Wetter. An der Grundschule in Grundschöttel soll demnächst ein besonderes Pausenangebot für Bewegung und einen freien Kopf sorgen

Eine Schaukel, zwei kleine Gerüste zum Klettern und ansonsten: viel Platz. Den möchte die Grundschule in Grundschöttel in Zukunft auf besondere Art und Weise ausfüllen. Auf dem unteren Hof soll zwischen den Unterrichtsstunden getanzt werden können – bei einer Pausendisco.

Pausendisco kommt an

Die Idee zu der etwas anderen Pausengestaltung hatte Simon Zastrau. Der Lehrer kennt das Konzept von einer anderen Schule. Die Bewegungsphasen zwischen Mathe, Deutsch und Sachkunde waren dort ein Erfolg, weiß die stellvertretende Schulleiterin Sabine Sommerfeld. Und auch das Kollegium in Grundschöttel war schnell von der Idee überzeugt. „Wir haben für die Sparda-Spendenwahl, die unter dem Motto ‚Bewegung‘ stattfindet, Ideen gesammelt“, erzählt Sabine Sommerfeld, während ihr Kollege Zastrau im Unterricht ist. „Und die Pausendisco kam besonders gut an.“ Zudem boten sich die örtlichen Gegebenheiten der Schule für eine Pausendisco geradezu an, so Sommerfeld weiter. Während auf dem unteren - kleineren - Schulhof alle tanzen können, die möchten, bleibt die große Fläche vor dem Haupteingang der Schule mit Klettergerüst für die „klassische“ Auszeit. Denn das Angebot, das Tanzbein auf dem Schulhof zu schwingen, soll freiwillig genutzt werden können, betont die stellvertretende Schulleiterin.

Die stellevertretende Schulleiterin Sabine Sommerfeld mit der Musikanlage, die bei der Pausendisco der Grundschule Grundschöttel zum Einsatz kommen soll. 
Die stellevertretende Schulleiterin Sabine Sommerfeld mit der Musikanlage, die bei der Pausendisco der Grundschule Grundschöttel zum Einsatz kommen soll.  © WP | Corinna Ludwig

Anreiz für mehr Bewegung

Getanzt wird in der Grundschötteler Schule immer wieder mal. Bei den Karnevalsfeiern ziehen Polonaisen durch die Klassen und es wird mit Gruppentänzen gefeiert, beim Weihnachtsgottesdienst ist eine Choreographie zu Feliz Navidad Tradition und am letzten Schultag vor den Sommerferien werden die Viertklässler auch mit einem Tanz auf die bekannte Melodie von „Life is Life“ verabschiedet, zählt Sabine Sommerfeld auf. Bewegung sei einfach wichtig. „Ich glaube, dass sich viele Kinder heutzutage weniger bewegen“, so die Pädagogin. Sie sieht in der Pausendisco die Möglichkeit, neue Anreize zu schaffen: Die Schülerinnen und Schüler haben bei der Pausendisco ein Gemeinschaftserlebnis“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin. Zudem gingen die Kinder nach einer Tanzeinheit sicherlich „ausgepowert, positiv gestimmt und aufnahmefähiger“ zurück in den Unterricht.

Ich glaube, dass sich viele Kinder heutzutage weniger bewegen.
Sabine Sommerfeld - Stellvertretende Schulleiterin Grundschule Grundschöttel

Grauer Asphalt wird zur Tanzfläche

Alle zwei Wochen soll die Tanzfläche an einem Tag geöffnet sein. Dann wird die mobile, kompakte Musikanlage der Schule zum Pausenhof gebracht, dann klingen „wahrscheinlich Popsongs“ - so Sommerfeld - aus dem Lautsprecher und verwandeln den grauen Asphaltboden für rund 20 Minuten in eine Tanzfläche für die Erst- bis Viertklässler. Feste Vorgaben oder Choreographien wird es zunächst nicht geben. „Die Schülerinnen und Schüler sollen sich erst einmal frei zur Musik bewegen können“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin. Vorstellbar sei aber schon, dass auch mal einzelne Klassen kleine Choreographien einüben und den Mitschülern in der Pausendisco zeigen.

Zukunftsmusik

Noch ist das alles aber Zukunftsmusik. Auch wann der Startschuss für eine regelmäßige Pausendisco fällt, steht noch nicht fest. Erst einmal werde das Ergebnis der Sparda-Spendenwahl abgewartet. Dann sei klar, wie die Pausendisco im Detail ausgestattet werden könne. „Je nachdem könnten wir die Musikanlage noch ergänzen oder Pois (Schwingende Stoffsäckchen an einem Band; Anmerkung der Redaktion) anschaffen“, so Sommerfeld. Auch Markierungen auf der Tanzfläche seien denkbar. Fest steht, dass die Pausendisco in Grundschöttel Wirklichkeit werden soll. „Wir glauben an das Projekt“, betont Sabine Sommerfeld. „Und werden es im Fall der Fälle auch mit den finanziellen Mitteln umsetzen, die wir haben.“