jahren Fußball hat er schon etliche Vereine im Kreis Olpe kennengelernt. Sei es als Spieler oder Trainer. „Ich bin aber immer recht lange bei einem Verein geblieben“, sagt er. Bis er 30 Jahre alt war, spielte er in Grevenbrück. Es folgten zehn Jahre in Maumke, wo er lange die Erste Mannschaft trainierte, später auch die A-Jugend.

Den Aufstieg in die Kreisliga A feiert Franz Vetter 2015 zusammen mit Ehefrau Sabine (links) und Tochter Sina.
Den Aufstieg in die Kreisliga A feiert Franz Vetter 2015 zusammen mit Ehefrau Sabine (links) und Tochter Sina. © Michael Meckel

In seiner nächsten Station, dem FC Langenei-Kickenbach, blieb er für sechs Jahre. „Ich brauche einfach die Verbundenheit im Verein“, versucht Vetter zu erklären, warum er so eine treue Seele ist. Diese Treue spiegelt sich auch „im echten Leben“ wider. Seit 33 Jahren arbeitet der Konstruktionsmechaniker in dem gleichen Betrieb. In Grevenbrück, wo er geboren ist.

Seit 2012 in Rahrbachtal

Zweimal unter der Woche steht Franz Vetter nun seit vier Jahren auf dem Sportplatzplatz in Rahrbachtal und bittet seine Jungs zum Training. Am Wochenende fiebert er an der Außenlinie mit, wenn es um Kreisliga-Punkte geht. Apropos „seine Jungs“. Davon gibt es ganz schön viele. „Ich weiß aber gar nicht“, sagt er, „mit wie vielen ich bereits tatsächlich zusammengespielt oder trainiert habe.“ Auf der Straße würde er aber alle wiedererkennen und grüßen: „Das ist auch etwas, was ich am Fußball so mag. Die Kontakte reißen nicht ab. Mit den Jahren sind viele Freundschaften entstanden.“

Fußball verbindet. Und auch wenn er mal mit jemandem nicht so gut ausgekommen ist: „Der Respekt ist trotzdem da.“

Respekt ist wichtig

Respekt. Wieder so ein Wort, dass Franz Vetter oft benutzt, wenn er so über das ins Erzählen kommt, was er in seiner Freizeit macht. Respekt ist ihm sehr wichtig. Das versucht er auch seinen Spielern mit auf den Weg zu geben. Denn für ihn ist klar: „Auf dem Fußballplatz lernen die Leute ehrlich zu sein.“

Deswegen wird es Franz Vetter auch nicht bange, wenn er mal wieder gegen einen seiner Ex-Clubs ran muss. Das kommt zwangsläufig vor. „Vor kurzem haben wir erst gegen Langenei-Kickenbach gespielt“, sagt er: „Da nehmen dich vor dem Spiel einfach 50 Leute in den Arm. Genau darum geht es.“ Die verbindende Eigenschaft des Fußballs.

Diese zeigt sich auch darin, dass er immer noch Kontakte zu alten Weggefährten hat und pflegt. Obwohl sein Verein schon seit Jahren nicht mehr SV Maumke heißt, sind ihm die Menschen die er dort getroffen hat immer noch sehr wichtig. Das liegt nicht nur daran, dass er seit 26 Jahren in Maumke wohnt. „Beim Mannschaftssport lernt man sich einfach sehr gut kennen. Von vielen kenne ich die Eltern oder auch Oma und Opa“, sagt Vetter. Seit 25 Jahren trifft er sich mit „seinen Jungs“ aus Maumke einmal im Monat zum Stammtisch. Alle zwei Jahre verreisen sie zusammen. Vetter: „Das sind so Sachen, die ich am Fußball mag.“