Herdecke. Die Ampelschaltung bei der Einmündung Hauptstraße in Herdecke wirft Fragen auf. Die Antworten von Stadt und Landesbetrieb stehen im Widerspruch.
Die Fahrt mit dem Auto durch Herdecke Richtung Hagen an einem frühen Freitagnachmittag glich einer Tortur: Bis hoch zum Kalkheck stauten sich die Fahrzeuge, empörte sich ein Anrufer in der Redaktion. Samstagvormittag dann sah es am Herdecker Bach allerdings völlig anders aus: Ohne Stau und nennenswerte Unterbrechung führte eine Fahrt aus Richtung Dortmund kommend am Herdecker Stadtkern vorbei.
Ähnlich abhängig vom Wochentag und der Uhrzeit ist auch eine andere Erfahrung, die besagter Anrufer der Redaktion geschildert hat. Oftmals komme er die B54 von Vorhalle herauf und stehe dann an der Ampel bei der oberen Einmündung der Hauptstraße im Bereich der Spaeterkurve - obwohl dort gar kein Auto warten würde. „Haben die denn da keine Bedarfsschaltung eingerichtet“, fragt der genervte Autofahrer und sieht sich und andere Verkehrsteilnehmer unnötig ausgebremst.
Unnötiges Warten höchstens bei ganz wenig Verkehr
Es könne schon mal passieren, dass die Ampelanlage auf der B54 den Verkehr anhält, ohne dass ein Auto am Ende der Hauptstraße wartet, bestätigt Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen. Das habe damit zu tun, dass gleich vier Ampelanlagen in Folge am Herdecker Bach in einer koordinierten Steuerung betrieben würden. Bei den Schaltphasen auf der B54 gehe es vorrangig um einen optimalen Verkehrsfluss auf dieser Hauptverkehrsachse. Der Landesbetrieb hat die Ampelschaltung am Herdecker Bach eingerichtet. Der Auftrag dazu kam allerdings von der Stadt.
Erst zweigt die Hauptstraße von der B54 ab. Dann folgt die Kreuzung mit Mozartweg und Feuerwehrausfahrt. Der nächste Abzweig führt auf die Ender Talstraße. Und dann ist da auch noch die Einmündung der Wittbräucker Straße. Dass auf der Bundesstraße angehalten werden müsse, ohne dass in der Nebenstraße darauf gewartet würde, passiere höchstens bei ganz wenig Verkehr, sagt Andreas Berg. Er ist überzeugt: „In der Hauptverkehrszeit steht da immer einer.“
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Aber auch in den Nebenverkehrszeiten gibt es Autofahrer, die die B54 nutzen. Und zumindest einer will beobachtet haben, dass die Autos auf der Bundesstraße halten müssen, obwohl offensichtlich niemand aus der Hauptstraße kommt und dafür ein „Go“ in Richtung Dortmund oder Hagen braucht, also kein Ausfahr-Bedarf besteht.
Aus Sicht der Stadt Herdecke kann es eine solche Situation allerdings nicht geben. Sie teilt auf Nachfrage mit: „Die Lichtsignalanlage an der B54/ Hauptstraße wird mithilfe der installierten Videotechnik bedarfsabhängig betrieben. Dies gilt für alle Richtungen und Verkehrsströme. Sämtliche Spuren werden von der Kamera erfasst.“