Wetter. Zehn Stunden in der Woche steht Luisa Stevens als City-Managerin für Wetter zur Verfügung. Sie hat eine klare Prioritätenliste für den Job.

Wenige Tage erst ist Luisa Stevens im Amt. Und doch haben die ersten Händler in Alt-Wetter bereits wahrgenommen, dass sie wieder eine Fürsprecherin haben. Händler, Vermieter, die Bürger mit ihren Kundenwünschen – die neue Citymanagerin für Alt-Wetter soll Menschen miteinander ins Gespräch bringen, bestehende Netzwerke noch enger verknüpfen und bei den Veränderungen im Herzen von Wetter beratend zur Seite stehen.

Diese Aufgabe hatte über viele Jahre Martin Pricken. Dann gab es eine Lücke bei der Förderung. Ein Jahr lang war der Posten des Citymanagers nicht besetzt. Jetzt ist Pricken wieder mit im Spiel: Wie Luisa Stevens auch ist er bei der Planungsgruppe Stadtbüro in Dortmund beschäftigt. Mittlerweile hat er dort andere Aufgaben übernommen. Als Coach für seine Nachfolgerin bietet er sich dennoch an.

Ich bin das offene Ohr oder die Vermittlerin der Akteure vor Ort.
Luisa Stevens - neue Citymanagerin für Alt-Wetter

Viele Veranstaltungen hat er in knapp zehn Jahren mitorganisiert, darunter Verkaufsoffene Sonntage oder den ersten Schaufensterwettbewerb. Ein großes Problem damals beim Amtsantritt und auch beim Start von Luisa Stevens sind die Leerstände. Bauliche Mängel, Probleme mit dem Zuschnitt, überhöhte Mieterwartungen der Vermieter – das alles erklärt, warum immer noch viele Geschäftsräume leer stehen, sagt Martin Pricken.

Pricken weiß, was die Geschäftsleute in Alt-Wetter erwarten und die Kunden auch. Dieses Wissen soll jetzt Luisa Stevens zugute kommen. Sie will anknüpfen und weiterentwickeln. Vorhandene Netzwerke engmaschiger machen, steht bei ihrem Aufgabenzettel ganz oben. Ein Treffen von Gewerbetreibenden Ende des Monats ist in ihrem Kalender notiert. „Ich bin das offene Ohr oder die Vermittlerin der Akteure vor Ort“, sagt sie. Ein Ende der Fäden bildet die Stadtverwaltung mit der Wirtschaftsförderung und dem Stadtmarketing.

Künftig keine feste Bürozeit mehr

Zahlreiche Baumaßnahmen sind bereits begonnen oder werden bald angepackt. Birgit Gräfen-Loer, Chefin der Bauverwaltung im Rathaus, zählt auf: Die untere Kaiserstraße Richtung Witten steht vor der Umgestaltung, der Eingangsbereich am alten Friedhof und der Bürgerpark hinter der Villa Vorsteher ebenfalls. In der Freiheit sind die Veränderungen bereits sichtbar. Luisa Stevens Aufgabe ist die Begleitung der baulichen Maßnahmen und die Mitorganisation der öffentlichen Beteiligung.

Zehn Wochenstunden sind allerdings nur eine begrenzte Zeit. Bisher hat die 29-jährige Raumplanerin mit einem Teil ihrer Vollzeitstelle die „Sozialstadt Wattenscheid-Mitte“ mitgestaltet. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Für den Job in Wetter werden Gutachter-Aufgaben entfallen, die sie bisher in der Planungsgruppe Stadtbüro mit ihren zwei Dutzend Beschäftigten übernommen hat. Auch Martin Pricken war kein Vollzeit-Citymanager in Wetter. Eine feste Bürozeit wie in seinen Jahren wird es nicht mehr geben. Die Wetteraner haben das nicht nachgefragt.

Nach drei Jahren ist Schluss

Lusia Stevens wird aber einen festen Tag für Wetter haben. Jeweils donnerstags wird sie vor Ort sein. Wer einen Termin mit ihr abstimmen will, kann sich unter 02335/6827146 bei ihr melden. Dank einer Weiterschaltung läuft kein Anruf ins Leere. Und auch über citymanagement-wetter@stadtbuero.com ist sie für die Wetteraner erreichbar. Einen eigenen Auftritt bei Facebook oder Instagram wird sie nicht haben. Aber die Stadt ist auf diesen Plattformen vertreten und wird die Citymanagerin im Socia-Media-Zeitalter sichtbar machen.

Bürgermeister Frank Hasenberg freut sich, dass es wieder ein Citymanagement für Alt-Wetter gibt – auch wenn das Ende absehbar ist. Zum letzten Mal kommt Wetter in den Genuss von Fördermitteln für diesen Aufgabenbereich. In drei Jahren ist Schluss mit der Unterstützung, die immerhin bei 70 Prozent liegt. Für die ersten beiden Jahre gibt es einen Vertrag mit der Planungsgruppe aus Dortmund, für das letzte eine Option.