Herdecke. Viel Gefühl braucht es auf 18 Tischen mit Hindernissen: Lokalredakteur testet den neuen Freizeitspaß Pit-Pat in der Minigolf-Oase am Harkortsee.
Schön bunt hier. Frische Farben fallen einem sofort ins Auge. Aufgeräumt wirkt die neue Anlage, es bietet sich eine gute Übersicht. 18 Tische stehen seit Kurzem in der Minigolf-Oase Klute, am Ruhrtalradweg können sich seit Beginn der Osterferien Gäste an dem Freizeitspaß Pit-Pat versuchen. Auch ein Vertreter der Lokalredaktion Wetter/Herdecke hat am Harkortsee diese seltene Mischung aus Billard und Mingolf ausprobiert, nachdem der Platzinhaber den Aufbau mithilfe eines Krans abgeschlossen und die Hindernisse aufgehübscht hat.
Platz-Betreiber gegen Redakteur
Das Duell: Gastgeber Marc Klute gegen Redakteur Steffen Gerber. An der Ausgabestelle in der Hütte erhalten die Akteure einen Spielstock. Schön leicht ist dieser Queue, alles deutet zunächst auf Billard hin. Hilfreich: Vor der Pit-Pat-Anlage stehen Erklärungen zum Ablauf und zu den Regeln. Die sechs Erläuterungen durchlesen, dann ab auf die Wiese zur ersten Betonplatte. Dort liegt ein blauer Ball bereit. „Die Farbe ist überall identisch mit jener an den Tischbeinen, so lässt sich alles gut zuordnen“, erklärt der Inhaber der Minigolf-Oase dem Herausforderer.
Die ersten Hindernisse
Keine Zeit zu quatschen, der Wettstreit beginnt. Drei Dreiecke befinden sich zwischen dem Ausgangspunkt und dem Ziel in etwas mehr als zwei Metern Entfernung. Drei Stöße braucht Marc Klute, ehe der blaue Ball ins Loch fällt. Der ungeschicktere Gast schreibt eine Fünf auf den Klemmbrett-Zettel. Am zweiten Tisch versperrt dann eine Raute den Weg. Der Minigolf-Chef muss den Spielstock nur zweimal ansetzen, der Journalist verpasst der roten Gummikugel vier Mal einen Hieb. Schnell zeigt sich: Es braucht Gefühl statt Kraft.
Minigolf trifft Billard: Fotos von Pit-Pat am Ruhrtalradweg
Grün ist die Farbe der Hoffnung. Am dritten Tisch soll der Spielball oben auf der Plattform einer Rampe liegen bleiben, die einer Skisprungschanze ähnelt. Klute schafft es gerade so. Gerber scheitert. Mal zu viel Elan (Stichwort übers Ziel hinausschießen), mal verhungert die Kugel. Sechs vergebliche Versuche, die gleiche Schulnote. Schweigsam zum nächsten Hindernis. Vier Wellen auf Bahn vier. Geht doch, zwei Ansätze und drin ist das Ding.
Tempo richtig dosieren
Die Ereignisse an Tisch fünf mit einem Dreieck kurz vor dem Loch lassen sich (aus Pietätsgründen) überspringen, kurz danach wartet eine Art Zielscheibe mit einem Netz in der Mitte auf das Duo. Marc Klute hat das richtige Tempo-Gefühl, die kleine Schanze überwindet sein Ball direkt und zentral. Ein Ass. Oder für Golfer: ein „hole-in-one“. Steffen Gerber braucht mal wieder länger. So auch bei den folgenden zwei Dreiecken, hier geht es über Bande. An Tisch acht ein Erfolgserlebnis, eine Rampe und ein verengter Zielweg lassen sich erstaunlich leicht überwinden. Hindernis neun sieht mit drei schräg angebrachten Wellen gut aus, auch hier kommt es auf Feinfühligkeit an.
Für alle Altersgruppen geeignet
In den ersten Tagen konnte Marc Klute Gäste aus allen Altersgruppen auf der neuen Pit-Pat-Anlage an der Wetterstraße 131 in Herdecke begrüßen. „Viele freuen sich, dass es hier jetzt eine rückenschonende Alternative zu Minigolf gibt und dass sie hier mal etwas anderes ausprobieren können, was sie vorher noch nicht gekannt haben“, sagt der Chef des Familienbetriebs.
Bilder von Pit-Pat im Zillertal befinden sich in einer Fotostrecke auf www.wp.de/herdecke; weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen und mehr gibt es im Internet (www.klutes-minigolf-oase.de).
Halbzeit. Klute liegt deutlich vorn. Aber auch der Verlierer-Typ mag die Herausforderungen auf Hüfthöhe. Doch an Tisch zehn, wo eine kleine Schanze und eine Art Basketballkorb warten, lenken ihn Passanten auf dem Ruhrtalradweg ab. Gilt die Ausrede? Es will jedenfalls sechs Mal nicht klappen, immerhin landet der wie üblich bereit liegende Ball nicht im Harkortsee. Der Gastgeber benötigt fünf Versuche. Und es geht kompliziert weiter, muss doch nun die Bande beim Überwinden von zwei Hindernissen helfen. Der Anlagen-Chef schneidet an der langen Umleitung wieder besser ab.
Looping und Spiel über Bande
Auf Tisch zwölf befindet sich ein länglicher Durchlass oben auf einer Rampe. Das Tempo richtig dosieren, das gelingt hier dem Journalisten ausnahmsweise besser als dem Platzhirsch aus Hagen. Der folgende Looping bremst die Euphorie dann wieder. Klute findet eine Lösung, Gerber nicht. Mal die falsche Richtung, dann entweder zu viel oder zu wenig Stoßkraft. Fragezeichen vor der 14. Herausforderung. Hier fehlt doch ein Hindernis. Nein. Die Idee hier: Der Ausgangspunkt befindet sich neben dem Zielloch, über die gegenüber liegende Bande muss der Ball zurück. Etwas Geduld, aber es klappt.
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Eine kleine und große Rampe lassen sich nach mehreren Anläufen dann auch überwinden, ehe eine Art Labyrinth auf die Spieler wartet. Sieht komplizierter aus, als es ist. Das Duo benötigt drei und vier Stöße zum Einlochen. Deutlich mehr sind es danach an einer Sprungschanze, auf der sich oben in der Mitte ein recht kleiner Durchlass-Ring befindet. Zu klein für den Herausforderer, der auch mal wieder übers Ziel hinausschießt und die Röhre immer verfehlt. Angenehmer das Finale. Auf Tisch 18 geht es nicht um alle Neune, dort müssen drei Holzkegel durch den Ball umfallen. Ein versöhnliches Ende. Klute braucht zwei Stöße, Gerber vier.
Ein Sieger und viel Spaß
Das Fazit nach etwas mehr als einer Stunde: Der Betreiber der Minigolf-Oase in Herdecke verfehlt den Tagesrekord von 58 Stößen nur knapp, das Ergebnis seines Herausforderers spielt keine Rolle. Ein Duell auf Hüft-, aber nicht auf Augenhöhe. Doch es hat Spaß gemacht. „Das haben mir in den ersten Tagen auch viele Gäste bestätigt, die sich über etwas Neues gefreut haben und zum Pit-Pat wiederkommen wollen“, sagt Marc Klute und lächelt triumphierend.