Herdecke. Hunderte kamen zum Kampsträter Platz. Viele hielten selbst gestaltete Schilder hoch, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Eine Auswahl.
Bei der Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Kampsträter Platz hielten zahlreiche Teilnehmende selbst gestaltete Plakate und Schilder hoch. Eindrucksvoll setzten sie in Herdecke ein deutliches Zeichen für Toleranz, Demokratie und den Schutz grundlegender demokratischer Werte. Viele richteten ihren Protest auch konkret gegen die AfD. Zu lesen waren Formulierungen wie „Rassismus ist keine Alternative“, „Deutschland ist bunt“ und „Kein Platz für Extremismus“.
Gisela und Hans-Georg Kleinkorres zeigten gemeinsam mit den Syrern Juan Suleiman und Jasyn Anan Flagge. „Seit seiner Ankunft in Herdecke 2015 begleiten wir Juan nun schon, er ist mittlerweile wie unser eigener Sohn“, erzählt Gisela Kleinkorres. „Jasyn kam 2023 dazu, wir sind wie eine große Familie! Wir stehen hier heute, damit das so bleibt“, bekräftigt Hans-Georg Kleinkorres.
Für die beiden Freunde Maximilian (9 Jahre) und Simon (11) war es die erste Teilnahme an einer Demo. Von den Vätern begleitet, hielten die beiden Jungs stolz ihr selbst gestaltetes und buntes Plakat „Für Vielfalt“ in die Höhe.
Ein paar Meter weiter konnten Teilnehmende ein wahrlich plakatives Statement lesen: „Der Widerstand wächst. Es geht um meine Zukunft.“ Das stand auf dem Rücken des mit sechs Monaten sicher zu den jüngsten Teilnehmern zählenden jungen Herdeckers. Inmitten der großen Schilderflut sorgte dieser Beitrag für viel Gänsehaut.
Hans Hohaus hatte bisher nur an kleinen Kundgebungen im Umkreis teilgenommen und war – wie viel andere – begeistert von dem großen Zulauf. Etwas komplexer fiel seine Botschaft aus. „Keinen neuen Schicklhuber!! Einreisesperre für M. Sellner“, stand auf dem schlichten Schild, das der Herdecker mit ernstem Gesicht auf dem Kampsträter Platz in die Höhe hielt.
Mit dem Namen Sellner konnten Anwesende noch etwas anfangen, zumal der rechtsextreme Aktivist Martin Michael Sellner aus Österreich erst kürzlich wieder für Schlagzeilen sorgte, als er in Potsdam und im bayrischen Dasing von „Remigration“ sprach. Bei den Gedanken rund um Schicklhuber half ein Geschichtsstudium. So hieß der Vater von Adolf Hitler, 1837 als Aloys Schicklgruber geboren und 1876 als Aloys Hitler legitimiert.