Herdecke. . Ein Todesfall in Herdecke entwickelte sich jetzt zu einer Rettungs-Aktion für mehrere Dutzend Haustiere. Die Feuerwehr war von Kollegen der Bewohnerin alarmiert worden, weil sie seit zwei Tagen nicht zu erreichen war. Die Rettern fanden die Frau tot in dem Haus - und gut 50 lebende Haustiere.

Traurig ging es zu bei einem Einsatz der Herdecker Feuerwehr. „Leblose Frau hinter verschlossener Tür“ lautete am Freitagmittag das Alarmstichwort, mit dem die Rettungskräfte um kurz vor eins zu ihrem Einsatz in ein Mehrfamilienhaus gerufen wurden. Am Ende fanden die Männer neben der toten Frau rund 50 Tiere, darunter zwei Hunde, 34 Vögel, zwölf Kaninchen und zwölf Meerschweinchen.

„Schon beim Öffnen der Tür lief uns einer der Hunde schwanzwedelnd entgegen“, erzählt Michael Tillmanns, Pressesprecher der Herdecker Wehr. „Und der musste dringend sein Geschäft erledigen.“

Unterbringung nicht leicht

Weil die Frau zwei Tage nicht zur Arbeit erschienen war, hatten Kollegen die Feuerwehr alarmiert. Wie die Gerichtsmedizin feststellte, war die 47-Jährige innerhalb der letzten zwei Tage verstorben; jegliche Hilfe kam für sie also zu spät. Nicht aber für einige Schützlinge der Tierfreundin, um die sich die Feuerwehr nun kümmern musste. Beide Hunde wurden augenblicklich ins Tierheim gebracht, bei den Kleintieren gestaltete sich die Unterbringung zunächst schwieriger.

Einige Kleintiere verendet

„Insbesondere in der Ferienzeit sind die Tierheime natürlich überfüllt“, sagt Tillmanns. Dennoch konnten schließlich alle vierbeinigen und geflügelten Bewohner ins Herdecker Tierheim verfrachtet werden. Dort warten sie jetzt auf ein neues Zuhause. „Einige der Kleintiere waren leider schon verendet. Die meisten andern aber erschienen uns gut versorgt“, so Tillmanns. Für die Vögel habe eine große Voliere in der 3-Zimmer-Wohnung zur Verfügung gestanden, auch Meerschweinchen und Kaninchen hatten reichlich Auslauf.

Dennoch müsse nun im Tierheim untersucht werden, ob es den Tieren tatsächlich gut geht. Eine derartige Unterbringung berge schließlich immer auch Gefahren. „In den zehn Jahren, die ich dabei bin, habe ich so etwas jedenfalls noch nie erlebt“, sagt Tillmanns, „das war schon nichts Alltägliches mehr.“