Wetter. Viele nutzen den direkten Weg von der Ruhr- in die Wasserstraße. Doch nahe dem Getränkemarkt gab es laut Anliegern „einen erwartbaren Unfall“.

Ein Unfall mit Ansage: Am 6. Februar stießen zwei Fahrzeuge nahe des Geschäfts Trinkgut im Schöntal zusammen. Mitarbeitende von dortigen Firmen haben dies kommen sehen, seit einiger Zeit weisen sie wegen der Großbaustelle am zentralen Kreisel auf eine verstärkte Nutzung dieser problematischen Verbindungsstrecke zwischen Ruhr- und Wasserstraße hin. Auf dieser immer beliebter werdenden Abkürzung ergeben sich aber den Angaben zufolge häufig Gefahren, etwa durch „rasende“ Autos, Engstellen oder Fußgängerverkehr.

Verkehrsberuhigende Maßnahmen geplant

Wie berichtet, hat die AVU-Gewerberaum GmbH & Co. KG als Eigentümerin der dortigen Flächen nach Hinweisen von Firmenvertretern aus den Hallen im Schöntal verkehrsberuhigende Maßnahmen geplant und ist auch mit der Stadt Wetter im Gespräch. Aus der Pressestelle im Rathaus kamen nun auch Antworten auf Fragen der Lokalredaktion. Die decken sich in Teilen mit jenen der Polizei, geben aber auch Hinweise auf anstehende Aktivitäten.

Bereits im Mai 2023 aktiv

„Anlässlich des Antrages des Eigentümers der Verkehrsfläche, Schwellen als geschwindigkeitsreduzierende Maßnahme auf der Fahrbahn anzubringen, wurden im Mai 2023 bereits erste Maßnahmen seitens der Verwaltung ergriffen“, teilt die Stadt mit. Sie meint damit Beschilderungen etwa zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit 20 km/h oder den Warnhinweis „Schwellen“ beziehungsweise „unebene Fahrbahn“. Dieses Bodenhindernis habe der Eigentümer aber noch nicht angebracht.

Die Stadt Wetter hat im letzten Jahr unter anderem dieses Schild aufgestellt.
Die Stadt Wetter hat im letzten Jahr unter anderem dieses Schild aufgestellt. © WP | Steffen Gerber

„Vor etwas mehr als drei Wochen hat sich der Eigentümer nochmals hier gemeldet, da sich die verkehrliche Situation wohl nicht gebessert hat“, so die städtische Pressestelle. Seither laufen demnach intensive Gespräche, beide Parteien haben den Angaben zufolge bereits einige Lösungsvorschläge erarbeitet. „Diese gilt es jetzt gemeinsam zu bewerten und daraus Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung abzuleiten. Das Ergebnis wollen wir aber nicht vorwegnehmen“, heißt es seitens der städtischen Verwaltung.

Die Bewertung der Polizei

Bei der Einschätzung der Unfallgefahr kommt die Stadt Wetter zur gleichen Bewertung wie die Polizei Ennepe-Ruhr. Diese Behörde wiederum erkennt (siehe Bericht in der vergangenen Woche) keinen Anlass, in diesem für sie „völlig unauffälligen“ Gebiet tätig zu werden. Das hat die zuständige Direktion mit diesem Zitat untermauert: „Ein lediglich erhöhtes Verkehrsaufkommen bedingt keine polizeilichen Maßnahmen.“

Zeugen sehen Verkehrsunfälle

Solche Aussagen oder auch der Satz, dass sich „in den letzten drei Jahren dort kein meldepflichtiger Unfall ereignet“ habe, sorgen bei ortsansässigen Firmenvertretern für Unverständnis. Ein Mitarbeiter erzählt der Lokalredaktion, dass seine Kollegen in den vergangenen Monaten einige Polizeieinsätze wegen Verkehrsdelikten vom Fenster aus sehen konnten.

Hoffnung auf Besserung

Wie auch immer: „Wir hoffen, dass da jetzt wirklich Bewegung reinkommt“, sagt der Angestellte (Name der Redaktion bekannt). Er befürchte aber angesichts der Behördeneinschätzungen, dass da niemand auf die Tube drückt und sich keiner so richtig verantwortlich fühlt.

Auch neben dem Getränkemarkt fehlen Fahrbahnmarkierungen oder ein Gehweg.
Auch neben dem Getränkemarkt fehlen Fahrbahnmarkierungen oder ein Gehweg. © WP | Steffen Gerber