Wetter. Gina Vesper hat immer gerne „geschraubt“. - Bei der Demag in Wetter wird sie Industriemechanikerin. Und sie studiert Maschinenbau.
Gina Vesper hat schon immer gerne „geschraubt“. Nach der Schule zu Hause an technischen Geräten oder gemeinsam mit ihrem Schwager am Motorrad. Mittlerweile bohrt, sägt und fräst sie jeden Tag. Die 20-Jährige macht bei der Demag in Wetter eine Ausbildung zur Industriemechanikerin. Und sie studiert Maschinenbau. Kombinierte Ingenieursausbildung heißt das im Fachjargon. Seit 15 Jahren bietet das Unternehmen der Konecranes in Wetter das duale Studium an. Gina Vesper ist die erste Frau, die diese Kombination aus Studium und Ausbildung an dem Standort absolviert.
Mehr Frauen in technische Berufe bringen
Als Frau in einer Männerdomäne: Gina Vesper zuckt mit den Schultern. Für sie ist das kein Thema. Und das war es auch bei der Berufswahl nicht. „Mir war das egal“, sagt sie. „Ich mache alles, was meine männlichen Kollegen auch tun, nur manchmal etwas anders.“ Zum Beispiel dann, wenn die Kraft in den Armen fehlt. Oder die Werkbank für die mit rund 1,60 Meter zierliche duale Studentin zu hoch ist. „Sie hat da ihren eigenen Weg gefunden“, erklärt Jörg Schneider, Manager Technische Ausbildung bei der Demag. Er hat das Ziel, mehr Frauen in technische Berufe zu integrieren. „Und der Weg dorthin ist ein fließender Prozess“, sagt Schneider und meint damit auch einen Lernprozess. Er muss lächeln, als er erzählt, dass am Anfang auch Arbeitskleidung in kleinen Größen fehlte. Oder, dass höhenverstellbare Werkbänke bei Teams aus Männern und Frauen sinnvoll sind. Alles in allem ist für den Ausbildungsleiter klar: Wenn Männer und Frauen zusammenarbeiten, ist der Umgang anders. Die Sprache und das Gruppenverhalten sind es auch. „Es ist für alle eine Bereicherung.“
Zwischen Betrieb und Uni
Eine Bereicherung sieht Jörg Schneider auch in Gina Vesper. „Das ist schon eine Erfolgsstory“, sagt er. „Ich würde sie immer wieder einstellen.“ Gina Vesper lächelt. Auch sie hat die Entscheidung für das duale Studium nicht bereut. Selbst wenn es „großes Engagement fordert“, wie Jörg Schneider betont. Um Ausbildung und Hochschule unter einen Hut zu bringen, muss Gina Vesper zwischen Praxis und Theorie jonglieren. An drei Tagen erlernt sie die Grundlagen der Metallverarbeitung, übt auf der 800 Quadratmeter großen Lehrwerkstatt Drehen und Fräsen, erarbeitet Schaltpläne an Pneumatik-Wänden oder arbeitet in der Kettenzug-Produktion. Sie bekommt Einblicke in Entwicklungsabteilung, in die Konstruktion oder Antriebstechnik. An den übrigen Tagen stehen Physik, Mathematik oder Werkstoffkunde auf dem (Lehr-)Plan der Uni. Dann richtet sich ihr Leben wieder nach einem ganz anderen Rhythmus.
Die Struktur zählt
Bei der Demag startet Gina Vesper um 6 Uhr in ihren Arbeitstag. Um 14 Uhr ist dann Feierabend. Fast. Schließlich gibt es da noch die Monatsberichte, die sie schreiben muss. Und Klausuren, auf die sie sich vorbereitet. „Das erledige ich meistens nach der Arbeit“, sagt Gina Vesper. Auch wenn sie sich anfangs an die frühen Arbeitszeiten gewöhnen musste – mittlerweile ist sie dankbar für sie. „So kann ich nachmittags oder abends noch was tun.“ Auf die Frage, wie sie die beiden Welten aus Berufsausbildung und Studium unter einen Hut bekommt, antwortet Gina Vesper direkt: „Man muss sehr strukturiert sein– und wirklich Interesse an dem haben, was man macht.“
Unternehmenspass Konecranes
Mitarbeiterzahl: Weltweit Konecranes: 16.500, in Deutschland ca. 3.500
Standort: In Deutschland 5 Produktionsstandorte, in den verschiedenen Regionen mehrere Serivce- und Vertriebsbüros
Branche: Maschinenbau
Arbeitszeit: Flexible Arbeitszeitmodelle möglich
Tarif: Ja
Kooperationen: viele Kooperationen mit Schulen und Hochschulen
Benefits: je nach Standort div. Rabatte, Corporate Benefits Plattform
Gesundheits- & Vorsorgeleistungen durch einen betriebsärztlichen Dienst
Fitnesspartnerschaft, Hilfestellung bei Verbraucher-Themen, rechtlichen Fragestellungen oder psycho-sozialen Anliegen durch eine externe Beratung (Mitarbeitendenhilfsprogramm)
Entgeltumwandlung für eine sorgenfreie Altersvorsorge, berufliche sowie private Unfallversicherung.
Weiterbildungen: vielfältiges Angebot, auch internationale Weiterbildungen möglich
Weitere Besonderheiten:
Durch die globale Aufstellung von Konecranes können Mitarbeitende bei Interesse im Ausland tätig sein.
Strukturierte Personal- und Talententwicklung
internationale Standards im Arbeits- Gesundheits- und Umweltschutz.
Gewinner des deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024, Kategorie Hebe- und Fördertechnik
IHK zertifiziertes „familienfreundliches“ Unternehmen 2024.
Kontakt: www.demagcranes.de; Instagram: next_demag_generation
Auf dem Weg in Führungspositionen
Dass sie Spaß an ihrer Ausbildung und der Arbeit hat, merkt man der dualen Studentin an. Wenn sie von ihren Aufgaben erzählt, klingt die Begeisterung durch, die Überzeugung, den richtigen Beruf für sich gefunden zu haben. Wenn sie will, kann sie den nach Ausbildungsende und Bachelorarbeit auch bei der Demag weiter ausüben. Das Unternehmen garantiert den dualen Studentinnen und Studenten eine unbefristete Übernahme. „Da bin ich schon ein bisschen stolz, dass wir das anbieten können“, sagt Jörg Schneider und erzählt von dem strukturiertem Einstellungsverfahren und den Erfahrungen aus 15 Jahren mit der kombinierten Ingenieursausbildung. 37 Studierende haben diese seitdem bereits durchlaufen. „Viele von ihnen sind geblieben.“ Jörg Schneider lächelt: „Und sie sind jetzt in Führungspositionen.“